Sandburg in der Sahara

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Ich zitterte am ganzen Körper. Diese Fledermausoma hatte mir ziemlich viel Angst eingejagt. Sophi zog die Höllenfrau aus dem Bus in die Wüste. Das Mädchen hatte ein Schwert auf den Boden gelegt, das mit einer schwarzen Flüssigkeit besudelt war. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken während ich mich erhob und das Schwarze auf der Klinge betrachtete.

Ein leises Wimmern bewegte mich dazu meinen Blick abzuwenden. Ich schaute zu Lukas der verletzt am Boden lag. Davie beugte sich über ihn und gab ihm etwas zu trinken. Oli kam auf mich zu und fragte: „Alles gut?" „Ja, aber was ist mit Lukas?"

„Er braucht Medizinische Hilfe.", meinte Davie. Sophi stieg wieder in den Bus ein und wollte wissen: „Kann er mitspringen?" Das schottische Mädchen schüttelte ihren Kopf mit den roten Haaren. Ich verstand nicht warum er nicht mit springen konnte, aber es war der falsche Zeitpunkt um zu fragen.

Mein Blick wand zu Oli und ich schmiedete einen Plan. „Sophi du kannst den Bus fahren!" Ich war mir nicht sicher ob fahren das richtige Wort für die Bedienung von Bob war, aber das war jetzt nicht wichtig. Sie nickte langsam. „Gut dann fährst den Bus zum Internat und rufst Hilfe." „Was ist mit Lukas?", wollte Oli wissen und ich grinste ihn nur verschwörerisch an.

„Nein!" „Warum?", fragte ich meinen Freund, der mich verstanden hatte. „Wir bringen dich erst einmal ins Internat!", erwiderte er. „Keine Angst mir fehlt nichts." „Das sagst du jetzt.", meinte er.

Doch ich ignorierte ihn und nahm Lukas an dessen Füßen. „Na los! Hilf mir, Oli.", forderte ich ihm auf. Er grummelte etwas vor sich hin, doch er packte unter Lukas Schultern. Davie half uns und so brachten wir Lukas aus dem Bus. Sophi ging mit einer Decke voraus.

Als ich aus dem Bus trat, landeten meine Füßen auf den gelben Sand. Es war nicht gerade kalt draußen, auch wenn die Sonne schon sehr tief stand. Zum Glück war es kein Mittag sonst wären wir gebraten wurden. Vorsichtig legten wir Lukas auf die Decke, welche über den Sand ausgebreitet war. Er war als wir ihn nach draußen gebracht hatten ohnmächtig geworden.

Sophi kam aus dem Bus in der Hand das Schwert. „Hier Ed.", sagte sie und drückte mir das Schwert in die Hand. Dann verschwand sie für ein paar Sekunden. Als sie wieder kam hatte sie einen Bogen aus schwarzen Holz und einem Köcher wieder. Diese Ausrüstung gab sie Oli. Dazu brachte sie noch einen langen Speer für Davie mit.

Bevor sie wieder in den Bus stieg warnte sie uns: „Wenn ihr sterbt, schreib ich auf euren Grabstein „Waren unfähig 3 Sekunden zu warten #Idioten"." Dann verschwand sie in den Bus und die Türen schlossen sich. Keine aufmunternden Worte wie „Ihr schafft das schon". Selbst ein „Passt auf euch auf, ihr Schwachmaten." wäre herzerwärmend gewesen.

Bob heulte auf und fuhr die Sanddüne hinab und verschwand dahinter. Nach einem schwachen grünen Licht und einem leisen „Blop", war der Bus nicht mehr zu hören.

„Und jetzt?", fragte Davie. Oli ließ sich in den Sand plumpsen. „Sandburg.", schlug ich vor und zuckte mit den Schultern. Die rot Haarige zog eine Augenbraue hoch und fragte: „Hast du Eimer und Schaufel dabei?" Ich seufzte und meinte: „Die hab ich doch tatsächlich zuhause liegen lassen. So ein Mist!" Davie und ich lächelten, während Oli mich lobte: „Urkomisch Ed."

Wir setzten uns neben Oli. Ein großer Fehler! Dieser verdammte Sand war kurz darauf überall. In diesen Moment konnte ich Anakins Hass auf Sand komplett nachvollziehen. Abgesehen von Star Wars kreisten mir wieder einige Fragen durch den Kopf.

Zunächst wusste ich nicht mit welcher ich anfangen sollte, aber dann betrachtete ich Lukas näher. „Warum konnte Lukas nicht mit dem Bus springen?" Oli begann wie immer geduldig mir die Sache zu erklären: „Der Sprung durch ein Portal ist immer eine Angelegenheit die dein Körper nicht so leicht wegsteckt. Dazu kommt das Bob künstliche Portale erschafft, das ist noch schwieriger für den Körper."

„Aber es gibt einige Engel die von sich selbst aus die stabilsten Portale erschaffen können.", ergänzte Davie, worauf Oli lachte. „Einige? Es sind höchstens 14 Engel." „Interessant.", murmelte ich. Dann stellte ich die zweite größere Frage in meinem Kopf: „Was für eine DVD hat die Fledermausoma gesucht?"

Die Schottin lachte kurz auf und auch Oli grinste: „Die Fledermausoma war eine Furie. Eine nahe Verwandte der Erinnye." Die Narben auf meinen Bauch fingen kurz wieder an zu brennen. Ich schüttelte meinen Kopf um die Erinnerung wieder daraus zubekommen. Dann wartete ich geduldig darauf das Oli weiter erzählte.

Als nach einer Minute nichts kam, fragte ich wieder: „Was ist mit dieser DVD?" Der blonde Junge fuhr sich nervös durch die Haare und wand seinen Blick auf den Horizont. Langsam wurde ich misstrauisch und neugierige. Oli wollte mir etwas verheimlichen, nur was war es?

Ich blickte zu Davie, da ich hoffte das sie etwas wusste. Doch die Schottin schaute nur fragend, überrascht und mit einem gewissen Glanz in den Augen zu Oli. Sein Blick war immer noch starr auf den Horizont gerichtete, als er sagte: „Ed, ich habe keine Ahnung was für eine DVD die Furie wollte."

Das konnte einfach nicht stimmen. „Oli lüg mich nicht an.", verlangte ich von ihm. Er drehte seinen Kopf zu mir und blickte mir direkt in die Augen. „Ich Lüge nicht! Ich weiß nichts von einer DVD." Das schien die Wahrheit zu sein, aber das konnte nicht sein. Das verhalten von Oli passte einfach nicht dazu und auch die Tatsache wie Davie immer noch zu Oli sah und jetzt auch zu mir.

Ich wollte ihn solange ausfragen bis er nach gab bis er mir etwas über diese DVD erzählte. Wäre die Kavallerie nicht gekommen, hätte ich auch genau das getan. Doch aus einem grünen Portal mussten ja vier brüllende Erzengel auf uns zustürmen.

„Was um alles in der Welt ist passiert?", fragte Michael aufgeregt noch bevor sie überhaupt angekommen waren. Wir drei waren unterdessen erschrocken aufgesprungen, bereit für einen Kampf. Was allerdings unnötig war.

Die Vier sahen wie immer hinreißend aus. Jeder von ihnen hatte ein Anzug in seiner besonderen Farbe. Wobei Michaels eher rosa wirkte. Ich will ja niemanden beschuldigen, aber ich vermute das Gabriel seine Finger im Spiel hatte. Um Raphaels Mund befanden sich die Reste eines Schokopuddings. Gabriels Augen waren etwas gerötet und er sah fertig aus, als hätte er vor wenigen Minuten noch geschlafen.

Schnell erklärten wir das wir von einer Furie angegriffen wurden und Lukas verletzt wurde. Unterdessen hob Michael Lukas auf als würde dieser nichts wiegen und Raphael öffnete ein Grünes Portal. Wie genau der Erzengel des Windes dies tat wusste ich nicht. „Na los ihr zuerst.", befahl uns Uriel.

So traten wir durch das Grün und kamen am Internat an. Liebe Lese ihr werdet nicht glauben was uns hinter dem Portal erwartete. Das Internat war der Hammer!

Engels Chroniken ~ David ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt