Kapitel 38

685 37 35
                                    

Sicht Anna (Luca's Mum):
Ich wusste, dass Luca uns die ganze Zeit belauschte. Das wusste er, aber ich habe sogar bei ihm Tränen erkannt. Aber wieso? Ich sah in den Augenwinkeln, dass er nach oben verschwand und im Wohnzimmer war es ruhig. Warum hat Luca Tränen vergossen? Er war doch nicht so Emotional. Also er zeigte es nie. Mehrere Minuten vergingen und es blieb Still. Aber plötzlich stolperte jemand die Treppen hinunter. Max und ich sahen in die Richtung und schon kam Jenny zum Vorschein. "Hey" sagte sie freundlich zu Max und er antwortete auch mit einem Hey. Nur viel leiser. Jenny kam auf uns zu und stand nun direkt vor uns. "Mum? Luca hat durst und er weint. Aber nicht nur so eine Träne sondern richtig." Ich war geschockt. Was war los? Auch Max war verwundert und er fragte sogar nach. "Warum denn das?" Jenny zuckte nur mit den Schultern und seufzte. "Ich bin mal bei ihm." Mit diesen Worten holte ich von der Küche ein Glas Wasser und ging hoch zu seinem Zimmer. Nachdem ich klopfte murmelte er irgendetwas was ich nicht verstand und trat ein. Als er mich sah machte er große Augen und wischte sich die Tränen weg. Doch es kamen wieder welche nach, was ihn Schniefen lies. Vorsichtig setzte ich mich zu ihm ans Bett. Ich drückte ihm das Glas Wasser in die Hand was er sofort austrank und als er es mir wieder gegeben hat, stellte ich es am Nachttisch ab.

Sofort drehte ich mich wieder zu ihm und nahm ihn einfach in den Arm. Er erwiederte sofort und ihm entwich ein leiser Schluchzer. Es machte mich traurig ihn so zu sehen. Lange saßen wir einfach Arm in Arm da, bis ich mich von ihm löste und in seine Augen sah. Vertrauensvoll nahm ich seine Hand in meine und lächelte leicht. Er versuchte es zu erwiedern, aber die Tränen blieben nicht weg. "Schatz, ich bin für dich da okay? Vergiss das nicht." flüsterte ich ihm zu und sein Atem zitterte leicht. "Ich weiß, danke. Aber ich weiß nicht warum ich weine. Ich hab seine Worte halt gehört und wie du es gesagt hast, es war so ehrlich. Und er hat das so schön gesagt, auch wenn ein paar negative Sachen dabei waren. In mir hatte ich plötzlich so ein anderes Gefühl. Irgendwie eine Mischung aus Gefühlen. Trauer, Wut, verzweiflung, fröhlichkeit und was weiß ich. Das ist so komisch. Und er hat recht. Das zwischen uns ist so... Ach was weiß ich. Ich will damit auch nicht sagen, dass ich ihn mag aber ich weiß ganz genau was er meint. Ich dachte, dass nur ich so denke." Die Tränen wurden wieder mehr. Er tat mir so leid. "Soll ich ihn herschicken?" fragte ich vorsichtig und sofort schüttelte er den Kopf. "Ist okay" flüsterte ich und fuhr mit meiner Hand durch seine Haare. Er lehnte sich an mich und ich schlung meine Arme um ihn. "Das wird schon Liebling" murmelte ich und gab ihm anschließend einen Kuss ins Haar.
"Aber wie? Ich habe Angst. So große Angst. Ich weiß nichtmal genau wovor..." wimmerte er kläglich, was mich seufzen lies. "Beruhig dich mal. Du brauchst keine Angst haben, wir sind bei dir." Mein Sohn murmelte noch ein leises Danke. Dann schloss er seine Augen und schon ist er eingeschlafen. Schmunzelnd legte ich ihn hin und deckte ihn zu. Nachdem ich aufgestanden bin, nahm ich das Glas und ging zurück zu den Kindern. Ich schlich die Treppen hinunter. Die zwei saßen auf der Couch und Max schien gerede nicht wirklich glücklich zu sein. Jenny versuchte ihn irgendwie aufzumuntern, aber er sah nur in die Ferne auf einen Punkt. Mitfühlend versuchte ich seinen Blick zu folgen und sah auf ein Bild von Max und Luca. Die beiden standen bei dem Bild, Händchenhaltend vor ein paar Alpakas. Beide strahlten. Luca, weil Alpakas immerschon seine Lieblingstiere waren und Max, weil Luca glücklich war. Das hat er sogar damals selbst gesagt.
~Throwback~
"Mami? Papi? Sind wir schon daha?" fragte er mittlerweile schon zum 20. mal. "Noch nicht. Fünf minuten noch mein großer" war meine antwort darauf. Seine Augen wurden, je näher wir kamen, immer größer. "Ist Matt schon da?" quengelte er plötzlich. "Ich weiß noch nicht, aber er wird da sein, wenn wir zu den Alpakas gehen" Er strahlte jetzt noch mehr was meinen Mann und mich zum Lächeln brachte. Nach genau fünf Minuten parkte mein Mann Tom das Auto ein. Luca schnallte sich sofort ab und sprang aus dem Auto. Leicht lachend stiegen auch wir aus und nahmen die Hände unseres Sohnes, der plötzlich traurig wirkte. "Luca, alles okay?" fragte Tom ihn und Luca schüttelte traurig den Kopf. "Wo ist Matt?" Wie süß... Gerade wollte ich was sagen, doch ich wurde von einer Kinderstimme unterbrochen. "Luuuz!" Luca hob blitzschnell den Kopf und seine Augen glänzten, als er seinen besten Freund sah. Luca löste sich aus unseren Händen und rannte auf Max zu. Sie umarmten sich stürmisch und gaben sich anschließend einen Minikuss. Die zwei sind so süß.
Tom und ich begrüßten Max' Eltern und zusammen betraten wir den Alpakazoo. Luca wollte schon seit ewigkeiten hier hin. Natürlich durfte Max nicht fehlen. Wir spazierten ein paar Meter, bis man schon Alpakas erkennen konnte. "Matt schau! Da sind schon Alpakas! Komm" Luca's kleine Hand schnappte die noch kleinere und zusammen liefen sie auf die Alpakas zu. Bessergesagt stolperten. Bei diesen Anblick mussten wir Erwachsenen lachen und folgten ihnen. Wir beobachteten die zwei von der nähe, setzten uns auf eine Bank und immerwieder versuchten sie die Tiere irgendwie zu streicheln. Sie streckten die Hand aus, sodass sie zwischen den zwei runden Holzbalken oben und unten, durchgriffen. Doch wenn eines der Tiere an der Hand schnupperte oder ähnliches, zogen sie schnell die Hand zurück und kicherten. Zwischendurch machten wir ein Paar Bilder, was die zwei jedoch nicht bemerkten. Aber die waren ja auch sehr beschäftigt. Nun stand Max' Vater auf und näherte sich den zwein, blieb jedoch auf Abstand. Er rief die beiden und sie drehten sich zu ihm. Als sie realisierten, dass er von ihnen ein Foto machen will meldete sich noch Luca. "Aber mit den Alpakas!" Erik lachte und nickte. "Natürlich" Luca nahm Max' Hand und beide strahlten in die Kamera. Der Mann schoss ein paar Bilder und setzte sich wieder zu uns. Wir sahen uns die Bilder an und alle waren einfach süß. Wie oft ich das schon gesagt oder gedacht habe... Nach einer Weile kamen beide immernoch strahlend zu uns und wollten etwas trinken. Wir gaben ihnen Wasser und schon tranken sie. Beide übergaben uns wieder die Flaschen und wollte wieder gehen, doch ich hielt sie noch auf. "Max, wieso strahlst du denn so die ganze Zeit? Sind Alpakas auch deine Lieblingstiere?" wollte ich von dem dreijährigen wissen. "Nein, aber es macht mich glücklich wenn Luz glücklich ist" er strahlte noch mehr als zuvor und nahm den vierjährigen in den Arm. Und schon waren die zwei süßen wieder bei den Alpakas.
~Flashback Ende~

Das war schon sehr lange her. Und damals schien alles noch so Perfekt. Leider ist das jetzt nicht mehr so....

Aber was mich eigentlich leicht wunderte war, dass Max wirklich auf das Bild sah. Naja, vielleicht bindete ich mir das nur ein, doch plötzlich stand er auf, steuerte geradeaus und stoppte vor dem Bild. Genau diesem Bild. Und ich könnte schwören, dass ein lächeln auf seinen Lippen entstand...
~♡~♡~
Bin ich die einzige die das iwie cute findet?😂😂😍🙈

Heute war es so schlimm und meine Beine tun vom Wandern weh. Wow, echt toll...
Meinung und Kritik?❤
Luv youuu💋

Impossible || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt