Jemand ist auf meiner Seite? Cool!

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Ich wachte in dem gemütlichsten Bett der Welt auf. Eigentlich hoffte ich, dass die Geschehnisse der letzten Nacht nur m einem Traum entsprungen waren. Aber sie waren zu real gewesen. Ich seufzte und wälzte mich grummelt aus dem Bett. Ich schaute auf die Digitaluhr die auf meinem Nachttisch stand. Ich musste zweimal schauen es war schon elf Uhr. Normalerweise war ich schon um 6 wach und musste dann immer bis 7 im Bett warten bis alle wach waren.

Ich ging zum Fenster und zog die Vorhänge auf. Sofort strahlte mir die Sonne entgegen und ich musste meine Augen schließen. Nach dem sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt hatten, suchte ich mir ein Outfit zusammen. Ich durch suchte meine Tasche und zog eine dreifierte Hose und ein schwarzes T-Shirt mit Kapuze heraus. Dann ging ich ins Bad und machte mich fertig.

Danach verließ ich mein Zimmer. „Guten Morgen, Sire.", begrüßte mich Lucas, der gerade die Treppe hochkam. „Morgen.", erwiderte ich. „Ich wollte sie gerade wecken kommen, Sire.", erklärte er mir und ich nickte: „Tja, ich war schneller." „Ja, das waren Sie, Sire.", stimmte er mir lächelnd zu. Ich kannte ihn vielleicht 18 Stunden, aber ich mochte ihn wie alle in diesem Haus. Ich wollte nicht zurück ins Waisenhaus, nicht dieses Mal.

Ich schlürfte mit trüben Gedanken hinter Lucas in den Speisesaal. Dort saß Anne an einem Laptop und tippte etwas, wahrscheinlich ein Buch. Sie blickte hoch als wir eintraten. „Morgen.", begrüßte sie mich mit einem Lächeln. Ich blickte auf den Boden und meinte: „Hi." Dann setzte ich mich schweigend an den Tisch. Ella brachte mir einen Teller mit Frühstück. Ich bedankte mich und sie sagte: „Die Stärkung kannst du nach der Nacht gebrauchen."

Ja eventuell, aber ich hatte nicht viel Hunger nach der letzten Nacht. Also musste mein Frühstück mein Frust ertragen. Es war still bis Anne diese unerträgliche Stille brach: „Hey, das wird schon." Jetzt hob ich den Kopf und sah ihr in ihre Augen. „Soll ich meine Sachen packen?", fragte ich. Ich wollte nicht fragen „schmeißt ihr mich raus", weil das wohl ziemlich unhöflich geklungen hätte. Außerdem wollte ich Anne nicht kränken.

Sie lachte, was mich komplett irritierte. „Wir schicken dich nicht weg. Wir wussten doch das das bei dir passieren könnte.", erklärte sie mir sanft als sie aufgehört hatte zulachen. Ich betrachte sie mit großen Augen und fragte nur um Sicherzugehen noch mal nach: „Wirklich?" „Ja.", versicherte sie mir und nickte dabei entschlossen. Ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und Hoffnung machte sich in meiner Brust breit. Jetzt aß ich auch mein Frühstück und hatte es schnell verputzt.

Ich brachte meine Teller in die Küche und bedankte mich noch mal bei Ella. Als ich wieder ins Esszimmer kam, erwartete mich ein Freund. „Hallo, Ed.", begrüßte mich Peterson. Oje, was war den jetzt los? „Hi, Mr. Peterson.", sagte ich unsicher. „Ich wollte sehen ob alles in Ordnung ist.", erklärte er seinen Besuch. Ich schaute zu Anne. Ob sie etwas von dem Besuch des Mädchens erzählt hatte? Das wäre gar nicht gut.

„Ed?", fragte Peterson. „Äh, ja?", meinte ich. „Du hast mir nicht zugehört, oder?" Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe dich gefragt ob dir es hier gefällt und ob das du weißt schon das Mädchen da war.", wiederholte sich Peterson. „Es gefällt mir hier.", sagte ich blitzartig. „Und das Mädchen?", forschte Peterson nach. Ich wollte nicht antworten, denn wenn ich das tat musste ich zu Mrs. Schmitt und darauf hatte ich keine Lust. Lügen wollte ich nicht. Zum einen weil ich Peterson nicht an Lügen wollte. Zum anderen weil ich dann vor Anne wie ein Lügner dar stand.

Peterson betrachtete mich nun mit einem strengen Blick. Schließlich erzählte ich, dass das Mädchen wieder einmal aufgetaucht war. Anstelle mit mir zu reden, sagte Peterson zu Anne: „Es wäre wohl besser wenn er zu seiner Therapeutin Mrs. Schmitt geht." Anne betrachtete mich und schien sich ihre Worte gut zu überlegen: „Ja. Das ist wohl wirklich das Beste." Einspruch. „Ich komme mit und bleibe da bei."

Ich betrachtete Anne skeptisch und warnte sie dann: „Das bedeutet Tod durch Langeweile." „Das Risiko gehe ich für dich ein.", entschied sie. Keine weise Entscheidung, aber eine nette. Sie blickte zu Peterson: „Könnten Sie mir noch mal den Weg beschreiben?" „Natürlich.", entgegnete dieser. „Ed, geh schon mal deine Schuhe anziehen und sag Lucas das er uns fahren soll.", meinte Anne zu mir. Ich nickte und verschwand.

Was für ein lächerlicher Grund um mich loszuwerden. Ersten sollte Lucas fahren. Zweitens bei dem Haus hatten sie bestimmt ein Navi. Also blieb ich an der Tür stehen um zu lauschen. Nicht die feine Art, aber ich wollte wissen worüber sie redeten ohne dass ich es mitbekommen sollte.

„Also sie-.", fing Peterson an. Ich hatte ihn nicht für so dumm gehalten. „Das war doch nur damit Ed geht.", erklärte ihm Anne. „Oh. Warum?" Fein gemacht Peterson, genau das will ich wissen. „Sind Sie sich sicher, dass er verrückt ist?", fragte Anne. Nein, ich bin nicht verrückt, wie oft den noch. Es dauerte etwas bis Peterson antwortete: „Es spricht vieles dafür." Was für eine aus der Lage windende Antwort.

„Ja, aber er wirkt nicht so wie ich mir einen Verrückten vorstelle.", entgegnete Anne. Sie war eindeutig auf meiner Seite. „Das stimmt schon er ist eigentlich ein normaler Junge mit etwas zu viel Sinn für schlechten Humor." Hey, das war eindeutig eine Beleidigung. „Aber dieses Mädchen existiert nun einmal nicht." „Und wenn doch?" „Das kann ich mir nicht vorstellen."

Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich zuckte zusammen. „Das gehört sich aber nicht.", flüsterte Walters Stimme mir ins Ohr. Erschrocken blickte ich ihn an und hörte den Rest des Gespräches nicht mehr. „Ich ähh...", brachte ich leise heraus und suchte nach einer guten Ausrede.

Walter schob mich bestimmt, aber sanft von der Tür weg in sein Büro. Dann schloss er die Tür. Das war meine Changs von Thema abzulenken: „Sorry, das ich gestern Nacht mich nicht um die Vase gekümmert habe." Walter lachte und meinte: „Ja, ja. Aber lenk ja nicht vom Thema ab." Mist. „Also, ich wollte nicht lauschen, aber-." „Spar dir deine Ausreden. Mich interessiert mehr über was sie gesprochen haben."

Ich starrte ihn verwirrt an, bildete ich mir doch verrückt Sachen ein? „Das hat dich doch auch interessiert.", meinte Walter. Ich nickte und erzählte von dem Gespräch. Ganz sicher warum ich ihm das sagte war ich mir nicht, aber ich vertraute ihm. „Hmm, ich glaub auch nicht das du Verrückt im Sinne von Wahrsinnig bist." „Danke.", meinte ich erleichtert.

„Aber was ändert schon meine Meinung.", murmelte Walter. Ich wusste ganz genau was das änderte: „Das sorgt dafür das ich mich besser fühle." Er musterte mich genau und meinte dann: „Vielleicht hatten die andern doch recht damit dich aufzunehmen." Ich lächelte ihn dankbar an. „Jetzt. Hau ab und mach was dir Anne gesagt hat."

Also ging ich in mein Zimmer um meine alten Vans anzuziehen. Danach sagte ich Lucas Bescheid, dass er uns fahren sollte. Er war gerade da bei mit Ella die Bücherei etwas in Ordnung zu bringen. Anne und Peterson warteten schon draußen. „Ed, ich wünsch dir alles Gute. Man sieht sich.", verabschiedete sich Peterson und strich mir durch die Haare. Dann stieg er in sein Auto und fuhr davon.

Lucas kam mit dem Auto zum Eingang. Anne stieg vorne ein und ich folgte ihr seufzend und ließ mich auf die Rückbank sacken.

Engels Chroniken ~ David ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt