Wonderwall || Gzuz

6 || Die Vergangenheit tut weh

Blaue Jeans, ein paar weiße Sneaker und ein weißes T-shirt mit V- Ausschnitt das meine Brüste größer wirken ließ. Daraus bestand mein heutiges Outfit für den Abend mit Tobi.
Meine braunen Haare lagen in leichten Wellen über meine Schultern und über die Hälfte meines Rückens.

Zufrieden verließ ich das Schlafzimmer, rüber zu David der schon auf mich wartete.
Das Lächeln auf seinen Lippen als er mich sah steckte mich sofort an.
Mit einer fließenden Bewegung stand er auf lief auf mich zu und legte seine Lippen auf meine.
"Wunderschön mein Schatz."

"Danke Schleimer. Sag mal hast du nicht doch vielleicht Lust mit zu kommen?"

Den ganzen abend hatte ich meinen Freund versucht davon zu überzeugen, uns heute abend zu begleiten auch wenn ich wusste, dass eine shishabar nicht wirklich sein Ding war.
"Tut mir leid Schatz ich muss noch viel für die Uni tun. Aber mach du dir einen schönen abend."

David studierte Medizin und da war es nicht unüblich das er oft sehr doll von seinem Studium beansprucht wurde. Übel nahm ich ihm das nicht.

'Dream Lounge'

Das schwarze Schild mit der blauen Leuchtschrift, gehörte schon seit Jahren zu meinem Leben.
Eine schöne Vergangenheit, mit vielen lustigen und schönen Erinnerungen.

Wie ein ängstliches Reh stand ich mit rasendem Herzen vor dem Laden und wartete auf Tobi der den Wagen parkte.
Seit über einem Jahr hatte ich den Laden nicht mehr betreten und Tobi würde desswegen auch noch eine Standpauke erhalten wenn er gleich auftauchen würde.

23:30 uhr.
Meine zweite Pfeife stand vor mir auf dem Tisch. Mein Arizona war halb leer und meine anfängliche Nervosität wie weg gegeblasen.

"Digga die alte war so heiß. Ein Wort von dir und die wär sofort mit dir mitgegangen."
Ich horchte auf und hoffte auf einen Zufall aber das darauffolgende laute Lachen würde ich auch in einer Menge von tausend Leuten immer wieder erkennen.
Panisch lehnte ich mich tiefer auf die Couch und versuchte meinen Blick auf der Shisha vor mir zu halten.

Alles in mir schrie danach, nach ihm zu suchen. Mein Herz pochte schmerzhaft in meiner Brust und meine Hände waren feucht vor nervosität.
Seit 10 Monaten hatten wir uns nicht mehr gesehen, jeden Interneteintrag, jeden Post hatte ich versucht zu umgehen.

Ich saß rechts von ihm also konnte ich mit ein wenig Glück hoffen, dass er mich nicht erkennen würde.
Tobi's Blick kreuzte meinen, er schaute entschuldigend, ich schloss die Augen.
Ja vielleicht war meine Reaktion leicht übertrieben. Aber ich hatte mir geschworden ihn nie wieder sehen zu wollen.

"Aliya."

Es war schließlich John's stimme die mein Herz für einen Schlag aussetzen ließ.
Mit einem aufgezwungen lächeln schaute ich vorsichtig hoch.
In einem weißen T-shirt und einer schwarzen Jogginghose stand John breit grinsend vor unserem Tisch und neben ihm Jonas.
Sein schwarzes shirt die gleichfarbige Jogginghose, die Frisur, und diese grünen Augen die mich einfach nur anstarrten. Alles war wie früher.
Und oh gott er sah immer noch so heiß aus.