19 || Haben so viel im Kopf, aber tun so wenig

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Die Uni verlief schleppend, meine Beziehung zu David war gleich geblieben und Jonas, ja der hatte sich nach seinem Nachrricht versuch nicht mehr gemeldet.

Mittlerweile waren wieder fast 5 Tage vergangen und ich fragte mich was ich hier überhaupt tat.
Eine perfekt laufende beziehung zerstören...
Seufzend schaute ich wieder auf den Bildschirm meines Lap Tops und versuchte mich wieder auf meine Hausarbeit zu konzentrieren. Hatte ich doch nicht mehr viel Zeit sie zu beenden.

Nach einer weiteren halben Stunde gab ich mich geschlagen und schloss das Gerät.
Meine Gedanken machten das was sie wollten und ließen sich eben nicht einfach so abstellen.
Da war natürlich Jonas. Aber was noch viel mehr auf meinen Kopf einschlug, das war mein großer Bruder.
Morgen war sein erster Todestag.
Ich hatte keine Ahnung wie ich damit umgehen sollte, wie ich morgen an seinem Grab stehen sollte, und nicht komplett zusammen brechen.

Ob Jonas es noch wusste? Ob er sich diesen Tag gemerkt hatte?
War er schon mal an seinem Grab gewesen?
Zu Maxi's Beerdigung war er nicht gekommen, denn auch wenn er meine Eltern nicht ausstehen konnte, diesen respekt hatte er ihnen gezeigt.

Damals war ich hin und her gerissen gewesen. Einerseits war ich ihm dankbar gewesen, andererseits hatte ich ihn eigentlich gebraucht und ich wusste auch er hätte sich gern von Maxi verabschiedet.

Eine einzelne Träne lief mir meine Wange herunter und tropfte auf den Schreibtisch ehe ich mich erhob, mir Benji's Leine schnappte und den aufgeregten Golden retriever aus dem Haus führte.

Es war relativ ruhig auf den Straßen von Hamburg. Kein übermäßiger Verkehr kein lautes hupen alle 5 sekunden.
Benji spazierte freudig schwanzwedelnd vor mir her und ich hing meinen Gedanken nach.

Nach langem hin und her überlegen überwund ich mein schlechtes gewissen schnappte mein Handy tippte eine Nachrricht und lief schnellen Schrittes mit Benji in Richtung Elbe.

Es war fast eine Stunde vergangen und er knapp 20 Minuten zu spät.
Zu spät wenn er den überhaupt vorgehabt hatte zu kommen.
Denn eine Antwort hatte ich bis jetzt nicht bekommen.
Ich war kurz davor meine Hoffnung aufzugeben und meine platz neben den Wasser zu verlassen als seine Stimme hinter mir erklang.

"Ich war kurz davor dich einfach stehen zu lassen!"

Er war angepisst das konnte ich auch in seinem Blick sehen als ich mich umdrehte.

"Warum bist du dann gekommen?"

Jonas trug eine schwarze Jogginghose und ein weißes T-shirt. Dazu schwarze Sneaker.
Er sah gut aus keine Frage, das komplette Gegenteil von David, ob nun äußerlich oder innerlich.

"Weil es um Maxi geht."

Wonderwall ||  Gzuz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt