Noch 2 Tage bis zum Umzug
Ja, Palle hatte geschnarcht. Ja, ich hatte im Schlaf um mich getreten. Ja, ich war aus dem Bett gefallen und ja, ich hatte es trotzdem genossen. Diese Nacht mit Palle in einem Bett war so schön, dass ich mir wünschte, jede Nacht bei ihm zu übernachten. Ging aber schkecht, wenn ich übermorgen nach Berlin zog.
Es war der Wecker, der uns aus dem Schlaf holte und ich fühlte mich trotz Schule so ausgeschlafen und motiviert wie nie zuvor. Palle schien das ähnlich zu ergehen, denn er stand stand sofort auf und reichte mir die Hand. Mit einem solchen Schwung zog er mich hoch, dass ich gegen ihn prallte und so kicherten wir amüsiert, bevor unsere Lippen sich berührten.
Das Wasser hatte ich ganz heiß aufgedreht, während ich duschte und ich summte ein fröhliches Lied, bevor ich aus der Dusche stieg und mich trocken rubbelte. Mein Freund hatte mir ein frisches T-Shirt von ihm rausgesucht, welches ich anzog und es passte mir ideal. Auch seine Boxer zog ich an, nur meine Hose behielt ich die von gestern. Als ich aus dem Bad kam, saß Palle, bereits fertig, auf dem Sofa und beobachtete mich misstrauisch.
"Ist was?", fragte ich und setzte mich neben ihn.
"Naja, ich frage mich, was du gestern hier in meinem Zimmer getrieben hast."
Verwirrt blickte ich ihn an. "Supernatural geguckt, wie du es gesagt hast.", antwortete ich ehrlich, doch Palle schüttelte leicht den Kopf. Er sah mich total enttäuscht an. "Ich mag es nicht, wenn jemand ohne mein Wissen hier schläft. Und erst Recht nicht in meinem Zimmer, mit meinem Kondomen und mit meinem Freund.", sagte er scharf.
"Was? Wovon redest du bitte?", fragte ich irritiert. "Ich habe dich nicht be-"
"Und wie erklärst du denn das?", stellte mein Freund die Gegenfrage und öffnete seine Hand, wo ein schimmernder Plastik-Müll sich befand. Lange musste ich nicht überlegen, was für ein Müll das war.
Urplötzlich wurde ich rot. "E-es ist wirklich nicht so, wie du denkst."
"Dann erkläre es mir.", forderte Palle streng und die Enttäuschung schimmerte immer noch in seinem Blick, was mir im Herzen wehttat.
"I-ich war einfach neugierig und wollte wissen, wie ein Kondom aussieht...", flüsterte ich. "Wirklich..."
Mir war natürlich klar, wie dümmlich das klang und Palle fing leicht an, zu lachen.... Es war ein raues, erleichtertes und absolut liebevolles Lachen.. "Manu... Du bist soo unschuldig.", kicherte er und schmiss den Müll wieder weg. "Du glaubst mir?", fragte ich leise. "Ja.. So eine Aktion passt zu dir.", lächelte er.
"Nun auf jetzt, wir müssen in die Schule."
Nach einem kurzen, aber leckeren Frühstück befanden wir uns in Palles Auto, auf dem Weg zur Schule. Und ja...
Hier geschah das Desaster.
Während wir über die Straße fuhren, fiel mir ein, dass ich ja bald in einem Auto nach Berlin sitzen würde. Ich sollte ihm endlich davon erzählen. Zu lange hatte ich es schon vor mir hingeschoben.
"Ähmm... Palle...?"
"Ja?", kam von ihm und er schaute noch immer konzentriert auf die Fahrbahn.
"Ich... hab dir was verschwiegen...", flüsterte ich und hatte nun Palles komplette Aufmerksamkeit. Er hatte die Stirn gerunzelt und wirkte irgendwie beunruhigt.
"Ich ziehe um."
Palle atmete erleichtert auf und schien sich wieder zu entspannen.
"N-nein, Palle. Nicht so, wie du denkst. Ich ziehe ganz weg. In eine andere Stadt, in ein anderes Bundesland, an die andere Seite von Deutschland. Nach Berlin."
Nun schnappte er nach Luft und seine Finger krallten sich in das Lenkrad. "W-was?", fragte er atemlos. "Wann?"
"Übermorgen.", Das Wort kam nur so schwer über meine Lippen und es tat in der Kehle weh, das auszusprechen.. Und Palles Gesichtsausdruck tat noch mehr weh. Bloß im Herzen. Er hatte sein Gesicht zu einer Grimasse verzogen, atmete unregelmäßiger und während seine Stirn noch immer nachdenklich in Falten gelegt war, funkte Trauer, Wut und Liebe in seinen braunen Augen auf.
"Warum hast du es mir nicht früher erzählt?", fragte er stumpf und zitterte noch immer.
"I-ich hatte Angst vor deiner Reaktion.", gab ich zu.
"Manu, ich liebe dich, verdammt!", rief er und der Schmerz in seiner Stimme tat so weh, dass ich schlucken musste. "Du hättest es mir erzählen müssen, vor Wochen schon! Dann hätte ich mir nie Hoffnungen gemacht! Ich hätte mich nie in dich verliebt und wäre auch nie mit dir zusammen gekommen! Das hätte uns einige Schmerzen erspart!"
"D-du bereust es, mit mir zusammen gekommen zu sein?", fragte ich und merkte die Tränen, welche sich ihren Weg an die Luft bahnten.
"Ja.", grummelte Palle. "Dann.. hätten wir dieses Problem jetzt nicht. Ich kann keine Fernbeziehung führen, Manu. Das schaffe ich nicht!"
"D-dass heißt...?"
"Wir sind nicht länger zusammen."
"A-aber...", versuchte ich, zu widersprechen. "E-es tut mir wirklich Leid..."
"Leid?", fragte Palle kalt und der Schmerz zeigte sich noch immer in seinen Augen. "Dir tut es Leid? Ich liebe dich, Manu. Aber ich kann keine Beziehung führen, mit jemandem, der in Berlin wohnt! Das tut mir Leid."
Das Auto hielt an der Schule, Palle stieg aus und ging allein zur Schule, er blickte nicht zu mir zurück-
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Hallo, mein Zucchini-Rudel.
Kein Kommentar zum Kapitel.
~Zucchinirührei
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Palle, seine Freunde und ich / #kürbistumor #glpalle
FanficDer sechszehnjährige Manuel ist verliebt. Und zwar ausgerechnet in Palle, den hübschesten Jungen der Schule. Blöd nur, dass dieser nicht einmal weiß, dass Manu existiert. Jetzt muss der Schüler einen Weg finden, um die A...