Kapitel 53

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Kapitel 53

Man sollte meinen, dass einem beim einkaufen nicht viel passieren kann, aber das kann es, definitiv. Ich meine jetzt nicht, das man von einem Einkaufswagen umgefahren werden oder von einem plötzlich umfallenden Regal erdrückt werden kann, nein. Was zwar auch gefährlich sein kann, aber ich rede von viel schlimmeren Dingen.

Man kann der Ex seines Freundes begegnen.

"Lucy, hallo!" Brüllte Sam durch den ganzen Laden und winkte mir zu. Ich setzte schnell ein Lächeln auf, bevor sie bei mir ankam und mich erst mal umarmte. Naja, oder erdrückte.

"Wie geht's dir?" fragte sie, bevor ich überhaupt irgendwas sagen konnte.

"Ähm, gut und dir?" antwortete ich völlig überrumpelt.

"Ja, geht so. Und Harry, wie geht's ihm?" Wie soll es ihm denn gehen?

"Gut, denke ich."

"Das ist schön."

Vielleicht war sie doch nicht so, wie ich sie eingeschätzt habe. Vielleicht war sie ganz nett. Ich traute ihr aber trotzdem nicht so recht.

"Wollen wir uns mal treffen? Wir drei?" Fragte sie mit ihrer viel zu hohem Stimme.

"Äh klar, irgendwann mal." Ich wollte mich nicht mit ihr treffen. Und schon gar nicht wenn Harry auch dabei war.

"Ich gebe dir meine Nummer, dann können wir mal schreiben." Widerwillig nahm ich mein Handy aus meiner Tasche und gab es ihr. Sofort nahm sie es und speicherte sich ein. Sie schrieb sich noch eine Nachricht damit sie meine Nummer auch hatte. Ich steckte mein Handy wieder ein.

"Okii ciaoiii" quietschte sie und umarmte mich noch einmal. Dann drehte sie sich um und ging. Ich seufzte. Was für ein komisches Mädchen. Diese Stimme wird noch mindestens die nächsten sechzig Minuten in meinem Kopf nach hallen.

*

"Es wird alles gut werden" redete ich mir selbst zu, während ich mir Mascara auftrug. Es war Freitagabend und Sam hatte mich regelrecht gezwungen mit Harry und ihr zusammen feiern zu gehen. Sie wollte auch noch jemanden mitbringen. "Damit es nicht peinlich wird" hatte sie mit ihrer viel zu hohen Stimme gelacht. Also stand ich hier. Machte mich fertig, für einen Abend, auf den ich definitiv keine Lust hatte. Aber zumindest war Harry da. Wie auf Stichwort klingelte es an der Haustür. Ich schnappte mir meine High Heels in die eine Hand und nahm in die andere ein kleines Täschchen, wo ich mein Handy, Schlüssel und so weiter drin hatte. Barfuß rannte ich die Treppen runter. Beim Vorbeigehen sagte ich meinem Onkel noch tschüss und dann öffnete ich endlich die Tür. Entgegen kam mir ein Pfeifen.

"Heiß, heiß" grinste Harry.

"Du aber auch." Ich grinste zurück. Er trug eine schwarze Skinny Jeans und ein schlichtes, weißes Shirt. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde er sähe nicht heiß aus. Denn das tat er.

"Willst du wen umbringen?" Fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Auf meine Schuhe deutend.

"Das wird sich heute noch herausstellen" grinste ich ihn an.

Schnell zog ich meine Schuhe an und schon machten wir uns auf den Weg.

"Du bist mit meinem Auto gekommen" stellte ich fest während wir den Weg zur Straße gingen.

"Jap." Selbstgefällig grinste er mich an. Ich schüttelte nur den Kopf während wir in den Wagen stiegen. Stilecht hatte er das Verdeck geöffnet.

Es war ein tolles Gefühl in einem Auto ohne Dach zu fahren. Meine Frisur war zwar im Eimer, aber ich war vorher nie mit einem Cabriolet gefahren. Warum haben nicht alle Leute so ein Auto? Breit grinsend hielt ich meine Hand in die kühle Abendluft. Harry neben mir lachte nur in sich hinein und schüttelte den Kopf, wie ich es zuvor getan hatte. Ich lehnte mich zu ihm rüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Harry hielt bei einem Club an und ich erinnerte mich an den heutigen Abend. Seufz. Aber irgendwie erschien mir der Abend jetzt nicht mehr so schlimm. Harry war hier. Mit mir. Und die anderen zählten alle nicht.

Wenn man vom Teufel spricht. Laut rufend und winkend machte Sam uns auf sich aufmerksam. Als sähe man Ihre schon fast hell leuchtend blonden Haare nicht schon von weitem. Sie hätte sie auch neongelb anmalen können, das hätte den selben Effekt gehabt.

Wir gingen zu ihr rüber und wurden stürmisch begrüßt.

"Hiii, wir dachten schon ihr kommt nicht mehr" quietschte sie. "Das hier ist übrigens John, er ist ein Freund von mir."

Ich griff nach Harrys Hand. Kurz trafen sich unsere Blicke, bevor wir nacheinander John begrüßten. Er war groß gebaut, ein wenig größer als Harry und hatte blondes Haar. Ich will nicht sagen, dass er nicht gut aussah, aber er war nicht mein Typ. Ich konnte durch sein Shirt Umrisse von Muskeln erkennen und auch seine Arme waren nicht gerade dünn. Um ehrlich zu sein hatte ich eher Angst vor ihm. 

"Okay, kommt lasst und rein gehen. Ich hab uns auf die Gästeliste setzen lassen" grinste Sam und zog uns an der Schlange vor dem Club vorbei. Beim Türsteher sagte sie ihren Namen und er ließ uns rein. Drinnen musste ich mich erst mal an die Musiklautstärke gewöhnen. Wir wurden sofort von Sam zu einem Tisch gezogen, der gerade frei wurde. Wir setzten uns auf die große, schwarze Ledercouch und schon war sie weg, um wahrscheinlich Getränke zu holen. Sie hatte nicht mal gefragt wer was möchte, sondern kam nach ein paar Minuten mit vier Gläsern in den Händen wieder. Man sah, das sie in einem Café arbeitete, denn hätte ich diese Gläser getragen wären sie mir hundert pro heruntergefallen. Aber nicht so bei ihr. Lässig schob sie sich durch die tanzende Menge und stellte die Getränke bei uns ab. Ich konnte nicht genau sagen, was in dem Glas war. Es sah zwar aus wie Cola, aber ich war mir ziemlich sicher das es nicht nur Cola war.

"Auf einen unvergesslichen Abend!" rief Sam über die Lautstärke der Musik und der Leute hinweg und hob ihr Glas. Wir stießen an und nahmen alle einen Schluck von unseren Getränken. Cola mit Vodka. Und davon nicht wenig. 

**************

Keinen Herzinfarkt kriegen es ist nur ein Kapitel. Ich bin schlechter Mensch, ich weiß. Ich fühl mich auch schlecht, keine Angst. Ich könnte jetzt einen langen Text schreiben, warum kein Update kam, aber ich fasse mich mal kurz. Wegen persönlichen Problemen und einfach akuter Unlust kam ich nicht zum schreiben. Hoffentlich wird es jetzt wieder besser. Ich hab heute schon fast drei Kapitel geschrieben also wirds hoffentlich wieder regelmäßige Updates geben. Vielleicht sind ja noch ein paar von euch da und lesen meine Story. Hiermit schon im Vorraus ein Dankeschön an die, die noch da sind. :)

grüßli.

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