Vom König zum Maler. Respekt!

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Weihnachte war Wunderbar gewesen. Auch Silvester war ein wunderschönes Fest in der Familie und unter Freunden gewesen. Und dies obgleich mir so viele Fragen durch den Kopf schwirrten.

Irgendwann kam dann die Zeit wo die Schule wieder begann. Durch unseren immer netten Bus Bob wurde mein Jahrgang wieder überall in der Welt aufgesammelt und ins Internat gebracht. Und dieses Mal ohne Dämonenbesuch. Wir machen Fortschritte. Und ich musste erst nach dem fünften Sprung die Spucktüte benutzten. Wie gesagt wir machen Fortschritte.

Es war ein heiteres Durcheinander im Speisesaal als wir im Internat ankamen. Man begrüßte seine Freunde, scherzte, lachte und aß. Wunder Schön! Ach ja man konnte fast vergessen das der Unterricht am nächsten Tag wieder anfing. Aber zum Glück erinnerte uns Gabriel durchgehend daran.

Zitat: „Kommt ihr morgen Mittag mit Ski fahren? Ach nein ihr müsst ja im Unterricht sitzen." So ging das die ganze Zeit. Überraschen tut mich nur das jeder ihn eiskalt ignorierte und ihm nicht eine klatschte. Obwohl es einmal ziemlich knapp bei Sophie gewesen war (Nach dem Schlag wäre Gabriel nicht mehr aufgestanden).

Trotzdem hatte die Nervensäge Recht. Der Schulalltag gewann wieder. HPG, Mathe, KP, Sport, Sprachen, und so weiter. Am den Wochenenden hatten wir meistens Turniere oder andere Festivitäten.

Am Samstagabend nach einem Voluard-Turnier, bei welchen wir es leider nicht unter die Top Drei geschafft hatten, begleitete ich noch Oli in die Bibliothek. Er wollte noch irgendein Buch über Schwarze Löcher holen oder suchen. Ich hatte abgeschaltet als er anfing etwas über Relativitätstheorie zu labbern.

Während Oli als Buchsuche oder so spielte, tastete ich die Wände der Bibliothek ab. Seit wir den Geheimgang gefunden hatten, suchte ich nach weiteren. Ich bin mir absolut sicher, dass diese Bibliothek noch weitaus mehr Mysterien in sich barg.

Am Ende meiner Wandbetastung (Ja das ist kein vom Duden anerkanntes Wort, aber es ist treffend) landete ich bei dem Eingang zu dem Geheimeingang, der bereits sein „Geheim" verloren hatte. Um den Eingang stand nun eine rote Absperrung mit vier großen Schildern auf denen stand „Betreten verboten".

Ob es wohl doch noch mehr in dem geheimen Raum, ich mein nicht mehr geheimer Raum war als nichts? Ich ging auf die Absperrung zu. Eine Suche wäre es zumindest wert, oder etwa nicht? Ich trat direkt vor eins der Schilder. Es würde ja auch niemand bemerken wenn ich ganz, ganz kurz Mal nachschauen würde.

Ich hob das rote Absperrband hoch. „Ed, was wird das?", fragte Olis Stimme hinter mir. Geschockt ließ ich das Band und wirbelte herum. „Nichts.", antwortete ich hektisch. Oli zog eine Augenbraue hoch. „Ich dachte da wäre etwas am Band?", versuchte ich mich zu Recht fertigen. Da ich diese Aussage eher als Frage formulierte, war sie nicht wirklich glaubhaft.

Unerwartet schwang Olis Gesichtsausdruck zu Mitleid um. „Dich lässt der Brief nicht los, was?" „Wie denn auch?", stellte ich als Gegenfrage, „Es ist als gäbe es nur Geheimnisse. Ständig werden mir Antworten vorenthalten. Ich bin das so satt."

Seltsamerweise blieb meine Stimme neutral und ich spürte auch keine Wut mehr über dieses Thema. Ich war dem ganzen einfach nur noch überdrüssig. Klar wollte ich noch antworten haben, aber ich fühlte mich wie eine auf Schalplatte die dasselbe Lied wieder und wieder in einem Raum spielte in dem jeder einfach nur versuchte die Melodie zu übertönen. (Vielleicht sollte ich Poet werden. Besser nicht).

„Ich kann dir nicht viel sagen, aber etwas kann ich dir über den Brief zeigen.", meinte Oli hilfsbereit. „Was?", fragte ich immer noch mit neutraler Stimme, doch etwas Kleines in mir regte sich noch. Geheimnisvoll bedeutete mir Oli ihm zu folgen.

Gezielt steuerte er mich durch die Bücherregale. Als er schließlich stehen blieb zog er ein altes Buch aus dem Schrank. „Abschrift des Königsbuches von 1000-1500 in Englisch" war der Titel des Buches.

„Die Könige der Engel?", fragte ich Oli irritierte. Zu erwähnen ist vielleicht das die Engel eine parlamentarische Monarchie besitzen. Eins der ersten Dinge die ich in HPG gelernt hatte. Die Wahlen und Zusammensetzungen der zwei Parlamente, sowie die Rolle des Königs.

Oli nickte bestätigend und schlug eine der letzten Seiten des Buches auf. Er blätterte noch etwas weiter nach hinten. „Hier:", rief er und hielt mir das Buch zum Lesen hin. Ich nah es und begann zu lesen.

Gerard III;

Gerard Richard George David wurde im Jahre 1460 geboren als Sohn von König Gerad II und seiner Frau Königin Josephine Maria Chevalier. Drei Jahre später wurde sein Bruder Kimball Timothy David geboren, welcher später als Kimball I zum König gekrönt wurde. Im Jahre 1464 starb König Gerad II ehrenvoll in der Schlacht von Moonlight. So wurde Gerard mit zarten vier Jahren gekrönt, doch bis zu seinem 16ten Geburtstag oblag alle Pflichten der Krone der Königinmutter Josephine.

Am 14. August 1476 wurde Gerard Richard George David mit 16 Jahren zu Gerard III gekrönt. Seine ersten Regierungsjahre waren von den Vorbereitungen für den großen Krieg geprägt. Als Repräsentant der Engel überbrachte er den Elfen den neu überarbeiteten Light-Vertrag. Ebenfalls überwachte der König die Vorbereitungen des Engels-Heers, sowie die Restauration und Verbesserung der Verteidigungsanlagen der Silbernen Stadt.

Im fünften Jahr seiner Regentschaft brach dann schließlich der große Krieg aus. Genau Zwei Wochen nach dem Gerard III Anne Janssens zur Frau genommen hatte. Sein Bruder Kimball und seine Frau Anne standen ihm während jeder Schlacht steht's treu zur Seite.

In der letzten, entscheiden Schlacht ging der König siegreich hervor, allerdings nur unter größten Verlusten. Sein General Simon Knight, seine rechte Hand Marie Morningstar und sein Frau Anne Janssens starben in der Schlacht.

Nach diesen großen Verlusten dankte Gerard III im Jahre 1483 ab und sein Bruder bestieg den Thron. Unterdessen ging Gerard David auf die Erde um in Brügge um als Mensch seiner Leidenschaft des Malens nach zugehen.

Ich blickte zu Oli auf. „Maler?" „Und ich hatte schon angst du überliest das Wichtigste.", meinte Oli ironisch. „Vom König zum Maler. Klingt nach einer guten Karriere.", murmelte ich und blickte wieder auf die Seite, „Die Schlacht von der gesprochen wird. Es geht um den dunklen Erzengel. Alpha. Nicht wahr?" Oli schwieg.

Ich löste meinen Blick vom Buch und schlug es zu. Olis Augen folgten jeder kleinsten Bewegung als ich das Buch wieder zurück ins Regal schob. „Danke.", meinte ich zu Oli. Er bemühte sich wenigstens mir Antworten zu geben auch wenn er mir keine geben durfte.

„Es tut mir leid.", meinte er. Ich legt ihm die Hand auf die Schulter. „Das muss es nicht. Wenigstens weiß ich, dass ich mich trotz dieser ganzen Geheimnistuerei auf dich verlassen kann." Wir schenkten uns ein Lächle.

„Wobei es eine Sache gibt die mich immer noch wundert. Du warst über die Winterferien bei deiner Familie, warum um alles in der Welt warst du denn dann bei mir im Waisenhaus?", wollte ich wissen.

Oli sah mich traurig, aber entschlossen an: „Ich werde mit den Erzengeln reden das kann so einfach nicht weiter gehen. Wir werden ja alle noch verrückt. Außerdem muss du dich vorbereiten." „Worauf vor bereiten?" Nahm diese Gefrage denn kein Ende mehr? Oli zwinkerte mir nur auf muntern zu.

Ich seufzte: „Na gut. Gehen wir schlafen, aber morgen redest du den ganzen Tag auf die Erzengel ein. Klar?" „Ja, Sir!"

Engels Chroniken ~ David ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt