Unser Tutor bringt uns fast um (Hoffe auf einmaligen Gebrauch des Titels)

57 7 2
                                    


Nervös tippte ich mit meinem Fuß auf den Boden. Gebannt hörte ich Leon zu, wie er den ersten Namen lass: „Davina Roy." Ich schaute zu der rothaarigen neben mir, die einmal tief durchatmete und dann vortrat.

Sie nahm das Messer in die linke Hand und schnitt sich über die rechte Handfläche. Dann legte sie das Messer bei Seite und ließ einen Tropfen ihres Blutes in jede Schale fallen. Wenige Momente nach dem sie fertig war wuchs plötzlich das Feuer in der einen Schale an. Davie zuckte erschrocken zusammen.

Michael begutachtete Davie und meinte: „Willkommen bei mir. Stell dich an die Seite." Das Mädchen tat wie ihr gesagt wurde. Leon lass unter dessen den nächsten Namen vor: „Carole Gagné." Sie strich sich nervös durh die Haare und trat dann vor. Zitternd hob sie das Messer auf und tat das selbe wir Davie.

Nach kurzer Zeit hörte man ein leises „Plopp", als hätte jemand eine winzige Menge Wasserstoff angezündet. „Willkommen.", meinte dann Raphael und lächelte Caro mit seinem Puddingschnurrbart an. Nervös trat Caro zur Seite einige Meter neben Davie.

„Oliver Knight.", lass Leon weiter die Liste vor. Auch er ließ einen Tropfen seines Blutes in die Schalen falle. Gespannt beobachtete ich die Schalen, bis aus der Wasser Schüssel eine kleine Wolke aufstieg. Gabriel sprang auf und rief: „Ja, das werden die besten Streiche aller Zeiten."

Michael sah ihn etwas panisch an, Raphaels Grinsen hätte nicht breiter sein können und Uriels stöhnte genervte. Gabriel setzte sich und meinte etwas leiser: „Ich meine natürlich herzlich Willkommen im Team Wasser." Ich unterdrückte ein grinsen.

Leon räusperte sich und meinte dann: „Also schön. Edward und Sophie ihr kommt zu Gabriel." Ich blickte ihn wie alle anderen auch verwirrt an. „Was?", fragte ich etwas entsetzt, „Ich hab doch noch gar nicht mein Blut in die Schalen tropfen lassen."

Sophi zog an meinem Arm und flüsterte: „Mach keine Szene und komm." Rieß mich von ihr los. Warum durfte ich den Test nicht mach. Hier war etwas faul und das roch man schon hundert Meter gegen den Wind.

„Warum?", stellte ich die Frage ihn den Raum. „Weil wir es so entschieden haben."; donnerte Michaels Stimme hart und streng. Ich hatte noch nie einen so strengen Blick gesehen wie den von Michael.

Bei diesem Blick stellten sich mir alle Haare auf. Ich könnte auch schwören das ein leises wimmern von Gabriel oder Raphael kam. Am liebsten hätte ich weiter geforscht, aber Michael schüchterte mich zu sehr ein. Das der Oberste Erzengel so Autoritär sein kann, hätte ich nicht wirklich gedacht.

Ich ergab mich und beendete den Augenkontakt mit Michael. Schweigend folget ich Sophi, die sich zu Oli stellte. Mein Blick fiel über den Rest der Schule, der unter sich sah und man hörte nicht einmal das kleinste Geräusch mehr.

„Also.", unter brach Leon, die mittlerweile schon unangenehme Stille. „Wir machen weiter." Danach machten alle weiter als wäre nichts gewesen. Nach und nach wurden alle Neulinge auf die vier Element verteil.

Die dabei entstandenen Gruppen waren in etwa gleich groß. Zu Feuer gehörten 20, zu Erde 21, zu Luft 19 und zu Wasser zählten mit mir waren es 17. Als der letzte verteilt war, sagte Leon wir sollen uns hinsetzten und zu Abendessen.

Man begann laute Gespräche zuführen und hin und wieder blickte mich die Älteren Schüler an. Ich saß bei Oli, Sophi, Caro, Davie und noch vier Schüler, die jedoch für sich blieben. Meinen Teller füllte ich mit Pommes.

Leise fragte ich Sophie: „Warum sind wir beide ohne Test bei Gabriel gesteckt worden?" Sie sah mir in die Augen und wollte wissen: „War Michael nicht deutlich genug?" Sophi zog ihre Augenbrauen hoch als ich nicht antwortete. „Du solltest das vergessen.", riet sie mir schließlich.

Ich wusste das ich nichts aus Sophi erfahren würde. Schließlich hatte ich es damals, als ich von Engel noch nichts wusste, auch nicht hinbekommen. Etwas sehr Wichtiges wurde mir verheimlicht, doch niemand wollte etwas preisgeben. Frustriert stocherte ich in meinen Pommes herum.

Nach einer halben Stunde nahmen die Erzengel ihre neuen Schützlinge auf und brachten uns zu unseren neuen Unterkünften. Die älteren Schüler blieben noch im Essenssaal.

Mit einem hinterhältigen Grinsen führte uns Gabriel aus dem Schloss. Oli und Sophi gingen neben mir als wir in Westlicher Richtung durch den Garten der Burg spazierten. Eine grüne Hecke um rammten den grauen Kiesweg, dahinter standen Apfelbäume. An den Bäumen hingen blutrote Äpfel und verteilten einen süßlichen Geruch.

Vor uns lag nun die weiße Villa auf der Insel im See. Mir wurde erst jetzt bewusst wie groß der See eigentlich war. Er war sicher größer als Lough Neagh. Die Insel, sowie die Villa, waren dem entsprechend auch nicht gerade klein.

Wir blieben am Ufer stehen und salz Geruch hin in der Luft. Die Größe der Insel und Villa konnte man noch nicht ganz ein schätzen. „Sollen wir rüber fliegen?", fragte ich Gabriel. Der gab mir aller Dings keine Antwort, sondern rieb sich nur die Hände. Er legte die Hände mit der Innenfläche nach innen auf einander. Dann zog er sie langsam auseinander.

„Angeber.", murmelte Sophi neben mir und Oli verdrehte die Augen. Währen mir und allen anderen die Kinnlade nach unten klappte. Gabriel teilte mit einem breiten Grinsen und einem Funkel in den Augen den See.

Als er fertig war und ein schmaler Weg zur Insel führte, sagte er: „Auf geht es." Wir setzten uns in Bewegung alle betrachtete die Wassermassen die sich neben uns auftürmten. In den Wasserwänden sah man bunte Fische, Quallen, Seepferdchen und einiges mehr. Im Großen und Ganzen wirkten sie aber alle ein wenig genervt davon, dass wir hier durch trampelten.

Nach dem wir mindestens eine halbe Stunde gegangen waren und uns nur noch einige hundert Meter von der Insel trennten blieb Gabriel sich um. Er grinste uns freudig an: „Ich will euch noch einmal herzlich im Team Gabriel heißen und ich hoff ihr könnt schwimmen."

Nur damit ich das Mal erwähnt habe, ich hatte schon gleich ein ungutes Gefühl gehab als Gabriel den See geteilt hatte. Auf jeden Fall wuchsen dem Erzengel nach diesen Worten Flügel und im nächsten Moment flog er weit über uns.

Keiner von uns verstand direkt was los war, bis die Wasserwände einkrachten. Mein erster Gedanke: „Gabriel du verfluchtes A-loch." Danach wurde mir bewusst das ich in den Wassermaßen sterben würde. Das letzte was ich tat bevor das Wasser auf mich traf war tief ein zu atmen.

Wasser prallte auf meinen Körper und ries mich mit. Ich schloss die Augen während ich vom Wasser hin und her gewirbelt wurde. Mein Herz arbeitete auf Hochtouren und verlangte langsam nach Luft, doch ich presste die Leben fest aufeinander.

Nach wenigen Augenblicken bewegte sich mein Körper nur noch in eine Richtung. Ich schätzte nach unten zum Grund des Sees, da lag ich aber falsch. Japsend schnappte ich nach Luft als ich die Wasseroberfläche durchbrach.

Ich öffnete wieder die Augen und erkannte die anderen 16, die mit mir gegangen waren. Ein paar von ihnen spuckten Wasser und verzogen das Gesicht. Sophi hingegen schrie Gabriel an: „Du Idiot von Erzengel!"

Den Engel des Wassers ließ das kalt. Er schwebte einige Meter über unseren Köpfen und versuchte vor lauter lachen nicht abzustürzen. „Eure Gesichter...Haha! Das war...haha...großartig!"

Bei Gabriels Anblick musste ich einfach lächeln. Wasser traf mein Gesicht. „Hör auf zu grinsen.", verlangte Sophi, „Wir hätten sterben können." „Nein, das hättet ihr nicht.", versicherte Gabriel, der sich von seinem Lachanfall erholt hatte.

Sophi grummelt etwas. „So auf geht's ich zeig euch euer neues Heim.", meinte Gabriel in einem pflichtbewussten Ton. Dann packte uns eine Strömung und brachte uns zur Insel.


Engels Chroniken ~ David ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt