Kapitel 28

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Matteos Sicht

Ich suchte Luna schon seit über eine Stunde. Und das leider ohne Erfolg. Die Sorgen um sie wurden immer größer.

Man, wo steckte sie bloß?

Ich hoffte so sehr, ihr war nichts passiert und ich würde sie gleich finden. Sonst würde ich mir das nie verzeihen.

„Luna?", schrie ich schon zum bestimmt 100. Male.

Es kam natürlich keine Antwort, was mich aufregte. 

Das Ganze war doch meine Schuld. Ich Blödmann musste mich auch so pampig zu ihr verhalten und sie vor Wut in den Wald laufen lassen! Welch ein Idiot ich war!

„Luna, bitte antworte, wenn du das hörst … Ich will dich nicht verlieren."

Enttäuscht merkte ich, dass ich auch dieses Mal keine Antwort von Luna erhalten hatte.

„Matteo?", hörte ich dann plötzlich die wundervolle Stimme meiner besten Freundin.

„Luna?", rief ich überglücklich und entdeckte sie etwa 15 Meter entfernt von mir hinter den hohen Bäümen.

Ich rannte zu ihr und umarmte sie erst einmal ganz fest.

„Ich hatte so Angst", sprach ich leise.

Ihre Arme legten sich nun augemacht ich, was ein wunderschönes Gefühl in mir auslöste. Das schaffte nur sie.

„Und ich erst …", erwiderte sie und ich spürte etwas wässriges auf meinem gelben Pullover tropfen.

„Matteo, mir tut alles so leid … Bitte verurteile mich nicht. Du bist mein bester Freund, mir so verdammt wichtig …"

Mein Magen zog sich zusammen, als ich merkte, dass sie weinte und sich bei mir entschuldigte, obwohl es meine Schuld war. 

„Wein bitte nicht wegen mir. Und ich war der Blödmann und hatte mich so kindisch dir gegenüber verhalten. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss, nicht du!"

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich will jetzt nicht diskutieren. Alles gut wieder zwischen uns?"

Ich nickte nur, während sie lächelte.

„Lass uns zurückgehen … Deine Mutter macht sich schon Sorgen."

Ich bekam Schuldgefühle. Denn auch das war meine Schuld. Alles war meine Schuld.

„Oh Gott, hoffentlich kriege ich keinen Ärger", sagte sie und sah zu mir.

„Tut mir nochmal leid …", entschuldigte ich mich bei ihr.

„Hör auf mit den Entschuldigungen! Ich trage auch Schuld und außerdem ist die Sache gegessen!"

Ich war zwar anderer Ansicht, doch ich nickte trotzdem.

Mir fiel dann ein, dass ich Monika anrufen sollte.

„Ich ruf mal deine Mutter an", gab ich murmelnd von mir und holte mein weißes iPhone 6+ raus.

„Hallo?", hörte ich die Stimme von Lunas Mutter am Handy, nachdem ich sie angerufen hatte.

„Ich bin's, Matteo. Ich hab Luna gefunden", berichtete ich ihr mit einem Lächeln in meinem Gesicht. 

Ich war wirklich sehr froh darüber gewesen, dass ich Luna gefunden. Sie war meine Welt. Ohne sie konnte ich nicht leben.

„Wirklich? Danke, Luna! Kannst du sie mir vielleicht hergeben? Ich möchte ihre Stimme hören."

Fragend blickte ich die Schönheit neben mir an. Man merkte ihr an, dass sie in diesem Moment reden wollte. Dennoch nahm sie mir das Handy aus der Hand.

„Mama?", sprach sie leise. Ihre Stimme klang erschöpft. Alles wegen mir! 

„Ist gut. Tschau", sagte sie eine halbe Minute später und gab mir das Handy.

„Hallo?", fragte ich diesmal.

„Nochmal danke, Matteo! Du bist wirklich ein toller bester Freund, so einen wie dir wünsche ich mir für Lunas zukünftigen Freund."

Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich daran dachte, dass ich nie mehr als ein bester Freund für Luna sein würde. Ein Gefühl von Trauer machte sich in mir breit. Erneut. Wie oft hatte ich diese Gefühl die letzten Wochen verspürt? Viel zu oft. Leider konnte ich nichts daran ändern - momentan jedenfalls nicht. Wenn die Ferien vorbei sein würden und die Schule wieder anfangen würde, würde ich mich ablenken mit Treffen mit anderen Freunden und mich vielleicht sogar mit neuen Mädchen treffen.

„Ach keine große Ursache", winkte ich etwas unsicher ab.

„Nun denn, kommt schnell nach Hause. Ich erwarte euch. Tschüss!"

„Tschüss."

Mit diesem Wort legte ich auf und fragte Luna, was ihre Mutter zu ihr gesagt hätte.

„Sie hat zuerst gesagt, sie hätte sich Sorgen um mich gemacht, und dann gemeint, ich solle mich nie wieder zu später Zeit im Wald aufhalten."

Ich nickte und entschuldigte mich ein weiteres Mal. Die Braunhaarige meinte daraufhin erneut, ich solle mit den Entschuldigungen aufhören. Ich leistete ihrer Bitte Folge und wir liefen schweigend nach Hause.

Let Me Know | LutteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt