Ich rannte.
Ich wollte einfach nur weg von hier, von diesem Ort. Meine Beine schmerzten und Ich bekam so langsam keine Luft mehr. Ich rannte immer weiter und schneller. Ich hatte Angst zurück zu schauen und den riesigen Wolkenkratzer zu sehen, der bedrohlich in den Himmel stach. Nach gut einer Stunde in der Ich nicht auch nur eine Sekunde daran gedacht hatte stehen zu bleiben, konnte Ich wirklich nicht mehr und kam langsam und keuchend zu stehen. Meine Lunge brannte, es fühlte sich an als würde ein Feuer in ihr und in meinen Beinen wüten, Sie schien fast zu platzen. Meine Oberschenkel schmerzten schrecklich, es ziepte in ihnen, denn jede einzelne Muskelfaser schien zu brennen, und meine Füße spürte Ich schon gar nicht mehr. Völlig außer Atem ließ Ich mich an einer Hauswand nieder und versuchte mich zu orientieren. Ich hatte gar nicht darauf gedachtet wo Ich hin gelaufen war und nun hatten mich die unendlichen Straßen Los Angeles verschluckt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete Ich meine Augen wieder und atmete tief durch. Mit ging es schon etwas besser und auch meine Beine schmerzten nur noch leicht. Ich richtete mich auf und kam wackelig auf die Beine. Ich zog die Luft ein. Sie doch salzig und nach Fisch. Salzig und nach Fisch?
Ich schaute mich noch einmal genauer um und nahm meine Umgebung genauer wahr. Ich befand mich in einer ruhigen Siedlung, die aus kleinen bunten Hütten bestand. Ein Fischerdorf. Jetzt wusste Ich wo Ich mich befand, na klar, Ich war in der Nähe vom Meer! Mein Herz schlug hart gegen meine Kehle und Ich schluckte schwer.
Meer bedeutete Wasser und Wasser bedeutete Angst.
Trotzdem ging ich in Richtung des rauschenden Wasser und nach nur wenigen Minuten erblickte Ich es dann. Das Meer schimmerte in alle erdenklichen Blau und Silber Tönen. Das Licht brach sich in den Wellen und ließ es glitzern. Der Anblick war so wunderschön, das Ich mich nicht davon losreißen konnte obwohl ich schon wieder den Drang verspürte wegzulaufen. Ich drehte mich um. Dort hinten in der Ferne konnte Ich die Skyline von Los Angeles sehen. Schnell drehte Ich mich weg. Ich hatte es bis jetzt geschafft die Gedanken an heute Morgen aus meinem Kopf zu verbannen. Doch jetzt stürmten sie auf einmal alle gleichzeitig auf mich ein, allen voran die Frage
Woher wusste er von dem leuchtenden Wasser!?
Es machte mir Angst. Sein Blick wie er mich abgesehen hatte, so gehässig, so gemein. Damals hat er mir das erste mal sein wahres Gesicht gezeigt. Ich hatte es schon immer geahnt, das er unter seinen sonst so freundlich Fassade ein böses Ich wohnte. Ich schüttlete meinen Kopf.
Nein Nein Nein!
Ich sackte am Stand zusammen. Verzweifelt schlug Ich mir die Hände vor mein Gesicht und fing leise an zu schluchzen. Wo sollte Ich denn jetzt hin? Ich hatte nichts, außer den Kleidern, die Ich am Körper trug. Kein Wohnort, kein Essen, rein gar nichts! Ich verbrachte den Rest des Tages zusammengesunken am Strand und badete in meinem Elend. Ab und zu kamen Menschen an mir vorbei, entweder Sie schauten mich mitleidig an oder ignorierten mich ganz einfach. Es war mir auch egal.
Als die Sonne so langsam unterging und rote und orangene Streifen den Himmel entlangzogen legte Ich mich in den Sand und starrte in den Himmel Wellen spülten über mich hinweg, doch es war mir egal, denn ich bemerkte es gar nicht. Ich war von diesem ereignisreichen Tag viel zu erschöpft und schloss die Augen. Als Ich Sie wieder öffnete war die Sonne bereits ganz untergegangen und kleine Sterne glitzerten am schwarzen Himmel.
Plötzlich hörte Ich ein leises Knirschen erschrocken richtete Ich mich auf und fuhr mir mit der Hand durch die Augen. Sie waren vollkommen verklebt, Ich hatte wohl geweint.
Da war es wieder das Knirschen, lauter dieses mal und näher. Eine Gänsehaut überkam mich. Es war zwar schon etwas kalter geworden, aber daran lag es definitiv nicht. Ich schüttlete mich und als Ich mich gerade wieder hinlegen wollte erschien ein Gesicht vor mir. Ich schrie laut auf und zuckte erschrocken zurück und hielt mir die Hand vor den Mund. Mein Gott hatte Ich mich erschrocken!
Vor mir stand ein Mann. Er hatte einen schwarzen Anzug an, doch sein weißes Hemd steckte nicht mehr in der Hose und er hielt eine Flasche in der Hand, vermutlich Alkohol. Sein Gesicht kann Ich in der Dunkelheit nicht ausmachen, doch Ich vermutete, dass er harte Gesichtszüge hatte. Als er sprach lallte er.
"Na Süßssee?! Noch so spät und du bissst hier... Hicks... allein draussen... Hicks?", okay, er war definitiv betrunken.
"Nein tut mir Leid, Ich warte hier... ähm... noch auf jemanden", Ich versuchte ihn nett anzulächeln.
"Du lügst! Du lügsssst!! Hicks", schrie er. Er war mir unheimlich und Ich hatte das dringende Gefühle so schnell es ging von hier abzuhauen. Außerdem war Ich hier vollkommen allein, naja abgesehen von diesem betrunkenen Typen. Ich stand schnell auf und klopfte mir den Sand von meinem Oberschenkel. Es war doch ziemlich frisch, immerhin hatte Ich nur eine kurze Hose an. Also schlang Ich meine Arme wärmend um mich. Ich machte Anstalten davon zulaufen und war gerade dabei mich um zudrehen, als eine starke Hand mich am Handgelenk festhielt.
"Wilsssst du... Hicks... schon gehen?", rief der betrunkene Mann. Sein Griff im mein Gelenk wurde immer fester und Ich schrie vor Schmerzen auf.
"Lassen Sie mich los!", wimmerte Ich.
"Aber aber... Hicks... Ich tu dir doch nichsss...!", nuschelte der Mann und kam jetzt näher. Er machte mir Angst. Oh Gott er sollte wegbleiben! Er stand nun vor nur und Ich schaute in seine braunen Augen. Sie waren ganz nebelig von Alkohol.
"Lassen Sie mich los!", versuchte Ich noch einmal schwach. "Bitte!"
Jetzt stand der Mann ganz nah vor mir und hatte eine Hand um meine Hüfte geschlungen. Er hielt mein Handgelenk immer noch in seinem eisernen Griff fest.
"Ich will dir nichtsss!", flüsterte er und beugte sich langsam vor um meinen Hals zu küssen. Ich erstarrte. Oh Gott bitte nicht! Bitte nicht! War mein einziger Gedanke. Dann kippte er vornüber und seine Lippen streiften kurz meine Wange. Ich hielt den Atem an. Er hört gleich auch, er hört schon gleich auf! Doch das tat er nicht! Er zog mich näher an sich heran und fuhr mit den Finger meinen Rücken entlang. Ich wimmerte.
"Schhhth schhht!", lallte er und kam noch näher. Warum half mir denn keiner? Hilfe!
"Lassen Sie mich in Ruhe!", sagte Ich laut und bestimmt, aber Ich konnte das leichte zittern nicht unterdrücken.
Er lachte.
"Hören Sie jetzt auf, oder Ich werde Gewalt anwenden!", nun bekam Ich es wirklich mit der Angst zu tun. Er soll endlich aufhören! Bitte!
"Sei leise!", schrie er "Ich weiß genau das du es auch willssst... Hicks!", lallte er und presste mich nun fest an sich. Ich musste handeln. Ich hatte ihn schon viel zu weit gelassen. Wofür war das ganze Training denn gut, wenn nicht jetzt? Ich hörte ein leisen Knacken. Doch leider konnte ich meinen Kopf nicht drehen, denn der betrunkene Mann hielt mein Kinn fest umschlossen und drehte es mit Gewalt in seine Richtung. Ich schloss die Augen und dann, ohne Vorwarnung trat ich ihm mit aller Kraft zwischen die Beine. Der Mann schrie auf.
"Ahhhrgh... Du kleines Miststück!", schrie er und wimmerte vor Schmerz. Er kam wieder näher, dieses mal mit ausgestreckten Armen. Doch bevor er noch etwas machen konnte tauchte Ich unter ihnen hinweg. Leider hatte Ich in diesem Moment nicht aufgepasst und er rammte mir sein Knie in den Magen. Die ganze Luft in mir würde herausgedrückt, Ich stöhnte auf und viel zurück in den Sand. Von seinem Tritt vollkommen überrascht fiel der Mann auf mich ohne zu überlegen schlug Ich ihm gehen den Hals und hörte ein leises Knacken und der Mann sackte auf mir zusammen. Oh Gott was war passiert? Mit großer Mühe schaffte Ich es unter ihm hinweg zu kriechen. Als Ich mich völlig außer Atem aufrichtete und auf den Mann starrte viel mir etwas erschreckendes auf.
Er atmete nicht mehr.
Ich wollte mich gerade zu ihm runter beugen als Ich das leise Knacken noch einmal hörte. Als ich mich umdrehte stand eine ganz in schwarz gekleidete Gestalt vor mir.
"Was...?",
brachte Ich noch heraus, doch dann war Sie auch schon mit zwei schnellen Schritten bei mir und steckte mir einen Sack über den Kopf und es wurde wieder alles schwarz, dann verlor Ich das Bewusstsein.
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Lost Memory [On Hold]
FantasyWas wäre, wenn du aufwachen würdest und keine Erinnerung hättest, weder an dein bisheriges Leben noch an dich selbst? Diese Frage stellt sich Alice ebenfalls als sie plötzlich in einer einsamen Straße die Augen aufschlägt, ohne jegliche Erinnerung. ...