A. & S. Kapitel 32:"Amid?".

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Der Satz wiederholte sich in meinen Ohren. Ich spürte meinen Körper nicht mehr. Ich sah Sebahat abla entsetzt an und an den Rest konnte ich mich nicht mehr erinnern.

...

Ich öffnete langsam meine Augen und versuchte mich an das Licht zu gewöhnen. Was suche ich im Krankenhaus? Ich sah mich im Zimmer um und sah Sebehat abla, Rabia und meine Mutter in dem Zimmer stehen. Langsam erinnerte ich mich, was Sebehat abla gesagt hatte. All die Erinnerungen kamen wieder hoch und der Satz wiederholte sich in meinem Gehirn. „Amid ist tot.".

"Amid.. Amid",schrie ich auf und fing an zu schluchzen. Ich glaube daran nicht. Er kann nicht sterben. Er kann mich nicht so verletzt zurück lassen! Meine Mutter und Rabia kamen auf mich zu und umarmten mich. Ich weinte wie ein kleines Kind. Mein Herz schmerzte. Ich fühlte mich fehl am Platz. Ich gehöre nicht hierher, sondern muss zu Amid!
"Bring mich zu Amid!", kam wie ein flüstern aus mir. Mir kullerten unendliche Tränen die Wangen runter. „Das alles ist nur wegen mir passiert! Er ist wegen mir gestorben!", kam leise aus mir. Ich spürte meinen Körper nicht. Meine Seele wird aus meinem Leib rausgezerrt. Ich kann nicht mehr atmen. Ich versuchte aufzustehen. Ich werde zu ihm gehen! Meine Mutter packte mich an meine Arme und forderte mich hinzulegen. Ich zappelte rum und versuchte mich aus den Griffen von meiner Mutter zu retten. „Mama lass los!", kam leise aus mir. Sie ließ jedoch nicht los. „Mein Kind leg dich hin. Dir geht es nicht gut.".
„Mama lass!", kam diesmal etwas lauter aus mir. Sebehat Abla, die das nicht mehr ansehen konnte, rannte raus und holte eine Krankenschwester. Die Krankenschwester kam zu mir und versuchte mich genauso hinzulegen. Plötzlich hafteten meine Blicke auf die Spritze. War das eine Beruhigungsspritze? „Lass los!", schrie ich aus und versuchte mich zu retten. Es kam andere Krankenschwester rein und schafften mir eine Spritze zumachen. „Mama bitte!", flüsterte ich aus, während ich schlapper wurde. Meine Augen gingen langsam zu. Das letzte was aus mir kam war:" Amid".

...

Rabia hielt mich am Arm. In der zwischen Zeit ging meine Mutter zu Rezeption. Ich redete seit Tagen nicht mehr. Ich wurde endlich nach 2 Tagen entlassen aus dem Krankenhaus. Ich lief schon mal mit Rabia zusammen vor. Nach einer Weile kam meine Mutter auch und sagte, dass wir nach Hause gehen sollten. Ich fühlte mich sehr schlapp. Ich war müde, aber ich wollte nicht schlafen. Ich sah zu meiner Mutter. Ich war wütend auf sie. Sie hat erlaubt, dass sie mir immer wieder Beruhigungsspritzen machen. Sie hat sie nicht aufgehalten. Weder sie noch die anderen. „Ich werde ins Büro gehen!", sprach ich entschlossen, jedoch leise aus. „Sinem mein Kind bitte. Lass uns nach Hause fahren.". Ich schüttelte meinen Kopf bis Rabia sie überredete. Sie nickte nach paar Sekunden. Wir fuhren als erstes meine Mutter nach Hause und danach fuhren wir zum Büro. Ich lief rein jeder sah mich mit einem bemitleidende Blick an. Ich lief schnell in mein Büro rein und setzte mich hin. Ich wollte diese Blicke nicht sehen. Ich strich mir über das Gesicht und atmete tief durch. Plötzlich ging die Türe auf und Rabia kam rein. Sie setzte sich hin und fragte ruhig:" Geht es dir gut?". Ich nickte nur, obwohl mir sehr schlecht ging. Wie soll ich Amid oder die Schmerzen in 2 Tage vergessen? „Kannst du mich alleine lassen?", kam leise aus mir. Sie nickte und lief aus meinem Büro raus. Ich lehnte mich zurück und schloss meine Augen. Warum? Warum Amid?! Warum konntest du nicht aufpassen?! Mir floss eine Träne die Wange runter. Ich war nicht bereit für so etwas. Wie kann ich atmen, essen oder trinken, wenn ich ganz genau weiß, dass er unter der Erde liegt? Ich liebe ihn und werde ihn auch immer lieben!

Ich strich mir meine Tränen weg und atmete tief durch. Wissen überhaupt die Eltern Bescheid? Ich muss ihnen Bescheid geben. Das müssen sie wissen. Aber wie soll ich die Eltern erreichen? Plötzlich klopfte jemand an die Türe. Ich bat diejenigen rein. Es war Mira. Sie lächelte mich gezwungen zu und setzte sich hin. Sie fragte mich aus wie es mir ging. Ich gab nur kurze Antworten und sah aus dem Fenster raus. „Ich muss die Nummern von Amid seine Eltern finden", kam leise aus mir. Mira sah mich geschockt an. Sie sah mir eine Weile traurig in das Gesicht. „Du könntest es vielleicht in seiner Wohnung finden", sprach sie leise zurück. Ich lehnte meinen Kopf an meinem Stuhl und hauchte:" Ich weiß nicht mal wo er wohnt.". Sie sah mir liebevoll in die Augen und sprach aufgeregt:" Ich kann die Adresse finden.". Ich nickte nur. Sie lief mit großen Schritten raus, während ich mir über das Gesicht strich. War es richtig von mir? Sollte ich zu seiner Wohnung gehen? Sollte ich seine Eltern Bescheid geben? Vielleicht sollte ich es nicht machen? Nach paar Minuten kam Mira rein und gab mir einen Zettel, wo drauf eine Adresse stand. Ich sah mir die Adresse an. Ich stand von meinem Stuhl auf und fragte leise:" Ist das richtig, was ich hier tue?".
„Ja auf jeden Fall!", sprach sie mir zu und sah mir liebevoll in die Augen. Ich bedankte mich und sagte noch, dass sie niemanden sogar Rabia nichts sagen sollte. Sie nickte nur, während ich schnell aus dem Büro lief. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr auch direkt los. Ich vermisse ihn so was von. Was würde ich nicht tun nur ihn bei mir zu haben. Mir stiegen wieder Tränen in die Augen.

♡Amid & Sinem♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt