So begann es ... dam-dam-daaa

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Michael war derjenige dessen Stimme nun den Raum füllte.

„Du weist das wir am Anfang sieben Erzengel waren. Wir vier, Alpha und dann gab es noch David und Omega. Als Alpha sich gegen uns wand, versuchte Omega mit ihm zu reden. Das ganze lief nicht so gut. Alpha brachte ihn um und nahm Omegas Macht in sich auf. Wir übrigen fünf flohen mit unseren Verbündeten hier her, zur Zuflucht und sammelten unsere Kräfte."

Die Mienen der Erzengel verdüsterten sich bei den Erinnerungen an die alten Tage.

„Dann in einer Schlacht nahm Alpha David unseren Anführer gefangen. In einer halsbrecherischen Rettungsaktion konnten wir ihn retten, doch Alpha hatte schon das meiste seiner Macht in sich aufgenommen. David war schwach, er begann mehr Eigenschaften von Menschen auf zu zeigen. Er begann zu altern, wunden heilten nicht mehr, seine Kräfte waren eingeschränkt. Er war immer noch der Mächtigste von uns fünf, aber nicht mehr so wie früher."

Michael zog die Luft scharf ein.

„Dann in der wohl größten Schlacht, konnten wir Alpha besiegen und ihn für ein halbes Jahrhundert binden. Doch David wurde tödlich Verwundet und starb bald darauf."

Plötzlich erhob sich Gabriel und ging zum Fenster und schaute nach draußen. Raphael folgte ihm und legte die Hand aus seiner Schulter. Uriel sah mitfühlend und besorgt hinterher. Ich versuchte in Michaels Augen zuschauen, doch dieser blickte deprimiert und beschämt zu Boden.

„Er war immer da wenn man ihn brauchte. Er war derjenige auf den man sich immer verlassen konnte. Er war unser König, dem wir unsere ewige Treue geschworen hatten."

Ich traute mich kaum die betroffene Stille zu brechen die den Worten von Michael folgten, doch nach einigen Minuten tat ich es: „Was hat das mit mir zu tun?" Michael hob den Kopf und sah zu mir.

„David starb, doch er hatte einen Sohn, der sein Blut und seine Kräfte in sich trug. Wir entschieden das er der neue König sein sollte und nach ihm sein Sohn und dann dessen Sohn und so weiter. Diese Blutlinie haben wir Engel bis zum heutigen Tag beschützt und sie stellt immer noch unser Könighaus."

Gabriel und Raphael wanden sich wieder unserem Gespräch zu. Währenddessen erhob sich Michael und kam auf mich zu und kniete sich dann vor mich.

„Du Edward bist ein Sohn Davids. Du bist der Nachkomme unseres Königs. Du bist der König."

Schippe. Wie ein Schlag mit einer Schippe in mein Gesicht. So fühlte es sich an und so musste wohl auch meine Mimik aussehen. Vor weniger als einem Jahr hätte ich gesagt Michael spinnt, aber mittlerweile hatte ich Supernatural Unterricht an einem Engels Internat und verbrachte meine Freizeit mit Fliegen oder Schlechten Erzengel-Witzen. Also glaubte ich Michael aufs Wort, was jedoch das Chaos in meinem Kopf nicht verringerte.

„Dein Armband das du schon immer hattest. Das Hexagramm ist das Hauswappen der Davids. Es wird nicht um sonst Davidstern genannt. Nicht umsonst sind deinen Flügel königsblau. Die Farbe deines Hauses, die auch die Farben der Zuflucht ist. Und der Saphire auf deinem Schwert steht auch für David."

Ich hob die Hand um Michael zum Schweigen zu bringen. Eins nach dem anderen. Zunächst musste ich diese ganzen Inforationen verarbeiten. Nach und nach erkannte ich die zusammen hänge.

„Warum war ich im Waisenhaus?", wollte ich wissen. Diese Frage ließ mein Herz brennen. Warum sollte man ein Baby das der König von den Engeln ist in ein Waisenhaus der Menschen stecken? Warum hatten mich nicht die Erzengel zu sich genommen? Warum hatte sie mich alleine gelassen und mich um jeden Preis durch Sophie im Waisenhaus halten wollen?

Michael rieb sich den Nacken und antwortete: „Vor nicht ganze sechszehn Jahren drangen Verbündete Engel von Alpha in den Palast ein. Etwas das niemals hätte passieren dürfen." Annes Hand strich nun leicht über meinen Unterarm den sie wusste was folgen würde.

„Als uns Sophies Mutter schwer Verwundet mit ihrer letzten Kraft erreichte, schlug sie Alarm. Wir rannten zum Königsgemahl." Michaels Stimme wurde brüchig. „Wir fanden den König ermordet auf dem Boden liegend. Die Königin war verschwunden unauffindbar. Sophies Mutter nach hatte ein Engel sie gepackt und weg gezerrt. Sie ist vermutlich auch tot. Du lagst in deiner Wiege und schriest."

Michael ließ sein Gesicht in die Hand fallen. „Alpha hätte es beinahe geschafft die beiden zu töten, die ihn aufhalten können. Dich und deinen Vater. Du bist unsere Hoffnung für den Krieg. Wir mussten dich in Sicherheit bringen."

Er hob seine Kopf und erklärte ihr weiteres Vorgehen: „Hätten wir dich bei uns behalten, wäre es leicht gewesen dich zu finden. Hätten wir dich im Himmel untergebracht, wären irgendwann Gerüchte aufgekommen. Dein Aussehen, dein Armband, deine Aura hätten dich verraten. So blieb uns nur die Erde und in einem Waisenhaus unter so vielen Kindern warst du beinahe unsichtbar."

Ich war mir nicht sicher ob mich der Tod meiner Eltern Traurig machen sollte, doch ich kannte diese Leute gar nicht. Was mich jedoch traurig machte. Das ich keine Changs hatte sie kennen zu lernen. Einen Vater und eine Mutter zu haben. Ein Zuhause, eine Familie.

Leon legte nun eine Hand auf meinen Oberschenkel und Anne nahm mich fester in den Arm. Ein bitteres Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wo sich eine Tür schließt öffnet sich eine andere. Ach wie weiße.

„Warum war ich eben auf diesem Schiff und nicht in der Arena?", wollte ich wissen. Michael lächelte leicht: „Du warst nicht auf einem Schiff. Du warst die ganze Zeit in der Arena." Verwundert blickte ich ihn an: „Das versteh ich nicht."

„Als Nachkomme Davids besitzt du die Fähigkeit des Geistes. Ein Teil davon ist es das du die Erinnerung deiner Vorfahren aufrufen kannst. Normalerweise sollte dir das aber erst dann gelingen wenn du in der Lage bist alle vier Elemente unbändigen. Doch wir haben wohl die Wahrheit zulange vor dir geheim gehalten. So lange das deine Kräfte einfach zu groß und nicht ausgeschöpft waren. Das ist die einzige Logische Erklärung dafür."

„Alle Elemente? Erinnerung meiner Vorfahren?", hakte ich etwas ungläubig nach. Alle Erzengel nickten gleichzeitig. Ich legte meine Hand an meinen immer noch glühenden Kopf, der nun einiges zu verarbeiten hatte.

Anne schlug vor: „Du solltest jetzt vielleicht doch dich noch ein wenig aus ruhen." „Da hat sie wohl recht.", stimmte Uriel zu. Ich hob und senkte leicht meinen Kopf und legte mich wieder flach auf die Ledercouch. Anne deckte mich zu.

Doch bevor ich die Augen schloss, stellte ich noch eine Frage: „Wen ich der König bin, muss ich dann auch regieren?" Michael antwortete mir ein letztes Mal: „Natürlich, doch bis du mit der Schule fertig bist werden wir dich unterstützten außerdem kannst du dich auf deine zwei Parlamente stützten. Mach dir erst Mal keine Gedanken darüber. Alles weitere klären wir morgen."

„OK.", murmelte ich schon mit geschlossenen Augen und versank im Schlaf, den jedoch jemand Stören musste.

Engels Chroniken ~ David ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt