Wahl, Wahrheit oder Pflicht

44 4 0
                                    

Luisa´s POV:

Wir verbrachten den ganzen Tag im Haus. Hilla und Philipp hatten sich zum Glück wieder vertragen und wir konnten alle wieder zusammen lachen. Wir holten ein paar Gesellschaftsspiele raus, die wir in dem Wohnzimmerschrank entdeckt hatten und machten es uns auf dem Sofa gemütlich. Die Zeit verging wie im Fluge und wir merkten gar nicht, dass es schon spät war. Als wir nichts mehr auf dem Monopoly-Brett lesen konnten, fiel uns erst auf wie dunkel es geworden ist und dass es schon 21 Uhr war. Der Sturm hatte sich gelegt, aber es sah trotzdem noch ungemütlich draußen aus. Wir gingen auf die Veranda und sofort kam uns ein kalter Wind entgegen. ,,Brrrr´´, machte Hilla und auch ich fror. Ich spürte, wie zwei muskolöse Arme sich um meine Hüften schlungen und augenblicklich wurde mir wärmer. Stefan. Ein Name, der mich immer wieder verzauberte, wenn ich ihn hörte, weil dieser Name mich an diesen Jungen erinnert. Nein, an meinen Jungen! Ich drehte mein Gesicht zu ihm und sofort fing alles anzukribbeln, als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte. Er nahm seine Hände von meiner Hüfte, um mein Gesicht in seinen Hände zu nehmen. Dann küsste er mich sanft und kurz. Ich wollte ihn nochmal küssen, doch wurde von einem lauten Krach unterbrochen. Es kam aus der Küche. Wir drehten uns um und liefen auf Hilla und Philipp  zu, die vor Lachen kaum gerade stehen konnten. ,,Was ist passiert?´´, fragte ich, bekam aber natürlich keine Antwort, weil sie immer noch ununterbrochen lachen mussten. Stefan und ich schauten uns fragend an und lachten dann einfach mit. Man konnte nicht anders. Die beiden hatten eine so ansteckende Lache, und ihr Anblick war einfach zu süß. Nach ein paar Minuten hatten wir uns dann endlich alle beruhigt und Hilla und Philipp konnten uns erzählen, was so lustig war. Es stellte sich heraus, dass die beiden irgendetwas versuchen wollten, dieser Versuch aber daneben ging. ,,Und was ist daran jetzt so lustig?´´, fragte Stefan und auch ich wunderte mich, warum sie deshalb fast fünf Minuten lachen mussten. ,,Es sah einfach zu komisch aus!´´, lachte Hilla und ich musste wieder schmunzeln. ,,Komm, wir zeigen´s euch mal!´´, meinte Philipp. Er machte einen Buckel und Hilla stellte sich auf seinen Rücken. ,,Gib mir mal das Glas da´´, rief sie mir zu und ich reichte ihr es an. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und stellte sich das Glas auf die Stirn. ,,Und jetzt gib mir den großen Strohhalm´´, nuschelte sie. Wieder reichte ich ihr den Strohhalm und sie versuchte ihn irgendwie in das Glas zu befördern. Das Glas wackelte bedenklich und auch Hilla stand nicht mehr sicher. buuuumms Das Glas fill runter und wäre fast zerbrochen, doch Stefan fing es gerade noch auf. Auch Hilla kippte hinten rüber, aber ich konnte sie gerade noch am Arm festhalten. Wir fingen wieder an zu lachen, weil es echt urkomisch aussah. ,,Hey, ich hab eine Idee!´´, unterbrach ich das Gelächter. Es wurde sofort ruhig und drei Augenpaare waren auf mich gerichtet. Ich musste wieder lachen, beruhigte mich aber schnell. ,,Was haltet ihr von einer Talentshow?´´- ,,Oh ja, super Idee! - ,,Bin dabei!´´- ,,Worauf warten wir noch?´´- Alle redeten durcheinander und waren sofort am Überlegen, was man machen könnte. ,,Hey Leute, ganz ruhig!´´, lachte ich und wieder beruhigten sich alle. Ich erklärte weiter: ,,Also Talentshow ist jetzt vielleicht das falsche Wort, aber wir könnten ja alle zusammen verschiedene ´Kunststücke´ machen und das filmen. Ist bestimmt eine lustige Erinnerung.´´-,, Gute Idee! Ich hol´mal kurz die Kamera´´, sagte Hilla und war schon in ihrem Zimmer verschwunden. ,,Okay. Schon irgendwelche Ideen?´´, fragte ich jetzt die Jungs und sie sagten, dass sie mal im Internet gucken wollten. Gesagt - getan. Wir hatten uns dazu entschieden, so was in der Art wie Wahl, Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Also schrieben alle was zu den jeweiligen ´Kategorien´ auf und wir mischten alles in einen Topf. Die Kamera bauten wir im Wohnzimmer auf  und dann stellten wir noch vier Stühle in einem Halbkreis Richtung Kamera. Vorne ließen wir ein bisschen Platz, damit man da später ´vorführen´ kann. Wir losten einen ´Moderator´ aus und dann die Reihenfolge, wer als erstes ziehen darf. Philipp war der Moderator und durfte als letztes ziehen. Als erstes war Hilla an der Reihe, dann ich und dann Stefan. Wir starteten die Kamera und Philipp ´begrüßte´ unsere ´Zuschauer´. *hust, ja wir sind hobbylos, hust* Dann zog Hilla das erste Kärtchen. Sie musste mit einem Stuhl reden und so tun, als würde der Stuhl antworten. Sie redete und redete und wir lachten und lachten. Dann stoppte Philipp sie und ich war dran. Ich musste einen aus der Runde anflirten, als wär´ er der hübscheste Junge, den ich je gesehen hätte. Ich ging auf Stefan zu und machten einen Flirtspruch nach dem anderen. ,,Oh man, ich hoffe, du flirtest nicht wirklich so!´´, lachte Stefan und er zog eine Karte. Er musste uns die Frage beantworten, in welche Star er früher unsterblich verliebt war. Er antwortete mit Rihanna und meinte, es läge nur daran, weil seine Schwester die Musik immer gehört hätte. ,,Du hast eine Schwester?!´´, fragte Hilla und ich gleichzeitig. ,,Ja, aber sie ist schon verheiratet und wohnt mit ihrem Mann in London.´´ Was man alles so erfährt, dachte ich mir und schmunzelte. Nun war Philipp an der Reihe und Stefan übernahm die Moderation. ,,Erzähle der Person gegenüber, wie toll er/sie ist!´´, las er vor und kniete sich schon wie bei einem Heiratsantrag vor Hilla: ,,Schatz, du bist nicht nur toll, sondern einfach einzigartig! Du hast mir die letzten Tage gezeigt, wie schön das Leben doch sein kann! Wenn man in deine Augen guckt, muss man augenblicklich lächeln und man vergisst alles um sich herum! Du bist etwas ganz besonderes! Du bist mein Ein und Alles und das wird auch so bleiben!´´ Er beugte sich zu ihr vor, und strich ihr ein paar Tränen aus dem Gesicht. Auch ich musste beinahe vor Rührung weinen, dann stand er auf und gab ihr noch einen Kuss. Jetzt war wieder Hilla an der Reihe. Dann ich, dann Stefan und dann wieder Philipp und so ging es immer weiter. Es kamen noch Aufgaben wie ´Was ist das Peinlichste, das dir je passiert ist?´ oder ´Spiele eine Szene aus deinem Lieblingsfilm nach!´ oder ´Mit wem in diesem Raum wolltest du überhaupt nicht auf einer einsamen Insel stranden? Warum nicht?´, ... Wir hatten viel zu lachen und als wir keine Aufgaben mehr hatten, fiel uns auf, dass es schon nach Mitternacht war. Wir ladeten die Jungs ein, wieder hier auf dem Sofa zu übernachten und sie nahmen es dankbar an. Dann machten wir uns fertig und gingen ins Bett. Aber schlafen konnten irgendwie alle nicht...

summer, sun & loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt