Ich saß auf meinem Bett im Internat und versucht mich auf Mrs. Schmitt zu konzentrieren. Was nicht ganz so leicht ist, wenn ein Engel an eurem Fenster schwebt und Grimassen schneidet. Ich seufzte innerlich. Warum konnte er mich nicht einfach in Frieden lassen.
Der Engel draußen an meinem Fenster war Hektors Freund (Boyfriend) Jamiro. Er wohnte im Himmel. Aber seine Großmutter kam aus Brasilien. Deshalb hatte er auch pastellgrünen Haare und ein lederarmband mit der brasilianischen Flagge.
Er trug einen Wintermantel unter dem mit Sicherheit eines seiner vielen Ramones T-Shirts war und eine dunkle Hose, die aussah als wäre jemand mit einer Schere auf sie losgegangen. Seine dunklen grünen Flügel schlugen gleichmäßig um ihn in der Luft zuhalten.
Während Jamiro seine Grimassen zog, schauten mich seine hellgrünen Augen etwas genervt an. Ich konnte verstehen das er genervt war. Seit etwa einer halben Stunde hatte die Klassensprecher eine Versammlung und ich saß immer noch hier bei meiner Therapeutin.
„Ed! Hörst du überhaupt noch zu", fragte sie mich. Nun seufzte ich schon laut. Mein Blick wand von Jamiros Nachahmung einer Schweinenase zu dem Bild meiner Therapeutin auf meinem Laptop. „Sorry, aber ich sollt jetzt eigentlich bei einer Klassensprecherversammlung sein. Und jemanden nervt das gewaltig.", erklärte ich gelangweilt. „Oh.", stellte meine Therapeutin fest. „Nun denn bis übermorgen.", entließ sie mich in die Freiheit.
Ich vergas sogar ein Tschüs, so hastig klappte ich den Laptop zusammen und ließ ihn in meinem Bett liegen. Dann schenkte ich Jamiro meine beste Grimasse und verließ mein Zimmer.
Unten in der Lobby waren schon die ganzen Klassensprecher versammelt. „Man, ich dachte die schon die Frau lässt dich gar nicht mehr gehen.", stöhnte Hektor. „Das dachte ich auch.", stimmte ich zu.
Die Besprechung beinhaltete hauptsächlich die Fachmännische Begutachtung aller Streiche des ersten Halbjahres des Schuljahres. Da die Winterferien vor der Tür standen. Stark kritisiert wurde der Rasierschaum-Zahnpasta Streich an Mr. Martin, da dieser nach hinten losging. Wir haben einen ganzen Tag gebraucht bis man wieder in unsere Lobby überhaupt erstmal eintreten konnte.
Gelobt wurde allerdings der Einhorn-Glitzer Streich an den Michael Leuten. Es war ein Augenschmaus. Noch nie hat das dunkel rote Schloss so viele Farben gesehen. Und noch nie hat es so gefunkelt. Für einen Tag war es ein wahres Märchenschloss.
Nach viel Gelächter, aber auch harter Kritik, beendeten wir unser Meeting. Um uns noch etwas Schlaf zu gönnen. Denn noch waren es vier Tage bis die Ferien anbrachen.
Doch auch diese letzten Tage flogen dahin. Es war mittlerweile so kalt das Schnee überall lag, Außer in der Umgebung der Lavera Flüsse. Sogar der See war zugefroren und wir konnten Ice Hockey speilen.
Am letzten Tag saßen Oli, Sophie und ich in der Bibliothek. Da Oli sich unbedingt noch ein Buch über die Ferien lesen wollte. Während er also die Bücherregale nach etwas interessantem absuchte, unterhielten wir uns ein wenig.
„Was macht ihr eigentlich in den Ferien?", fragte ich die beiden. Ich meine soweit ich wusste hatten beide keine Familie. „Ich komm mit dir zu.", meinte Sophie. Oli meinte halb abwesend: „Ich feire mit meiner Familie die Wintersonnenwende."
Ich ließ das Buch aus meiner Hand fallen. „Was?", fragte ich entgeistert. „Ich feiere immer mit meiner Familie.", erklärte Oli verwirrt. Sophie schaute unterdessen leicht panisch zwischen uns beiden hin und her.
„Aber du warst bei mir im Waisenhaus. Du hast gesagt du wärst immer von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt worden bis du vor einem Jahr zu mir kamst." Oli starrte mich an und schien erst jetzt die Ungereimtheit zu erkennen.
„Oh, das ähm. Kann ich die erklären.", erblickte Hilfe suchend zu Sophie. Die eher versuchte Oli nicht eine zu verpassen als ich zu helfen. „Ich höre.", bohrte ich nach. Das ganze Schultreiben hatte mich fasst all die Ungereimtheiten vergessen lassen.
Sophie, die mir schon seit, ich denken kann, nach spioniert. Die drei Dämonen die mich attackiert hatten. Die DVD nach der die Fledermausoma gesucht hatte. Die seltsame dunkle Stimme, die ich zwei Mal im Traum gehört hatte. Die Unterhaltung der beiden Jungen im Turm von Raphael.
„Das ist sehr kompliziert.", meinte Oli. „Nein, du hast dich festgefahren. Jetzt musst du die Wahrheit erzählen." Ich ging langsam auf ihn zu, was ihn sichtlich unter Druck setzte.
„Mein Güte.", meinte er und drückte sich an mir vorbei, „du hast was fallen gelassen." Er hob vorsichtig das Buch auf. Mitten in der Bewegung hielt er inne. Verwundert schaute er mich an. „Warum genau dieses Buch?", fragte er. „Leck nicht ab.", sagte ich genervt. „Ed, warum?", wieder holte Oli die Frage. „Keine Ahnung.", ich zuckte mit den Schultern, „Es ist mir eben ins Auge gesprungen."
Oli studierte das alte Leder in der das Buch eingebunden war. „Jetzt leg das uralte Buch weg und erzähl mir endlich die Wahrheit." Doch er ließ sich nicht beeindrucken, sondern untersuchte weiter das Buch.
Schließlich schlug Oli die Lederhülle bei Seite. Zu meiner und auch Sophies Überraschung, zog Oli plötzlich einen Schlüssel aus dem Inneren des Buches. „Was ist das denn?", fragte Sophie mit großen Augen. „Ein Schlüsse würde ich sagen.", antwortete ich. „Das sehe ich auch, Ed. Aber warum war er in dem Buch und was öffnet er." „Eine Tür." „Oh, noch irgendeine schlaue Antwort Ed?", wollte Sophie wissen. „Nein."
„Ich weiß welche Tür es öffnet.", meinte Oli. „Wo ist diese Tür?", fragte ich voll im Bahne des Geheimnisses. „Kommt." Das ließen Sophie und ich uns nicht zwei Mal sagen. Mit schnellen Schritten durch querten wir die Bibliothek bis zu ihrem Ende.
Während wir durch den Mittlaren Gang eilten, fragte ich: „Woher willst du wissen, wo das Schlüsselloch ist?" „Ich hab die Chroniken der Zuflucht also des Schlosses gelesen.", erklärte Oli. „Da steht was von einem Schlüssel in einem Buch?" „So in der Art."
„Irgendwo hier muss das Schlüsselloch sein.", erklärte Oli. Ich zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. „Irgendwo in der Wand.", ergänzte er. Die Wand wurde von fünf Säulen verziert die halb in ihr waren. Jede Säule war ein kleines Kunstwerk.
„Ich wette es ist in der Mittleren. Das würde am meisten sin machen.", überlegte Oli. Ich betrachtete die blaue Säule. Bis meine Augen an einer Stelle hängen blieben. Fasst unwillkürlich streckte ich die Hand aus. Irgendwas an diesem Hexagramm zog mich magisch an. Schließlich erreichte meine Hand das Sechseck.
So wie meine Hand sich auf den Stein legte, stach mich etwas. Blitzschnell schnellte meine Hand zurück. „Au.", murmelte ich. „Was?", wollte Sophie wisse. Ich starrte das Hexagramm an, doch es war nichts zusehen. Nur der kleine, rote Punkt auf meiner Handfläche bewies, dass ich mir das Ganze nicht eingebildet hatte.
„Irgendwas hat mich gestochen.", erklärte ich und zeigte beiden meine Handfläche. „Vielleicht ist die Säule kaputt und ich-.". Ich konnte den Satz nicht beenden, denn direkt auf Augenhöhe begann sich etwas an der Säule zu bewegen. Ein Handgroßer Engel schob sich vor und dann wisch er zur rechten Seite.
„Huch, was ist das denn? Ich glaub wir haben unser Schlüsselloch.", stellte ich fest.
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Engels Chroniken ~ David ~
ParanormalEd hat ein ganz.... Okay, sein Leben war noch nie normal von der Tatsache mit dem Waisenkind bis hin zu diesem verdammten und nervigen Mädchen, hatte er noch nie ein normales Leben. Aber es war nichts im Gegensatz, zu dem was passierte als er in sei...