Kapitel 14

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Prinzessin Alafair (P.o.v.)

~ knapp 14 Jahre später ~

"Alafair! Komm her und hilf mir, mal!", rief mein Vater.

"Ja Vater, ich komme!", rief ich  zurück.

Seit Jahren nenn ich schon so. Vater. Aber er ist nicht mein Vater. Genau wie meine "Geschwister". Für uns alle, ist er unser "Vater". Klingt ziemlich komisch, ich weiß. Er hat uns alle aufgenommen und uns vor dem Schlimmsten bewahrt. Auf dem Weg zu ihm, begrüßte ich Mabou. Meine unbiologische Schwester und trotzdem seh' ich sie als richtige Schwester. Sie ist die einzige, der ich mir anvertrau'. Seit ich hierher gebracht wurde, teilen wir uns ein Zimmer. Vor etwa einem Viertel bis Dreiviertel Jahr sind wir 17 geworden. Genau. Wir. Wir sind 9 "Waisenkinder", mit mir gezählt. Levoslav ist der Älteste von uns. Gefolgt von ihm sind es Fahid, Bahire, Qenco-Quendrim und dann ich. Ich bin sozusagen mittendrin. Nach mir kommt Mabou, Rasto, Zaman und die Jüngste ist Gaea. Bei meinem Vater angekommen:

"Du hast mich gerufen, Vater?"

"Ja, gut, dass du so schnell da warst. Du weißt doch, was für ein Gedächtnis ich habe. Manch' wichtige Informationen vergesse ich. Kannst du bitte, sie wieder in mein Gedächtnis herrufen."

"Sicher doch.", ich trat näher an ihn und legte mein Zeige- und Mittelfinger an seine beiden Schläfen, schloss die Augen und konzentrierte mich.

Ich sah das Haupttor, seiner Erinnerungen und trat hindurch. Ich sah einen dunklen, weiten Gang vor mir, den ich langsam beschritt und an jeder Seite, sind in regelmäßigen Abständen Türen, die eine Erinnerung zeigten. An jeder Tür hing ein Schild, dass leicht hell aufleuchtete. Jede Person, hat so eine "Abteilung" in seinem Kopf. Und je nachdem, wie dunkel der Gang ist, desto schlimmer ist der Charakter oder die Absicht, dieser Person. Genauso ist es andersherum. Je heller es ist, desto liebenswerter und warmherziger ist diese Person. Nur bei Vater war es sehr, sehr dunkel, was ich nicht verstehe, da er für uns, so vieles getan hat. Ich habe Mabou schon davon erzählt, sie konnte es sich ebenfalls nicht erklären. Während meiner eigenen Gedankengänge, hab ich schließlich die Tür gefunden auf deren Aufschrift 'kurzzeitiges Gedächtnis' steht. Normalerweise wäre es Vater nach einiger Zeit wieder eingefallen, hätte er sich angestrengt. Aber dies tat er schon seit 9 Jahren nicht mehr. Seit ich diese Gabe erlerne und erlernt habe, ruft er mich jedes Mal, wenn er etwas vergisst und es nötig ist. Denn meine Gabe sind die Erinnerungen, der Menschen.

Zurück zur Tür.

Ich öffnete sie und dort sind mehrere Schubladen in aufgestapelter Reihe, das heißt, der Raum geht nicht in die Breite, sondern in die Höhe und dieser Raum ist besonders hoch. Die kürzesten verlorenen Gedanken bzw. Informationen, kehren hier hin, die den obersten Platz besetzen. An der Seite der Wand, war eine Leiter befestigt, auf der ich hinaufstieg und hinaufkletterte. Ganz oben angekommen, öffnete ich die Schublade und holte eine leuchtende Kugel heraus. Behutsam steckte ich sie in die Bauchtasche, meines Pullovers. Wieder unten, ging ich heraus, schloss die Tür und verließ, den Abteil. Weiter vorne, war eine große Glaskugel, in der Mitte davon, ein Sockel, auf der man, eine Erinnerung ablegen konnte. Nun ging ich rein, legte die leuchtende Kugel auf den Sockel und sofort schoss es nach oben, in die Zentralgedanken. Draußen aus der Glaskugel, lief ich zum Licht, was der Ausgang war.

Wieder zurück in meinem aktiven Körper. Mittlerweile bin ich geübt darin, sodass mir danach nicht schwindelig, schlecht oder müde wurde, wie früher. Meine Gabe hat mir in den früheren Jahren, sehr viel Kraft gekostet, dass ich sogar umgekippt bin. Erst seit 3 oder 4 Jahren konnte ich es einigermaßen ohne diese Anfälle. Heute sind sie weg.

"Vielen Dank, Al.", bedankte sich Vater.

"Immer wieder."

"Du kannst nun gehen.", und somit verschwand ich hinaus. Heute kann ich mit meiner Gabe einiges anstellen:

Erinnerungen sehen.

Erinnerungen nehmen.

Erinnerungen wideraufrufen.

Erinnerungen löschen.

Erinnerungen verändern.

Erinnerungen widergeben bzw. weitergeben.

Ja, das war so ziemlich alles. Auf dem Rückweg kam mir Rasto entgegen.

"Da bist du ja! Ich hab dich überall gesucht! Beeil dich, du bist zu spät zum Training! Der Meister wird wütend sein!"

"Vater hat mich aber gerufen!", meinte ich genervt.

"Du weißt, wie unwichtig, das dem Meister ist."

"JA, ich weiß doch!"

"Schnell, zieh dich um und komm dann raus!", nachdem Rasto diesen Satz gesagt hatte, rannte ich in mein Zimmer und zog mir Klamotten an, die für kriegerische Kämpfe passend sind.

Genau, meine Geschwister und ich wurden auf Rache vorbereitet. Warum Rache? Wussten wir nicht. Uns wurde gelehrt, nicht groß Fragen zu stellen, sondern zuhören und machen. Jeden Tag hatten wir Sportkampf von 15 bis 19 Uhr. Seit wir alle 11 oder 12 waren. Das einzige, was unser Vater erzählt hat, ist, dass wir besonders waren. Einzigartig. Anders, als die anderen. Dass unsere Eltern uns nicht wollten, weil sie Angst, vor uns, hatten, Angst vor dem, was wir sind. Vater erzählte, dass er uns alle irgendwo im Wald gefunden hatte. Damals waren wir noch 4 Jahre. Jeder von uns hatte eine eigene Herkunft, von wo, sagte er jedoch nicht. Daraufhin, brachte er uns hierhin. Zu unserem Zuhause, was wir so nennen. Vater sagte, wenn wir ausgezeichnet sind, und uns unglaublich als Krieger abschneiden, durften wir an unseren Eltern Rache nehmen. Mir war jedoch nicht der Sinn nach Rache. Ich wollte nur wissen, warum meine Eltern mich weggaben. Ob sie mich überhaupt geliebt haben. Ich frage mich, ob sie überhaupt noch lebten. Was ich ebenfalls nicht versteh, ist, warum ich keine Erinnerung an das habe, vor meinem 4. Lebensjahr. Ich kann nur das sehen, wie Vater mich geholt hat. Ich sah nur schwache Umrisse von einem Zimmer. Ein Wald, fand ich das nicht wirklich. Das alles war sehr merkwürdig, trotzdem glaubte ich Vater.

Unser Zuhause. Wie sollte ich es beschreiben? Wenn wir draußen waren, sahen wir eine rot-orangene Hülle als den Himmel, die flackerte. Vater erzählte, dass wir direkt in der Sonne lebten, in einer Milchstraße, einer Galaxie. Geschichten, fand ich schon immer spannend. Unsere faszinierte mich sehr. Also unser Lebensraum und das alles. Hier lebten noch andere Menschen, Vater meinte aber, wir sollten uns von ihnen fernhalten, da sie sehr gefährlich sind. Wir befolgten ihm natürlich. In der Sonne ist es immer Tag. Es ist manchmal schwer, einzuschlafen, trotzdem liebe ich mein Zuhause.

Draußen im Garten angekommen, entschuldigte ich mich beim Meister was er nur mit einem strengen Blick annahm und ich gesellte mich zu den anderen, die Dehnübungen vollführten.

Nach kurzem hin und her, fing das Training an.

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So meine lieben. Ich habe mich dazu entschieden, doch ein Kapitel zu veröffentlichen, als kleiner Zwischenstand. Ich bin gerade wieder fleißig am Schreiben❤😊

Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch😙
Habt Geduld, für das nächste

Für Feedback & Kritik bin ich immer offen🤗

L.G. Olivia

Prinzessin Alafair & ihre ProphezeiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt