NEUNZEHN - Alltag

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Nachdem ich am nächsten Morgen aufwachte, setzte Ich mich erst einmal auf um mich zu sammeln und die sofort aufkommenden Fragen zu unterdrücken. Als es mir dann endlich gelang, schaute ich mich erst einmal um. Gestern Abend war ich so schnell und überstürzt in mein Bett gegangen, das Ich mich gar nicht mehr richtig umgesehen hatte.

Das Zimmer in dem Ich mich befand war ganz in blau und grün gehalten. Die Wände waren glatt und wie mir auffiel, war das der erste tapezierte Raum im ganzen Gebäude. An der Wand gegenüber von mir befand sich ein Tisch mit vier Stühlen, alle aus dem gleichen Holz wie das Mobiliar in Nico's Büro.

Es standen insgesamt sechs Betten an der Wand, in drei Hoch betten unterteilt. Auch die Bettbezüge waren in einem blau-grün gehalten. Doch ansonsten war der Raum sehr leer und trostlos. Ich stand auf und machte mich auf den Weg in das Badezimmer, welches sich auf der andern Seite des Flures befand. Nachdem Ich mich erst einmal ordentlich geduscht hatte, anfangs mit ein bisschen Überwindungskraft, da Ich immer noch nicht so scharf darauf war das Wasser zu berühren, das lag wahrscheinlich an diesem bescheuerten Fluch, wickelte Ich mir einen neuen sauberen Verband um meine verletzte Hand. Sie sah schon viel besser aus, es hatte zwar aufgehört zu bluten und Ich verspürte eigentlich auch keine großen Schmerzen mehr, dennoch störte Sie natürlich ungemein und die Wunde nässte sehr stark. Ich würde also wahrscheinlich eine Narbe davon behalten. Als Ich mich dann fertig angezogen hatte machte Ich mich auf den Weg zum Frühstück, wo Ich allerdings nur auf Sirius und Mercedes traf. Ich ließ mich zwischen den beiden nieder und schnappte mir einen Toast.

"Guten Morgen!", begrüßte mich Mercedes und schänkte mir ein noch etwas müdes lächeln. "Und gut geschlafen?", Ich konnte nur nicken, da Ich gerade einen riesigen Bissen von meinem Marmeladentoast genommen hatte. Mercedes lächeln wurde noch etwas breiter. Schnell schluckte Ich die letzten Krümel herunter und antwortete ihr "Ja klar, danke der Nachfrage!", und grinste ebenfalls.

"Sag mal Alice", schaltete sich nun auch Sirius in unser kurzes Gespräch ein. "Kommst du heute schon mit zum Training?", für diese Worte handelte er sich von Mercedes einen strafenden Blick ein. Abwehrend hob Sirius die Hände "Hey hey! Sie weiß über alles Bescheid!", meinte er "Achso... Ja dann!", sagte Mercedes und schaute mich fragend an. "Und wohin gehörtst du?"

"Aqua",

mampfte Ich, da Ich wieder einen Bissen meines wirklich leckeren Frühstücks genommen hatte. Mercedes lachte laut auf "Haha! Ja klar, der war gut Alice!", kicherte Sie und schlug mir spielerisch auf die Schulter, während Sie sich vor lachen kringelte. Ich schaute leicht verwirrt zu Sirius, der genauso verwirrt zurück schaute und mit dem Schultern zuckte. "Sie meint es Ernst, Merc", sagte Sirius dann. Langsam beruhigte Sie sich wieder und schaute mich an. "Was?! Aber... Aber ihr seid doch ausgestorben!", meinte Sie dann und schaute mich vollkommen irritiert an. Ich lächelte nur schief und nickte. "Ja, cool was?", Mercedes schaute nun nicht mehr irritiert, sondern eher interessiert zu mir hinüber. "Zeig mal!", verlangte Sie dann und unterbrach sich dann aber schnell selber "Ach stimmt ja, du weißt ja noch gar nicht wie es geht! Dann komm am besten gleich mal mit zum Training", schlug Sie nun vor und Ich nickte begeistert "Gerne doch!" "Da kannst du dann auch gleich die Anderen kennen lernen", meinte Sirius und schob sich ein Stück Ei in den Mund. "Wir sind hier nämlich zu neunt, und mit dir dann neun", nuschelte er mit vollem Mund "Nico ist unser Anführer, dann du, Annabell, Merc, Anakin, Bennett und Ich und noch zwei andere, die du noch nicht kennen gelernt hast. Sie sind ungefähr alle so alt wie wir. Wir können dir die drei dann gleich mal vorstellen, Sie sind bestimmt im Trainingsraum.", vollendete er seine Rede und wischte sich die Speisereste von seinen Händen an seiner Hose ab. Dann erhob er sich und fasste nach meiner Hand um mir hochzuhelfen. Mercedes war schon längst am anderen Ende des Raumes und wartete an der Tür auf uns.

"Na dann mal los", grinste Sie und zog mich nun hinter ihr her. Wir machten vor einer weiteren Tür hält, die sich ebenfalls auf dem Flur mit den Quartieren befanden. Sirius war ebenfalls hinter uns angekommen und machte Anstalten sich durch die Tür zu quetschen doch plötzlich knallte Sie mit einem lauten Schlag zu und Sirius sprang erschrocken zurück. Mercedes lachte. Ich schaute Sie verwundert an, doch Sie schümpfte gerade freundschaftlich mit Sirius.

"Nanana...! Du bleibst schön hier draußen!", lachte Sie und zog mich dann in dem Raum hinein. Hier sah es genauso aus wie bei mir im Zimmer, nur etwas bewohnter und anstatt den blau-grünen Wänden war hier alles weiß.

"Ich gehöre zu dem Ventus", bemerkte Mercedes auf meinen fragenden Blick hin. Ah! Deswegen war die Tür gerade einfach so zugeknallt. Ich nickte "Und warum durfte Sirius nicht mit rein?", Sie grinste, "Weil Ich dir jetzt ein paar Sachen zum trainieren geben werde und wir doch nicht unbedingt wollen das Sirius uns dabei zuschaut!", jetzt lachte Ich auch.

"Wer wohnt denn noch hier?", fragte Ich Mercedes, als Sie in ihrem Schrank am herumwühlen war.

"Nur noch Bennett und eigentlich auch Nico, er ist auch ein Ventus, aber er ist der Boss und hat sein eigenes Zimmer", sagte Sie und verdrehte die Augen.

"Ah, hier ist doch was!", sagte Sie dann und kletterte aus ihrem Schrank heraus. In der Hand hielt Sie eine schwarze Hose, mit Taschen an dem Seiten und ein enges T-Shirt in knall rot. "Es müsste dir passen, probiere es mal, ist leider das größte was Ich habe und du bist nun mal nicht die Kleinste", Sie lächelte entschuldigend. "Kein Problem", meinte Ich nur und nahm dankend die Klamotten an mich. Das Shirt passte, doch in der Hose hatte Ich ziemliches Hochwasser. Außerdem saß alles ganz schön eng. Mercedes lachte und Ich funkelte Sie böse an. Sie sah ja auch verdammt gut aus in ihrer blauen Hose, die dieselbe Farbe hatte wie ihre Stränen und ein weißes Top. "Keine Panik, du bekommst auch noch welche!", versicherte Sie mir und versuchte Ernst zu bleiben während Sie mich ansah, was ihr leider nicht so gut gelang.

"Und was ist daran jetzt so besonders?", wollte Ich wissen.

"Naja, erst einmal sind Sie robuster als normale Kleidung, außerdem ist meine extrem leicht und gut zum fliegen-", Ich unterbrach Sie "Moment... Du kannst fliegen?!", Ich starrte Sie an "Ja klar", war das einzige was Sie darauf erwiderte und fuhr dann auch schon fort. "Die der Ignis ist natürlich feuerfest und die der Terra... Ähm Ich weiß gar nicht mehr was die so alles kann... Naja egal", sagte Mercedes und klatschte in die Hände. "Wollen wir dann mal?", fragte sie und Ich nickte nach einem kurzen Zögern. Wollte Ich oder wollte ich nicht? Ich kam zu dem Entschluss das Ich auf jeden Fall  wollte und nachdem wir Sirius wieder aufgegabelt hatten, ebenfalls in Trainings-Klamotten, machten wir uns auf den Weg.

Die beiden vorneweg und Ich ziemlich aufgeregt und sehr nervös, was mich wohl erwarten würde hinterher.

Lost Memory [On Hold]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt