Als ich von meinem Ausflug mit Gabriel zurück war schlug der Alltag mit einer seltsamen Bitterkeit zurück. Es war nicht so dass ich mich langweilte. Der Unterricht war lustig und unsere Freizeit der Hammer und erst die Streiche! Aber etwas in mir rief mir immer wieder in Gedanken, dass ich ein König mit vielen Pflichten war. Dazu schien die ganze Zeit der Schatten von Alpha über mir liegen und der dunkle Erzengel könnte jederzeit nach mir greifen dabei war ich noch nicht ansatzweise bereit mich ihm zu stellen.
Ich berichte Uriel von meinem Unbehagen, aber er beharrte darauf dass ich erst in den Sommerferien in die Aufgaben des Königs eingewiesen werden sollte und erst mit dem neuen Schuljahr meine weiteren Fähigkeiten erlernen sollte. Er versuchte auch mein unangenehmes Bauchgefühl zu beruhigen mit mäßigem Erfolg.
Aus diesem Grund schlich ich mich zur Nachtruhe immer aus der Villa in die Bibliothek. Dort lass ich dir König Chroniken durch in der Hoffnung mehr zu erfahren. Leider begannen die Englischen Übersetzungen erst im Jahr 1000 und mein Latein, alt Griechisch, Hebräisch waren so gut vorhanden wie das entziffern von Hieroglyphen.
Wie jede Nacht sah ich auch an diesem Tag auf dem Boden der Bibliothek mit einem Buch in der Hand. Mein Rücken lehnte ich gegen ein Bücherregal. Am Buch hatte ich Olis Leselampe befestigt. Sie war geliehen. Ich legte sie jede Nach wieder an die Stelle zurück von der ich sie genommen hatte.
Rechts neben mir stand eine Thermoskanne mit Tee (Es kam mir einfach passend vor. Ihr wisst schon Buch und Tee. Egal). Bei dem Tee stand noch eine Schüssel mit kleinen Sandwichs. Oh ich liebe Mitternachts Snacks. Mhmmmm.
Ich war im Jahr 1458 zur Registrierung Zeit von Gerard II dem Vater von Gerard III, als ich plötzlich bemerkt das jemand vor mir stand und sich das Buch an sah. Ein sehr männlicher Angstschrei entwich meiner Kehle.
Jeden Abend hatte ich erwartet das mich irgendjemand beim rumschleichen erwischt und ich bestraft werden würde oder im schlimmsten Fall das man Sicherheitsvampiere oder Werwölfe hatte die mich jagen würden.
„Du kommst erstaunlich hoch mit deiner Stimme." Ich schwöre es war ein extrem männlicher Schrei. „Relativ unspektakuläres Buch das du da liest.", urteilte Uriel der mit seiner hellen Haut und seinen silbern Haaren wie ein Geist aussah.
Ich war zu geschockt um etwas zu erwidern. Uriel schien sich einfach meine zustimmende Antwort vorzustellen und hielt mir ein anderes Buch hin. Dieses Buch hatte einen einfachen schwarzes Cover auf dem in Gold stand: „Tagebuch".
Als ich nach einigen Sekunden immer noch nicht reagierte, fing er an das Buch zu schütteln. Schließlich nahm ich es in die Hand und schlug es auf. Eine weiße Seite. Ich blätterte weiter. Noch eine weiße Seite. Ich blätterte einmal durch das ganze Buch. Nur weiße Seiten.
Verwirrt blickte ich hoch. Uriel hatte sich eines meiner Sandwichs genommen und nah nun neben mir Platz. Ich folgte mit meinem Blick seiner Bewegung. „Ich kann dir nicht sagen wie lange ich schon lebe. Ich kann dir nicht mehr sagen wie viele Könige ich beraten habe. Doch von all diesen Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden weiß ich eins ganz sicher."
Er schaute mich mit einem intensiven Blick an, der mich nicht los lies. „Das beste Buch ist das, dass man selbst schreibt. Du wirst keinen König in diesem Buch finden der sich genau denselben Problemen stellen musste wie du unter denselben Voraussetzungen."
Uriel wirkte wie Gandalf, sehr alt und sehr weise. „Natürlich kannst du aus der Vergangenheit lernen, aber fühl dich davon nicht dazu verleitet, dass du das hier und jetzt vergisst."
Er hielt kurz inne. „Es ist so: Wär nie zurück schaut und seinen Fehler nicht erkennt wird immer wieder gegen die Laterne laufen. Wär aber nur nach hinten blickt wird auch immer gegen die Laterne laufen, denn er wird sie nicht kommen sehen."
Kennt ihr das wenn ihr einen philosophischen Text lest und euch denkt: Was um alles in der Welt? Und gleich darauf kommt ein verwirrter Aha-Moment. Das wichtige beim Satz zufuhr war das „Verwirrt", nur um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften. Oh man, so oft verwirren, das verwirrt mich jetzt. Aber wenigstens könnt ihr jetzt meine Lage nachvollziehen.
„Oh an dieser Aussage sollte ich noch ein wenig pfeilen.", meinte Uriel der von seiner eigenen Zusammenfassung nicht überzeugt erschien. „Ja.", stimmte ich voll und ganz zu.
„Der Punkt ist der,", Uriel wollt mir die Hand auf die Schulter legen, stieß sich aber den Ellenbogen an den Bücherregal, „Au! Was ich sagen will ist, flüchte dich nicht vor dem hier und jetzt. Ich weiß das du eine Last auf deinen Schultern trägst, deren Gewicht du im Moment nicht kennst. Aber mach sie dir nicht unnötig schwer."
Nun erhob sich der Erzengel wieder. Bevor er jedoch ging sagte er noch: „Genieß die letzten zwei Monaten der Schule. Es wird Frühling. Die Welt erwacht aus ihrem Schlaf." Dann verschwand Uriel in der dunklen Bibliothek. Ich könnte schwören, das ich hörte wie er gegen irgendetwas knallte und anfing zu fluchen. Vielleicht war ich auch einfach schon halb am träumen (zwinker, zwinker).
Während ich versuchte nicht zu lachen, packte ich meine Sachen wieder zusammen. Obgleich Uriels Erzählung nicht ganz ausgereift war, hatte er Recht. Bis jetzt hatte ich keine Hilfe von den Chroniken der Könige erhalten. Vor allem zählten sie meistens nur die Geschehnisse auf ohne weitere Ausführung. Das lag wohl auch daran dass es so viele Könige und Königinnen gab. Sterbens langweilig.
Naja wie gesagt ich schlich wieder zurück in mein Bett ohne von irgendeiner Übernatürlichen Kreatur umgebracht zu werden. Wobei ich zugeben muss das mich ein Eichhörnchen mir fast ein Herzinfarkt verpasst hatte. Es musste im matschigen Schnee nach seinem Wintervorrat gesucht haben.
In meinem und Olis Schlafsaal angekommen legte ich so leise es ging meine Sachen ab. Außerdem sortierte ich die Leselampe, die ich mir ausgeliehen hatte, wieder in Olis zu ordentliches Schreibtischsystem. Dann schlüpfte ich unter meine Bettdecke und schlief bald darauf ein.
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Engels Chroniken ~ David ~
ParanormalEd hat ein ganz.... Okay, sein Leben war noch nie normal von der Tatsache mit dem Waisenkind bis hin zu diesem verdammten und nervigen Mädchen, hatte er noch nie ein normales Leben. Aber es war nichts im Gegensatz, zu dem was passierte als er in sei...