Nach drei Tagen in denen ich mich wieder weites gehend erholt hatte, wollte mir Uriel alles ganz genau erklären. So wachte ich an diesem Tag mit gemischten Gefühlen auf. Zum einen war ich gespannt was ich alles erfahren würde, aber zum anderen wollte ich gar nicht erst in diese Welt eintreten. Ich wusste das die Tür in diese Welt erst halb offen war und ich sie noch jeder Zeit mit den Worten „Ich bin ein Fall für die Geschlossene" zuschlagen konnte.
Ich klatschte mir das kalte Wasser ins Gesicht und schaute mir im Badespiegel in die Augen. „Ed, sei doch ehrlich. Du wusstest immer das es diese Tür gab, du hattest nur zu viel schieß. Herr Gott! Nimm dein Fünkchen Mut und tritt endlich ein.", motivierte ich mich selbst. Was zu meiner eigenen Überraschung klappte.
Ich zog mir ein weißes T-Shirt und eine blau Jeans an. Dann ging ich nach unten zum Frühstück. Gerade als ich unten im Flur ankam, riss ein wütender Michael seine Bürotür mit den herzerwärmenden Worten „Gabriel, ich bring dich um!" auf. Seine braunen, wütenden funkelnden Augen und seine Autoritäre Aura, hätte einem Angst einjagen können, solange man nicht seine feuerroten Haare, den großen Filsstiftschnurbart über seiner Oberlippe und den goldenen Glitter auf seinem schwarzen Anzug beachtete.
„Da hat Gabriel aber ganze Arbeit geleistet.", stellte ich fest und versuchte nicht zulachen. „Haha sehr lustig. Wenn du auch etwas damit zu tun hast dann-.", meinte Michael schnippisch und wollte drohend den Finger erheben. Doch dann merkte er das an seiner rechten Hand mit Panzertapp ein Feenstab mit Led. Stern befestigt war.
„Oooh, Gabriel!", schrie er und stürmte zu dessen Büro. Das nächste was man hörte war ein lachender Gabriel und ein wütender Michael. Ich hätte mich im Gang köstlich über das Gespräch der beiden amüsieren können, aber mein Magen verdeutlichte das er etwas zu essen haben wollte.
Ich trat in die Küche und machte mir ein Müsli, währen Ella fragte: „Was hat Gabriel denn jetzt gemacht?" „Ich schätze, das Michael beim Arbeiten in der Nacht eingeschlafen ist und Gabriel sich dachte, er müsse den obersten Erzengel verschönern." Ella schüttelte den Kopf und murmelte etwas von verrückten Erzengeln.
Ich nahm meine Schüssel mit Müsli und ging ins Esszimmer in dem schon Sophia, dieses verdammte Mädchen saß. Sie hatte ihre langen, blonden Haare zu einem Zopf nachhinten gebunden. Auch sie saß über einer Schüsselmüsli und tippte die ganze Zeit etwas auf ihrem Handy.
„Hey.", begrüßte ich sie und setzte mich ihr gegenüber an den Tisch. Sie blickte hoch und meinte lächelnd: „Guten Morgen. Und bist du bereit?" „Ja, klar. Äh, für was noch mal genau?", fragte ich nach. „Uriel hat gestern Abend doch gemeint, dass die Vier dir heute das Fliegen beibringen." Ich versuchte mich an den Abend zerrinnen, aber ich sah nur wie ich und Gabriel ständig versuchten unauffällig Schlaftabletten in Michaels Essen oder Trinken zu schmuggeln. Ihr wisst nicht wie schwer das war.
„Ich hab wohl nicht ganz aufgepasst.", gestand ich. Sophia musterte mich und meinte dann: „Na das wird ja ein Spaß in der Schule." „Schule?", wiederholte ich verwirrt und etwas panisch. „Du hast überhaupt nicht zugehört.", hielt sie fest, „Wir gehen nach ..." Das Mädchen sagte irgendetwas auf einer mir unbekannten Sprache.
„Wohin gehen wir und was war das für eine Sprache?", fragte ich nach. „Das war hebräisch und es heißt so viel wie Schule der Erzengel.", erklärte Sophia mir. „Ich wollte schon immer nach Hogwarts.", meinte ich lächelnd. Sie schüttelte den Kopf: „Wir sind keine Hexen und Zauberer, sondern Engel." „Ja, ja, schon klar, dann eben das Hogwarts der Engel."
„Und ich dachte ich kenne schon die größten Idioten des Universums.", meinte Sophia und schüttelte ungläubig den Kopf. „Hey, hast du mich da gerade mit den Erzengeln verglichen?", fragte ich gespielt entsetzt. Sie ging jedoch nicht weiter darauf ein, sondern meinte: „Wenn wir fertig mit dem Frühstück sind, mach ich dich für deine erste Flugstunde bereit." Ich hätte mich gefreut, wenn Sophia nicht so irre gegrinst hätte.
Eine Stunde später stand ich in einer schwarzen Lederrüstung in dem großen Garten des Hauses. Die Rüstung bestand aus verschiedenen Platten die man mit silbernen Nieten verbunden hatte. Sie schützte meinen Brustkorb, Bauch und Rücken, für meine Unterarme und meine Schienbeine hatte ich extra Lederschützer erhalten.
Ich spielte nervös an meinem Armband mit dem Pentagramm. Als Sophia gesagt hatte das ich Schutzkleidung erhalte sollte, hatte ich mit einer kompletten Motorradausrüstung und vorallem mit einem Helm gerechnet. Aber nein, keinen Helm für meinen Kopf, auch nachdem ich Sophia gefragt hatte, erhielt ich keinen. Sie meinte nur „Da gibt es sowieso nichts Wichtiges zu schützen." Ach, danke, wie nett!
Nun kamen auch die vier Erzengel von denen jeder einen Regenschirm in der Hand hielt. Von der Mary Poppins-Gang trug jeder T-Shirt und Jeans, sogar Michael. Jeder hatte ein anderes T-Shirt an. Gabriels T-Shirt färbte sich weiß mit einem nach unten gerichtetem Dreieck. Uriel hatte ein oranges mit dem selben Auftrug wie Gabriel nur das durch sein Dreieck noch ein senkrechter Strich ging. Raphael und Michael trugen ein Dreieck mit der Spitze nach oben, wobei bei Raphael wie bei Uriel ein Streich in der Mitte des Dreieckes war. Die Farbe des Obersten Erzengel war dieselbe wie seine Haare und Raphaels T-Shirt war grün.
„Sagt nicht ihr fliegt wie Mary Poppins.", meinte ich entgeistert. „Das wäre nicht schlecht, was?", lachte Gabriel. „Wer ist denn diese Poppins?", fragte Michael verwirrt. Raphael schlug sich mit der flachen Hand vor die Augen und meinte: „Du solltest dich mal weiterbilden und nicht nur arbeiten." Michael schaute leicht verärgert drein. „Leute, wir wollte doch Ed Unterricht erteilen.", brachte Uriel sie wieder auf das eigentliche Thema.
„Na schön.", begann Michael, „Normalerweise würdest du das Grundlegende Fliegen durch das Video erlernen." „Was für ein Video?", fragte ich nach. „Das Video erhalten die Engel, die noch nichts von ihrer Herkunft wissen, mit der Einladung zu ihrer Schule. Aller Dings ist das Video auf fünf Wochen ausgelegt und durch deine Vergiftung haben wir nicht so viel Zeit." „Und jetzt?" „Lernst du es wie wir es gelernt haben.", meinte Gabriel und grinste belustigt.
„Und das hei-.", weiter kam ich nicht, da mich Michael einfach pachte und mit mir in die Luft stieg. Dem Obersten Erzengel waren in Sekundenbruchteilen Flügeln gewachsen. Die Flügel waren aus rot Federn mit goldenen Schattierungen und von ihnen ging ein rötliches Licht aus. Sie hatten eine Spannbreite von etwa sechs Metern und hätte Michael sie hinter seinem Rücken zusammengelegt, wäre ein Herz entstanden.
Schnell schossen wie durch seine kräftigen Flügelschläge in die Luft. Ich merkte wie sich der Druck um mich herum veränderte und die Luft immer dünner wurde, doch seltsamer weise machte es meinem Körper nicht viel aus. Mein Herz schlug zwar etwas schneller, aber mein Körper füllte sich mit einem wohligen Gefühl. Ich weiß es kling seltsam, aber es fühlte sich an als sein ich dafür geboren durch die Luft zufliegen.
Nach wenigen Minuten schwebten wir etwa fünf Kilometer über dem Boden. Von hier oben konnte ich unser Haus wage als Punkt erkennen. Ich sah Michael an und ahnte schon was er jetzt tun wollte. Bevor ich ihn jedoch sagen konnte, er solle es nicht tun, ließ er mich gehen und ich raste auf die Erde zu. Mit jeder Sekunde wuchs auch meine Panik.
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Engels Chroniken ~ David ~
ParanormalEd hat ein ganz.... Okay, sein Leben war noch nie normal von der Tatsache mit dem Waisenkind bis hin zu diesem verdammten und nervigen Mädchen, hatte er noch nie ein normales Leben. Aber es war nichts im Gegensatz, zu dem was passierte als er in sei...