Kapitel 36

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Sicht Max:
Verwirrt sah ich in die Richtung von der die Stimme kam. Eine Wohnungstüre, paar Meter links entfernt, war geöffnet und eine Frau mit blonden Haaren sah zu mir. Und diese Frau war Luca's Mum. Bin ich wirklich bis hier her gefahren? "Oh, Hallo Anna!" begrüßte ich sie freundlich und lächelte. Warum ich sie beim Vornamen nenne? Weil wir uns ewig kennen und sie darauf bestand. Naja, sie war immer wie eine Tante für mich.
Sie sah mich besorgt an. Gerade als ich fragen wollte was los ist, begann sie zu reden. "Wieso bist du bei dem Regen draußen? Und noch dazu hier? Komm doch rein! Luca schläft sowieso." meinte sie und es war schwer nein zu sagen, da sie ja echt ein netter Mensch ist. "Ich will keine umstände machen, aber danke." "Max, du macht doch keine umstände! Du bist wie ein Sohn für mich und das weißt du! Jetzt komm bitte." Nun lächelte sie. Schwerensherzens beschloss ich es abzulehnen, aber bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, kam sie hinaus nahm mein Handgelenk und zog mich ins Haus hinein. Schon fies, dass sie ein Haus haben und ich ne Wohnung, aber die Wohnung war auch schön. Ich striff mir die Schuhe ab und stellte sie zu den anderen dazu. Kaum war ich fertig wurde ich wieder von Anna mitgezogen und auf die große Couch gedrückt. Verwundert lies sie mich zurück und lief die Treppen hoch. Nach einer Weile kam sie mit frischen  Klamotten wieder zu mir. "Du bist ganz nass. Die Sachen sind von Luca und ich bitte dich das anzuziehen. Die Nassen Sachen schmeiß einfach zur Wäsche dazu, ich Wasche sie für dich. Achja! Und Luca's Sachen kannst du einfach am Samstag wieder mitbringen. Ich mach dir einen Kakao und jetzt Hop hop." Zogernd nahm ich die Klamotten an und ging die Treppe hoch. Oben angekommen sah ich mehrere Türen. Ok wow. Und wo ist das Badezimmer? "Links die erste Tür!" schrie Anna von unten zu mir. Als ob sie Gedanken lesen könnte. Grinsend schlich ich ins Badezimmer und zog mich um. Wie sie gesagt hat, schmiss ich meine Hose und mein Hoodie zur Wäsche dazu. Anschließen schlüpfte ich in die dunkelgraue Jogginghose und in den zu großen schwaren Hoodie. Ich schloss meine Augen und Atmete tief durch. Dabei ging mir der Geruch vom Hoodie in die Nase und es roch extrem nach Luca. Ich mag seinen Geruch irgendwie. Grinsend verlies ich das Badezimmer und ging zurück zu Luca's Mum, die bereits auf der Couch auf mich wartete. Langsam näherte ich mich und schon bemerkte sie mich. "Da bist du ja wieder. Setz dich doch. Der Kakao am Tisch ist übrigend für dich" Ich bedankte mich und sezte mich zu ihr auf die Couch. "Wie gehts dir so Max? Wir haben lange nicht mehr voneinander gehört, was sehr schade ist." Ich nickte. "Ja es ist schon schade. Aber mir geht es eigentlich ganz gut. Es gibt nur ein paar Sachen die mich plötzlich sehr beschäftigen. Aber wie gehts dir?" antwortete ich lächelnd und nahm einen Schluck von meinem Getfänk. HEIß! Vorsichtig stellte ich es wieder ab und sah zu Anna. "Mir gehts auch gut, danke. Was beschäftigt dich denn wenn ich fragen darf? Du weißt du kannst immer zu mir kommen!" Das stimmt und dafür bin ich ihr auch dankbar, aber soll ich mir ihr wirklich über Luca reden? Bisschen peinlich ist es mir schon, da wir ja eigentlich sozusagen Feinde sind. Ich weiß nicht. "Geht es um Luca?" fragte sie vorsichtig nach und ich nickte leicht, was sie zum lächeln brachte. "Das ist schon okay, es muss dir nicht peinlich sein." "Okay. Also es ist plötzlich so anders. Ich meine im Kindergarten waren wir noch beste Freunde. Aller beste Freunde. Wir haben alles zusammen gemacht und sind durch dick und dünn gegangen und waren unzertrennlich. Aber das weißt du ja sowieso. Auf jeden Fall kam dann der Tag wo ich ihn den Teddy anvertraut habe und als ich wieder bei ihm war, war er kaputt. Der Teddy war mir so wichtig. Das wichtigste war und ist natürlich die Familie, das ist klar, aber sonst war der Teddy das wichtigs-. Nein, Luca war das aller wichtigste in meinem Leben. Aber dieser Tag hat einfach alles verändert. Ich war so sauer, so enttäuscht. Aber ich wusste, dass er das nicht getan hat sondern diese Nathalie." Sie unterbrach mich. "Nathalie? Uns hat er jedesmal erzählt, dass er schuld ist und das der größte Fehler seines Lebens war. Also jetzt hat er das länger nicht gesagt aber du weißt was ich meine. Er war lange so verzweifelt..." Er gab sich die schuld und hat nichts über Nathalie gesagt? Warum? "Das wusste ich nicht. Aber ich weiß nur, dass ich ihm die Schuld gegeben habe, da ich gesagt habe er soll aufpassen. Er meinte, dass Nathalie den Teddy einfach aus seinen Händen gerissen hat und ja. Dann hab ich ihn mit den zwei Teilen gesehen und ich war geschockt. Plötzlich hab ich ihn irgendwie gehasst. Ohne Grund... Oder doch? Ich weiß es nicht aber am nächsten Tag hab ich mich einfach gerächt und sein Armband durchgeschnitten. Ich fühle mich irgendwie so schlecht aber irgendwie auch nicht. Aber es ist auch komisch, dass wir die besten Freunde waren und sowas alles zerstört hat. Ich meine, dass klingt doch bescheuert oder? Er war immer für mich da. Ich war immer für ihn da. Wirklich immer und jetzt? Ich verstehe das nicht. Es war damals so schön. Ohne Sorgen. Einfach toll. Und jetzt zerstören wir uns gegenseitig. Ich will es irgendwie nicht, aber er treibt mich in den Wahnsinn. Vielleicht rede ich mir das alles auch nur ein. Ich weiß es nicht, aber so geht das nicht weiter. Seit wir uns wieder gesehen haben denke ich so viel über uns nach. Ich dachte, ich weiß jetzt mehr als davor und bin nicht mehr so beschäftigt. Aber so ist es nicht. Es ist jetzt noch schlimmer, da ich meine Gedanken irgendwie nicht ordentlich zuordnen kann. Viele würden jetzt sagen, dass wir einfach reden sollen, aber was sollte man reden? Außerdem macht es mich auf Dauer nervös in seiner nähe zu sein. Auch da weiß ich nicht wieso. Ist es das schlechte Gewissen, der Hass zwischen uns oder irgendetwas anderes, was uns beide betrifft? Das ist alles so kompliziert. Luca kann ein toller Mensch sein, aber zu mir ist er das nicht. Aber ich könnte auch netter sein. Trotzdem bin ich es nicht zu ihm.

In der Schule ist es so, dass wir uns anschnauzen, dann ignorieren wir uns gegenseitig und manchmal, aber ganz selten, sind wir mal nett. Das ist so unlogisch. Ich hätte gesagt, dass ich ihn hasse. Aber das kann doch nicht stimmen oder? Weil wir sind ja nicht immer gemein zueinander. Kann man sich überhaupt hassen wenn man mal Beste Freunde war? Es gibt so viele Fragen und kaum Antworten. Mich macht das fertig. Also ich will jetzt nicht sagen, dass ich ihn mag. Aber irgendwie hab ich eine Ahnung. Denn wenn man jemanden mag behandelt man sich doch nicht so, oder? Hass... Dieses Wort kann man mit so vielen Sachen verbinden. Aber man denkt nur an das eine und das ist immer das selbe, habe ich das Gefühl. Ich bin mit meinen Gedanken überfordert. Immer war ich mir so sicher, dass wir uns hassen. Jetzt würde ich das immer noch sagen, aber Sicher kann ich mir nicht sein. Wen man jemanden hasst, mag man doch nichts an der Person oder? Aber das ist bei Luca nicht so. Er zum Beispiel hübsch und riecht gut. So bescheuert das auch klingen mag, aber es ist wirklich so. Und er hat Sixpack... Aber das hab ich nur gesehen, weil er ja heute zusammengeschlagen wurde und sich die hässliche Schulärztin an ihn rangemacht hat. Sie meinte er soll das Shirt hochziehen, damit sie sehen kann, ob er schlimme Verletzungen hat oder so. Dumm halt aber egal, das ist ja nicht das Thema.

Luca... Er ist so. Keine Ahnung. Besonders. Im positiven und negativen. Also denke ich mal. Aber wie gesagt, ich verstehe das nicht. Wir haben uns gehasst und dann haben wir uns lange nicht gesehen, da ihr ja umgezogen seid. Und jetzt sind wir wieder in der selben Schule. Warum? Hat das irgendwas zu bedeuten? Wenn das so weitergeht kann ich nicht mehr. Ich will das alles nicht. Ich will ohne Hass, oder was das auch immer ist und ohne diesen ganzen Gedanken weiterleben können.

Alls was ich jetzt gesagt habe meine ich auch wirklich so. Ich habe jetzt einfach aus meinem Herzen gesprochen."

Die ganze Zeit habe ich auf meine Hände gesehen, denn ich traute mich nicht aufzusehen. Als ich immer noch keine Antwort bekam, hob ich meinen Kopf und war den ersten Moment geschockt. Denn eine einzelne Träne lief ihre Wange hinunter. Trotzdem lächelte sie. "Oh Gott, hab ich was falsches gesagt? Es tut mit leid." entschuldigte ich mich sofort, doch sie lachte nur leise auf. "Nein. Es ist nur... Deine Worte waren so ehrlich. So rührend." lächelte sie. Ich war verwirrt. Ich habe sie durch meine Worte zum weinen gebracht? War das wirklich so emotional? Aber was heißt das jetzt?

"Weißt du Max... Ich denke das Schicksal lässt die Wege von euch zwein so oft Kreuzen, bis ihr beide merkt, dass ihr füreinander bestimmt seid. Egal wie, aber das wirst du alles noch erfahren. Ihr zwei habt ein großes Herz und irgendwann passiert irgendetwas, was euer Leben ändern wird. Im Positiven." sie lächelte immer noch und ich umarmte sie einfach. "Ich bin dir so dankbar, dass du mir zugehört hast. Danke" meinte ich, als wir uns lösten. "Gerne doch."
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Ist das nicht süß? Nein? Okok ich weiß, entschuldigung😂😂😘

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Impossible || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt