Zu Hause angekommen liefen wir noch einmal durch alle räume und guckten, ob wir nicht doch was übersehen hatten. Aber alles war leer und die Fenster und Türen waren verschlossen. Wir setzten uns stumm auf das Sofa und in Gedanken ging ich nochmal den 'ganzen' Urlaub durch. Keiner sagte etwas, und auch Hilla sah so aus, als würde sie sich nochmal zurückerinnern. Das Klingeln der Haustür schreckte uns auf und wir liefen schnell zur Tür. Vor der Tür stand der Taxifahrer und Hilla erklärte ihm kurz auf englisch, dass wir unsere Koffer holen und dann sofort kommen würden. Er nickte und lief schon mal zum Taxi, um den Kofferraum zu öffnen. Wir liefen zurück ins Wohnzimmer, wo wir die Koffer stehen hatten und zogen unsere Jacken und Schuhe an, die noch an der Garderobe standen. Wir eilten zum Taxi und der Taxifahrer nahm unsere Koffer entgegen. Er verstaute die im Kofferraum und Hilla und ich setzten uns nach hinten auf die Sitzreihe. Dann teilte Hilla dem Fahrer mit, dass wir zum Flughafen wollten und der Taxifahrer fuhr los. Der Flughafen war fast eine halbe Stunde entfernt und während der ganzen Fahrt schaute ich nur stumm aus dem Fenster. Am Flughafen angekommen holte der Taxifahrer wieder unsere Koffer aus dem Kofferraum und stellte sie ab. Wir bezahlten die Fahrt und bedankten uns bei ihm. Er wünschte uns eine gute Reise und dann fuhr er wieder davon. Hilla und ich bahnten uns jetzt einen Weg zum Schalter und setzten uns dann in einen Warteraum. Es war jetzt 19.30 Uhr, das heißt, dass Flugzeug trifft in einer halben Stunde ein. Solange tranken wir noch einen Cappucino und holten uns ein paar Zeitschriften aus dem Flughafen-Kiosk.Wir redeten ein bisschen, aber man merkte, dass Hilla traurig war. Ich war es natürlich auch, aber am meisten war ich wütend. Wütend auf die Jungs. Die uns nur verarscht und benutzt hatten. Die uns einen traumhaften, aber doch so blöden Urlaub gemacht hatten... Das war übrigens noch eine tolle Eigenschaft von Hilla: Sie konnte verzeihen. Im Gegensatz zu ihr, war ich noch tagelang sauer. *dingdongdooong* ,,Liebe Gäste. Das Flugzeug Richtung Deutschland trifft in ein paar Minuten ein. Wir bitten Sie, sich Richtung Flughafen zu begeben und die Koffer abzugeben. Danke", tönte eine Frauenstimme aus den Lautsprecher. Wir standen auf und während wir zur Kofferabgabe liefen, ging mir nur ein Gedanke durch den Kopf: Gleich ist alles vorbei.
Wir haben unsere Koffer ab und liefen weiter zur Kontrolle (Ihr wisst schon, dieses Ding, wo man durchlaufen muss und was anzeigt, ob man irgendwelche Waffen oder so dabei hat - ich kenn mich nicht so gut damit aus :-D) Die Schlange vor dem Scanner war lang, sodass wir ungefähr zehn oder fünfzehn Minuten warten mussten. Vor uns war nur noch eine vierköpfige Familie, dann waren wir an der Reihe. Der Vater war der letzte und Hilla ging vor. Sie war fast drin, als wir plötzlich empörtes Rufen hörten und spürten, wie uns jemand zurückzog. ,,Au!", rief Hilla und auch ich. Wir zerrten uns los und guckten die Bescheuerten an, die uns zu angerempelt hatten. Und dann schaute ich in diese Augen, in die ich eigentlich nicht wieder schauen wollte... In die Augen, in die ich mich so verliebt hatten und die mich dann so enttäuscht hatten. Ich drehte mich um und wollte Hilla mit mir ziehen, aber ich wurde zurückgezogen. ,,Wartet bitte!", rief Stefan und Philipp ergänzte: ,,Bitte lasst uns mit euch reden!" - ,,Warum? Wir haben doch schon am Strand und im Ferienhaus geredet. Es gibt nichts mehr zum Reden, es ist alles geklärt. Und jetzt lasst uns los, sonst verpassen wir noch unseren Flug", sagte ich und drehte mich wieder um. Aber wieder wurde ich zurück gezogen. ,,Wollt ihr jetzt wirklich fliegen? Wollt ihr alles hinter euch lassen? Ja okay, wir hätten es früher sagen müssen, aber wir wollten genau das hier nicht damit erreichen. Dass wir im Streit auseinander gehen! Denkt ihr wirklich, dass war alles nur gespielt? Wir lieben euch, beziehungsweise Stefan liebt Luisa und ich liebe dich!", sagte Philipp und schaute Hilla dabei tief in die Augen. In der Zwischenzeit hatten sich schon einige Fluggäste zu uns umgedreht und gafften neugierig. Aber wir standen uns nur gegenüber und sagten nichts. Hilla und ich hatten Tränen in den Augen und auch Philipp und Stefan sahen traurig aus. ,,Entschuldigung, wollen Sie jetzt noch nach Deutschland? Das Flugzeug startet gleich und Sie müssen noch gescannt werden und Ihr Gepäck holen", unterbrach uns eine Stewardess. ,,Nein", sagte Hilla ,,Nein, wir wollen nicht mitfliegen, wir wollen hierbleiben!" Sie sprang Philipp um den Hals und fing an zu weinen. Auch ich lief auf Stefan zu und weinte mich an seiner Schulter aus. Man hörte Klatschen im Hintergrund, wahrscheinlich von den anderen neugierigen Passagieren, aber das war mir gerade egal. Nach gefühlten Stunden lösten wir uns voneinander und Stefan legten seinen Arm um meine Schulter und zog mich zu sich. ,,Komm, wir holen jetzt euer Gepäck und dann fahren wir zurück", flüsterte er in meinen Haare und ich willigte ein. Hilla und Philipp waren auch schon auf dem Weg zu unseren Koffern und drehten sich jetzt zu uns um. Ich blickte in Hillas strahlendes Gesicht, und das war fast so schön wie die Versöhnung mit den Jungs, aber nur fast. Ich liebe ihn einfach. Ich liebe Stefan, ich liebe Hilla als beste Freundin und auch Philipp liebe ich, als Kumpel. Jetzt können dir Ferien erst richtig losgehen, dachte ich und guckte nach oben in Stefans Gesicht und lächelte ihn an...
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summer, sun & love
Teen FictionEs war Sommer und auf Luisa und ihre beste Freundin Hilla warteten zwei Wochen Spanien. Luisa und Hilla, beide Single, haben die Hoffnung auf ihren Traumboy noch nicht aufgeben. In Spanien begegnen den beiden aber zwei Jungs, die ihren Urlaub schöne...