Kapitel 61

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Sicht Max:
Sie kam immer noch nicht. Und sogar mich nervte dieses Sturmklingeln langsam. Wie konnte man da bitte nicht aufwachen oder so? Plötzlich hörte er auf und er ging ein Schritt weg. Was ist denn jetzt los. Er rief bei einer Nummer an doch keiner hob ab. Nach mehreren versuchen seufzte er und steckte sein Handy wieder in die Hosentasche. Danach kramte er in allen Tschen und zog Schlüssel hervor. Er nahm einen der Schlüssel fester in die Hand und sperrte damit auf. Sein ernst? Wenn er den Schlüssel hat, warum klingelte er dann!? Beruhigen!

Luz- Luca schien etwas genervt, aber ich war nur verwundert. Wir betraten die Wohnung und zogen unsere Sachen aus. "Oma!" rief er laut in die Wohnung, aber nichts. "Sag mal ist die im Krankenhaus auch taub geworden oder wie?" regte er sich auf und zusammen gingen wir zuerst ins Wohnzimmer. Da war sie nicht. "Schau du hier, ich schau ob sie oben ist" meinte er knapp zu mir und ging damit auch schon die Treppen hoch. Verzweifelt, da das hier echt groß ist, lief ich durchs Erdgeschoss. Plötzlich hörte ich Luca scheien. "Nein!" Erschrocken drehte ich mich um und versuchte die Treppe zu finden, was mir Gott sei dank auch gelang. Ich stolperte die Treppe hoch und konnte immer Worte murmeln hören. Aber was verstand ich nicht. Ich rannte mal geradeaus, bog dann ab und als ich Luca in einem Zimmer zusammengebrochen sah, stürzte ich ins Zimmer und ich war geschockt. "Nein" hauchte auch ich. Luca sah mich mit schon einem verheultem Gesicht an, drehte sich dann aber wieder zu seiner Oma die Leblos in ihrem Bett lag. "Oma, bitte! Bleib bei mir!" schluchzte Luca und es schüttelte ihn. Sie konnte jetzt nicht sterben! Das durfte nicht passieren. Auch mir lief eine Träne über die Wange. Es tat weh die zwei so zu sehen. Überfordert rief ich die Rettung an. Scheiße! Was sagt man da überhaupt? Kaum hatte jemand abgehoben, schrie und stotterte ich irgendwas ins Handy. "Hilfe! Hier liegt die Halbtote Oma von einem Typen den ich ewig kenne im Bett!"

Die Frau am anderen Ende der Leitung war auch etwas überfordert aber fragte mich trotzdem was sache ist und so. Ehrlichgesagt war ich zu überfordert um etwas richtig zu verstehen. "Äh, Adresse keine Ahnung. Aber sie... Renate Reihmann... Krebs hat sie." stotterte ich überfordert. Ich wurde wieder nach der Adresse gefragt. "Luca, wie ist die Adresse?" er schluchzte irgendwas, was ich nur schwer verstand, aber ich sagte der Frau das was ich verstand. Sie meinte, sie seien gleich da und schon legte ich auf und rannte auf die zwei zu. Ok. Was braucht ein Mensch zum Leben?... HERZ! Herzschlag... Puls! Hat sie noch Puls? Ich legte vorsichtig aber auch ängstlich zwei meiner Finger auf ihr Handgelenk auf die Pulsschlagader, konnte jedoch nichts spüren. Shit!  Panisch griff ich nach ihrem Hals auf die Pulsschlagader und konnte nur mehr einen sehr leichten Puls spüren. Oh mein Gott. Sie lebte noch. Ein lautes schluchzen riss mich aus meinen Gedanken. Luca! Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und beobachtete ihn noch kurz. Er hielt die Hand seiner Oma fest und weinte bitterlich. Er wollte erwas sagen, brachte jedoch keine Wörter heraus. Das konnte ich einfach nicht mehr aushalten, weshalb ich meine Arme um den größeren schlung. Anfangs regte er sich nicht, aber dann schlung er auch seine Arme um meinen Körper und heulte sich bei mir aus. Fest drückte ich ihn an mich und gab ihm unbewusst einen kleinen Kuss auf den Kopf. Meine Hand strich seinen Rücken sanft auf und ab und mit der anderen kraulte ich ihm durch die Haare. "Was soll ich nur machen? Was wenn sie stirbt! Sie darf nicht sterben." stotterte er und klammerte sich fester an mich. "Pscht. Ich bin doch da. Das wird schon. Sie wird nicht sterben" versuchte ich ihn zu beruhigen. Aber er schüttelte nur den Kopf. Der arme. Wie lange braucht die Rettung bitte noch!? Ich sah zufällig auf Renate's Hand und sah ein Armband drumherum. Es war das selbe wie das von Luca, dass ich Kaputt gemacht habe. Wie konnte ich nur? Schuldgefühle kamen in mir hoch und auch ich weinte nun wie ein Wasserfall. Aber stumm. "Es tut mir so leid Luca. Ich bin dran schuld. Ich war zu dumm um logisch nachzudenken. Es tut mir so leid!" Nun entfloh auch mit ein leiser Schluchzer. "Nein. Du bist nicht schuld. Sag das nicht" wimmerte Luca gegen meine Brust. "Doch." Mehr konnte ich gar nicht sagen, denn schon stürmten mehrere Sanitäter ins Zimmer und trugen Renate auf eines dieser komischen Betten, in denen sie Menschen die im Krankenwagen fahren, ins Krankenhaus führten. "Können wir mit? Bitte!" der blonde hatte sich leicht von mir gelöst und bettelte einen der Sanitäter an. "Tut mir leid, aber sie sind noch Minderjährig und das geht nicht. Bitte rufen Sie ihre Eltern an oder geben Sie uns die Nummer um sie zu verstänigen." Nur weil wir noch Minderjährig sind? Doch nicht deren scheiß Ernst! Es geht um Luca's Oma verdammt! Er sah uns abwartend an und Luca sagte ihm noch schnell die Nummern auf, nachdem er nochmal nachgesehen hatte, wie die Nummern waren. "Okay, ich werde jetzt anrufen und ich bitte sie hier zu bleiben. Ihre Großmutter sollte gleich im Krankenhaus sein. Ihr Freud passt daweil auf sie auf, nicht wahr?" Ich nickte einfach nur. Wir waren zwar nicht befreundet, aber gerade war es egal. Der Sanitäter verlies den Raum und Luca drückte sich sofort wieder schluchzend an mich und ich beruhigte ihn wieder.

Ich hasse ihn. Und er hasst auch mich. Das weiß ich, aber es ist anders. Bei ihm fühlte ich mich immer geborgen und irgendwie auch sicher. Ich fühlte mich frei und schwerelos, obwohl er hier ist. Es ist so anders als der Typische Hass. Manchmal könnte ich ihm den Kopf abreißen weil er so nervt, aber es gab auch viele Momente in denen wir einfach viel lachten und all das böse zwischen uns vergaßen. Dieses Gefühl, war einfach so unbeschreiblich. Schön, aber auch schrecklich. Jedesmal wenn er mich anlächelte oder auch nur berührte, war etwas komisch in mir. Die Art, wie er mich manchmal in die Augen sah. So... Vertrauensvoll. Diese Ausstrahlung und dieses glänzen in ihnen. Ich wusste nicht was es war, aber ich würde es noch herrausfinden. Dieses Gefühl, will ich besser kennenlernen. Ich will wissen was es ist! Warscheinlich würden die meißten jetzt sagen, dass es liebe ist, aber wie soll das gehen, wenn wir uns doch hassten?
~♡~♡~
Sorry....

Meinung und Kritik?💗
Ly💋

Impossible || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt