Tribut an Herr Tonic

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Ob ich panisch vor dem Spiel war? Ach nein. Panisch ist kein Ausdruck mehr dafür wie ich mich gefühlt habe. Aghaa (für alle die es noch nicht gecheckt haben: das ist der Affe aus Mathe) stand neben mir und schien meinen nervösen Gesichtsausdruck extrem lustig zu finden.

So gut es ging versuchte ich den grunzenden Schimpansen zu ignorieren. Also lag mein Blick auf meinem Mitspieler der vor mir stand. Sein Name war Leonardo Jacopo Rizzo. Ja, der Name wird italienisch ausgesprochen. Aber wer sich jetzt einen Klischeehaften Italiener vorstellt, den muss ich leider enttäuschen.

Leonardo war ein Riese. Im Ernst er überragte mich um einen Kopf. Seine braunen Haare hatte er wie immer zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. In seinen pistazienfarben Augen lag meist ein unheimliches Funkeln.

Wer von der Vorstellung meines Internates noch beeindruckt ist, muss ich nun jetzt enttäuschen. Den nach der ersten Anfangs Hysterie dämmerte es mir langsam etwas. Eine Engel Schule ist auch einfach nur eine Schule ist.

Nun kann ich auch besser mein Verhältnis zu Leonardo erklären. Den das ist alles andere als prickelnd. Bei unseren Ersten Begegnung, bei meinem ersten Voluard-Training hatten wir eine kleine Streitigkeit.

Das war so... während ich versuchte als Jäger ein Tor zu erzielen (Die Betonung liegt hier bei auf dem Versuchen)

, erwischte mich Leonardo mit einer Feuerkugel da er zu den Wächtern gehörte. Naja ich war eher weniger begeistert, als plötzlich mein Trikot in Flammen stand. Vielleicht kann, das ja der ein oder andere nachvollziehen. (Anmerkung: die Trikot sind Feuerfest, sonst würden ständig Leute bei den Turnieren sterben)

Dann habe ich eben etwas panisch versuchte, mich unter einem den kleinen Wasserfällen zu löschen. Unterdessen lachte mich Leonardo aus. Ich weiß so dramatisch ist das ganze noch nicht, aber wenn es gefühlte hundert Mal in einem Spiel passiert, dann naja ja.

Nach unserer Ersten Begegnung sind wir, dann auch noch öfters aneinandergeraten. Wir stritten uns um die Beste Aufstellung und Taktik für das Spiel oder wenn etwas im Trainings Spiel nicht funktionierte. Ich hoffte nur das wir jetzt, bei unserem ersten echten Spiel, uns nicht die Köpfe einschlugen.

„Bereit?", fragte Davie mich, die nun neben mir vorbeischritt. Ich nickte mit der Gewissheit das ich vor Aufregung keinen Ton rausbekommen würde. Aller Höchstens würde ich ein Geräusch hervor würgen, das wie ein Grunzen von Aghaas klingen würde.

Davie schritt selbstbewusst an die Spitze unserer Teams. Dann rief sie begeistert: „Auf geht's ‚Affen 14' ". Mein Team die „Affen 14" (Was ein heroischer Name, was?) brüllte begeistert und wir folgten Davie im Laufschritt in die Arena.

Als wir in das helle Licht der Arena liefen. Ertönte die Stimme unseres Moderators Hektor. „Hier kommt die Schulmannschaft des Gastgebers: Die sich selbst „Affen 14" getauft haben.". Tosender Applaus folgte.

Das gegnerische Team hatte bereits Stellung bezogen. Ich erkannte vier Gestallten mit violenten Trikots die in den Höllen der Trennwand lauerten. Die Farbe meines Trikots war Königsblau. Auf meinen Rücken prangte die Spielernummer 14 in Gold das von weiß umrandet war.

Je nach Trikotfrabe konnte die Rückennummer auch weiß umrandet sein. Wobei die Rückennummer in Gold für die Jäger war, die in Silber für die Schützer und die in Bronze für die Wächter.

Nach dem meine Mannschaft sich formiert hatte, begann dann auch das Spiel. Die reichgefüllte Tribüne bannte mit wer der Sieger werden würde. Wobei das Spiel von außen betrachte eher aus sah als würden achtundzwanzig Spider-man Nachahmer mit Flügeln einem kleinen Ball hinterherjagen. Wobei das eigentlich ganz gut das Spiel beschreibt, obwohl fehlt das wir uns gegenseitig die Elemente um die Ohren hauen.

Die erste Halbzeit des Spieles ging viel zu schnell um. Wir lagen gleichauf mit unserem Gegnerteam. 10 zu 10. Ich ärgerte mich über mich selbst, da ich zwei Chancen in den Sand gesetzt hatte. Wort wörtlich.

Auch Lieblings Italiener war über meine Misserfolge erbost. Er beleidigte mich zwei Mal auf Italienisch. Junge, Temperament hatte er. Aber Hallo! Ich, sowie so schon miss gelaunt, war mindestens genauso nett zu ihm wie er zu mir.

Bevor die Lage jedoch eskalieren konnte, ging Davie als unser Kapital dazwischen. „Klappe! Beide!", maulte sie uns an. „Reist euch zusammen. Es steht unentschieden, wir sind nicht am Verlieren. Aber wenn ihr euch weiter streitet, kommt ihr beide auf die Bank. Verstanden?!" Stille keine sagte ein Wort. „Ja, Capitano.", murmelten wir beide und blickten unter uns. „Schön!"

Nach dieser kleinen Auseinandersetzung ging es wieder aufs Spielfeld. Vor Anpfiff der zweiten Hälfte stand ich auch der Trennwand. Meine Flügel lagen an meinem Rücken an. Mit jedem Tag wurde ich besser im Umgang mit ihnen. Meine Landungen waren jetzt echte Landungen. Ich konnte Sturzflüge ohne Tote durchführen. An der Stelle: Herr Tonic, das mit ihrem Kopf tut mir immer noch leid.

„Als in Ordnung?", fragte Sophie, die sich jetzt neben mich gesellt hatte. „Ich musste an Herr Tonic denken." „Wenn?" „Einer der mutigsten von Uriels Gartenzwergen Arme. Zum Glück konnten wir den Kopf mit Sekundenkleber wieder an die richtige Stelle bringen, obwohl es eine sehr komplizierte Operation war.", erklärte ich. „Du spinnst.", stellte Sophie trocken fest. „Spät erfasst, Sherlock."

„Lassen wie das alberne Gerede. Das Spiel geht weiter.", ermahnte mich die blond Haarige und nickte zum Gegnerischen Team, das nun Stellung bezog. „Auf in die Schlacht.", grinste ich. Sophie seufzte nur. Kurz darauf begann die zweite Halbzeit.

Die zweite Halbzeit verlief wie die erste. Gleiche Chancen. Gleichviele Tore. Gleichviele Vergabe. Doch irgendwann kommt der Punkt, wenn einem die Zeit davonläuft. Dieser Punkt war jetzt.

Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr nur noch wenige Minuten. Wenn jetzt noch ein Team ein Tor erzielen könnte würde es gewinnen. „Ed!", schrie Sophie. Ich regierte schnell. Eben noch von der Digitalen Anzeige abgelenkt, fischte ich jetzt den Ball aus der Luft den Sophie mir zu geworfen hatte.

Direkt musste ich einem Erdbrocken ausweichen, den man in meine Richtung geschleudert hatte. Ich legte meine Flügel an und schoss unter dem Erdbrocken durch in die Gegnerische Hälfte. Die Schmerzen von den ganzen blauen Flecken, die sich über meinen Köper verteilten, ignorierte ich.

Ich fiel wie ein Stein dem Staubigen Boden entgegen. Plötzlich formierte sich die kleinen Wasserfälle zu einer Wand vor mir. Meine Flügel entfaltete ich sofort um meinen Sturzflug etwas zu bremsen. Trotzdem klatschte ich gegen die Wasserwand oder besser in die Wand. Denn genau als mein Kopf in der Wasserwand stand, dachte sich die scheiß Physik: „Jetzt haben die Flügel genug Luftwiederstand erfahren um die Schwerkraft auf zu heben." Ich als Leidtragender schluckte dann erst Mal ordentlich viel Wasser.

Als ich an endlich mit meinem Kopf aus dem Wasser war, flog ein Gegnerischer Jäger vor mir. Seine schmalen Lippen zu einem Lächeln verzogen. Er blickte von mir auf den Ball. Sein entschlossener Blick zeigte mir, dass er alles tun würde damit ich kein Tor machen konnte.

Aus dem Nichts schoss etwas Schwarzes hinter meinem Gegner vorbei. Darauf lächelte ich ihn entschuldigend an und ließ den Ball fallen. Natürlich schwebte unter mir auch ein Gegner, aber Sophie war schnell. Sie drehte sich so das sie mit dem Rücken dem Boden entgegen stürzte. Dann schnappte sie sich denn Ball und riss ihr schwarzen Flügel wie einen Fallschirm auseinander. Dabei traf sie den gegnerischen Jäger unter mir in die Magengrube.

Nicht einmal die Wächter konnten nun noch Sophie davon abhalten, dass entschiedene Tor zu erzielen. Sie traf genau ins Tor. Ich blickte zu meinem Gegenüber, das Lächeln mit dem er mich eben noch ausgelacht hatte, war verschwunden. Zufrieden grinste ich ihn an. Genau in diesem Moment wurde das Spiel beendet.

Gebührend bejubelten und feierten wir unseren Sieg.

Engels Chroniken ~ David ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt