Willkommen auf dem krassesten Internat der Welt

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Ich fand mich auf dem höchsten Punkt eines mittelalterlichen Turmes wieder. Unter mir lag eine riesige Burg, die einem hohen Adligen gehören könnte. Ich fühlte mich als hätte das Portal mich ins Zeitalter der Ritter zurückversetzt. Als mein Blick jedoch über das Schloss hinweg folg und ich mich einmal im Kreis drehte, änderte sich dies.

Von der Burg aus führten vier Wege weg. Sie liefe je erst durch einen wundervoll angelegten Garten mit vielen Pflanzen und dann jede in einen Besondere Landschaft. Dahinter lagen gei hohes Gebirge. Die Gebiete in denen die Wege hineinragten, raubten mir den Atem.

Eine von ihnen bestand aus einem riesigen See in dessen Mitte eine Insel lag. Auf der Insel stand eine große moderne Villa in weiß, die von Palmen und weißen Sand umgeben war.

Die nächste Landschaft war eine hügelliche Ebene, welche von wilden Blumen und einem kleinen Wald eingenommen wurde. In der Mitte der Ebene lag eine Holzhütte, neben welcher ein brauner Platz war.

Bizarr wurde es mit der dritten. Sie bestand aus schwarzen Obsidian durch das sich einige Lavaflüsse ihren Weg bahnten. Die Mitte dieser Landschaft wurde von einem roten Schloss eingenommen, dieses war zwar groß konnte aber nicht mit der Burg mithalten.

Die letzte Ebene war nicht so seltsam wie die davor, aber auch nicht wirklich normal. Denn sie fiel an den Seiten sofort hinab ins nichts. Ein sehr hoher und sehr breiter Turm der sich grün färbte befand sich in der Mitte oder besser gesagt er schwebte in der Mitte.

Verblüfft von der Aussicht merkte ich nicht wie auch die Erzengel durch das Portal kamen. „Du kannst später noch alles Bestaunen. Gibt mir die Waffen.", verlangte Michael und wir taten wie gesagt.

„Drei geht jetzt in den Speisesaal und sagt das wir gleichkommen.", meinte Michael. Danach wuchsen den vier Erzengel ihr Flügel und sie brachten Lucas weg. Oli übernahm die Führung und brachte uns durch die Burg. Er schien sich hier aus zu kennen. Wir stiegen über steinerne Stufen den Turm hinab. Danach führte er uns durch mittelalterliche Gänge.

An den Wänden hingen verschiedene Dinge von uralten und modernen Waffen über Texte auf den verschiedensten Sprachen bis hin zu Bildern aus verschiedenen Epochen. Beeindruckt blickte ich mich um und erahnte nur wie Wertvoll alles hier sein musste. Jedes Museum wäre wohl neidisch auf diese Schätze gewesen.

Nachdem wie gefühlte hundert Mal abgebogen waren, erreichten wir eine große Flügeltür aus Eiche. Ohne zu zögern stieß Oli sie auf und trat ein. Ich und Davie folgten ihm, wir waren beide noch von dem Schloss beeindruckt.

Was wir dann sahen war der Hammer. Wir traten in einen gigantischen Speisesaal. Über alle standen lange Tischreihen auf denen sich das köstlichste Essen aus aller Welt befand. An den Wänden hangen Fahnen mit den Symbolischen Dreiecken der Erzengel und sie waren in der entsprechenden Farbe. Zwischen den Fahnen waren hohe, bunte Fenster wie in einer Kirche.

Am Ende des Saales befand sich ein Steinpodium. Ein schwarzer Tisch aus Marmor nahm das Podium ein, dahinter standen vierzehn Stühle aus Zedernholz. In deren Mitte ein Thron aus einem blauschimmernden Material bestand.

Oben an dem Thron war ein Saphir mit Goldrand gefasst. Die vier Stühle, die neben dem Thron standen, besaßen ebenfalls Edelsteine mit silberner Umrandung. Bei den recht kam zuerst ein Rubin dann ein Bernstein und bei den Linken erst ein Diamant dann ein Smaragd.

Dazu kam das der Saal von Jugendlichen aus allen Kulturen gefüllt war. Die jüngsten von ihnen in meinem Alter und die ältesten um die zwanzig und alle diskutierte in verschiedenen Sprach, was jedoch verebbte als wir eintraten.

Wir schritten über den Mittelgang zum Steinpodium wo Sophie und der Rest unseres Buses standen. Auf den Restlich zehn Stühlen saßen Erwachsene darunter auch Anne und Leon. Alle wirkten Besorgt und doch erleichtert als sie uns sahen.

„Ich soll von Michael ausrichten, dass sie gleichkommen.", berichtete Oli. Ich stand nur Sprachlos daneben und bestaunte den Raum. Davie schien es nicht anders zu ergehen wie mir.

„Gut. Dann warten wir noch auf sie. Jetzt stellt euch zu den Anderen Neuen.", meinte Leon. Wir taten was er gesagt hatte und stellten uns zu Sophi und Caro. „Alles in Ordnung bei euch.", fragte Sophi. „Ja, mega krasse Burg.", meinte ich. „Wenn du morgen versuchts den Raum zu finden, in dem du Unterricht hast, änderst du deine Meinung.", meinte Oli trocken.

Ich starrte ihn an. „Ich soll hier einen Raum finden?". Ich war mir sicher ich würde noch nicht einmal mehr vom Turm aus in den Speisesaal. Sophi und Oli lachte einfach nur, währen Caro und Davie genauso unsicher wie ich aussahen.

Wir warteten schon eine halbe Stunde, in der alle im Saal uns Neulinge anstarrten und auf den unterschiedlisten Sprachen tuschelten. Ich wurde immer nervöser. „Was passiert jetzt eigentlich?", wollte ich wissen. „Wenn die Erzengel kommen wird ermittelt was dein Hauptelement ist.", erklärte Oli. „Und wie?" „Siehst du dann.", meinte Sophi.

Nach weiteren zehn Minuten, betraten die Erzengel den Speisesaal. Jeder verstummte und eine gespannte Stimmung erfüllte den Raum. Sie wirkten wie wahre Fürsten, wenn man von Michaels rosa Anzug und dem Schokopudding um Raphaels Mund absah.

Würdevoll, abgesehen von Gabriel der fast den Boden geküsst hätte, schritten sie das Podium hinauf und ließen sich auf den vier freien Stühlen nieder. Michael auf den mit dem Rubin, Uriel auf dem mit dem Bernstein, Gabriel auf den mit dem Diamant und Raphael auf den mit dem Smaragd.

Dann erhob sich Michael: „Lucas befindet sich nun unter ärztlicher Behandlung. In einigen Tagen wird es ihm wohl wieder besser gehen." Er machte eine Pause und jeder wirkte etwas erleichtert.

„Ein großes Lob an unsere Neulinge, die sehr gut mit der ganzen Situation umgegangen sind.", fuhr er fort und neigte etwas den Kopf in unsere Richtung. „Zu einigen Änderungen im neuen Schuljahr." Der oberste Erzengel blickte zu Leon hinüber, der sich nun erhob, währen Michael sich setzte.

„Willkommen zum neuen Schuljahr. Wie ihr vielleicht wist, bin ich ab sofort der Direktor, nachdem Mr. Stone letztes Schuljahr in Rente gegangen ist. Neu für ihn in den Fächern Mathe und Naturwissenschaften ist Miss. Bello.", erklärte Leon und zeigte mit seiner Hand auf eine junge Frau mit brauner Haut, goldenen Augen und schokobraunen Haaren. Sie trug ein bunt gemustertes Kleid und lächelte uns freundlich an.

„Weiterhin möchte ich wie jedes Jahr die Schüler daran erinnern, dass es nicht gestattet ist das Schulgelände über die Berge zu verlassen.", sagte Leon und schaute warnend in die Runde. „Nun denn, lasst uns heraus finden wo die Neulinge hinkommen." Alle applaudierten.

Unterdessen stellten die Erzengel je eine kleine, silberne Schale in einer Reihe vor den Thron. Die Schüsseln war mit den vier Elementen gefüllt, sprich mit Feuer, Wasser, Erde und eine war leer.

Leon stieg vor den Thron, jedoch wirkte er mehr als einer Diener als das ihm der Platz zugedacht sei. Er zog einen silbernen, geborgenen Dolch hervor und legte ihn in die Mitte der vier Schalen.

Dann erklärte Leon uns, Neulingen: „Ihr müsst euch in die Handfläche schneiden und mindestens einen Blutstropfen in jede Schale tun. Verstanden?" Alle nickten.

„Nun denn. Lasst uns beginnen.", sagte Leon und zog ein Handy aus seiner Hosentasche, wohl wissend das eine Papyrusrolle zu episch gewirkt hätte. Die Spannung im Saal wuchs. Alle wollten wissen wie sich die Neuen verteilten. Dann begann Leon die Namen vorzulesen.

Engels Chroniken ~ David ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt