10 || All unsere Fehler wir haben sie selbst gewollt

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Ein Auto, laute Musik, die dunklen Straßen Hamburgs bei Nacht.
Diese ganze Kulisse war mir so bekannt, so vertraut.
Jonas Hand auf meinem Oberschenkel, das war das einzige, das fehlte.
Sein unbeschwertes lachen, sein andauerndes mitrappen.

"Wo fahren wir hin?"

Mein lächerlicher versuch ein Gespräch aufzubauen, scheiterte kläglich. Jo beachtete mich nicht mal. Starrte nur stur auf die Straße.
In der rechten Hand einen Joint.
Er wusste, dass ich das hasste, aber jetzt kein Recht dazu hatte iwas dazu zu sagen.

"So jetzt red!"

Er war doch allen ernstes zu der Stelle gefahren in der wir in unserer ersten Nacht zusammen gesessen und uns kennen gelernt hatten.
Auch seine kalte Art konnte mir mit dieser Erkenntnis das leichte grinsen auf den Lippen nehmen.

"Joe...ich brauche antworten. Die Aussprache die es nie gab."

Jonas Blick lag auf mir, doch diese überhebliche Art wie er da saß und mich fast schon aulachte. Ich hätte ihm auf der Stelle sofort eine scheuern können.
"Aussprache. Warum Mr. Perfekt auch weg?!"

"David hat damit nichts zutun. Warum können wir nicht einmal drüber sprechen was passiert ist, dass das aus uns geworden ist."

Der nächste Joint, das nächste grinsen das mich provozieren sollte. Aber dieses Mal nicht.
"Darf ich auch?"

Wortlos gab er mir den Joint an dem ich daraufhin zog. Dieses mal jedoch ohne darauf folgenden Hustenanfall.

"Ich habe scheiße gebaut, was ich zugebe. Und du hattest nichts besseres zutun als dir den nächsten zu suchen und dich einfach von ihm ficken zu lassen! Das ist passiert."

Ich zog noch mal an dem Joint und gab ihn ihm zurück.
Was hatte ich mir eigentlich gedacht.
Er hatte schon mehr als genug getrunken und ich wollte ein vernünftiges Gespräch mit ihm führen? Wie naiv von mir.

"Du weißt, dass das nicht die Wahrheit ist."

"Ich habe dich geliebt Aliya wirklich. Aber ich bin kein dummer Hund der dir hinterher läuft. War ich nie, und das hättest du wissen müssen!"

Sein Blick war auf mich gerichtet. Er schaute nicht mehr ganz so kalt. Selbst auf seinen Lippen war ein grinsen zu erkennen.

"Wir haben's verkackt. Jeden scheiß den wir gebaut haben, haben wir so gewollt."

Er sprach über all das als wäre es nie was wert gewesen. Und das kränkte mich. Es tat richtig weh.
Ich bereute überhaupt zu ihm gefahren zu sein.
Denn besser ging es mir auf keinen Fall.

"Du weißt das du meine große liebe warst."

Der Rapper nahm den letzten zug und warf den Joint etwas 2 Meter weiter ins Wasser.

"Alles geklärt?"
Entsetzt schlug ich ihm gegen den rechten Arm. Was mir aber nur ein auslachen einheimste.

"Temperamentvoll und sexy. Du hast dich nicht verändert."

Wonderwall ||  Gzuz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt