Kapitel 13 - Das Dorf in der Wüste

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Der Adler fliegt allein,
der Rabe scharenweise
Gesellschaft braucht der
Tor, Einsamkeit der Weise.
~Friedrich Rückert~

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„Kommt raus!", rief Asai ins Unterholz, kaum zwei Sekunden später waren sie von einigen Männern und eine Frau, die aus dem Unterholz traten, umzingelt, alle bewaffnet mit Spitzhacken. „Was wollt ihr hier? Verschwindet!", rief einer der Männer ihnen zu. „Wir sind nur Reisende. Wir wollen helfen.", meinte Ashura beruhigend, was jedoch nichts brachte. „In letzter Zeit gab es hier viele Diebe, die es auf unser Dorf abgesehen haben! Ihr gehört doch sicher zu denen!", gab ein weiterer Mann zurück. „Diebe? Wir? Wir sind doch keine Diebe!", meinte der Otsutsuki und hob abwehrend die Hände. „Selbst wenn. Wir hätten es nicht nötig, von so einem jämmerlichem Dorf zu stehlen. Außerdem, wenn wir Diebe wären, was sollten wir dann mit einem Adler, ka? Zudem noch einem verletzten Adler?", merkte Asai mit verschränkten Armen an. „Was weiß ich? Ihr Diebe seid eben nicht einzuschätzen!", meinte der erste Mann und hob seine Spitzhacke zum Angriff. „Wir. Sind. Keine. Diebe.", knurrte die Braunhaarige, sprach dabei die Wörter einzeln und langsam aus und wurde zum Ende hin immer lauter. Der Mann ließ die Hacke auf sie niedersausen, doch nur wenige Zentimeter vor ihr stoppte er in seiner Bewegung, sein Körper begann dabei, leicht zu zittern. Die Grünäugige hatte blitzschnell hinter ihrem Rücken das Fingerzeichen der Ratte geschlossen und ihren Schatten zu seinem geschickt, um ihn so zu fesseln, nun nahm sie ihre Hände wieder vor sich und machte das Fingerzeichen wieder. „Was zum...? Was ist das?", fragte er und blickte verwirrt auf die schwarze Linie zwischen ihnen. „Meine persönliche Kunst.", meinte sie lächelnd und ging langsam einige Schritte zurück. „Persönliche Kunst?" Nachdem der Mann ihre Worte wiederholt hatte, waren auch schon die anderen durch ihren Schatten gefesselt. „Ihr nervt mich langsam...", brummte sie und sah dann zu Ashura und Taizou, die beide nun wieder normal dastanden und zu ihren Angreifern sahen. „Was machen wir jetzt?", fragte sie ruhig, doch bevor Ashura antworten konnte, trat ein alter Mann aus dem Unterholz und lief auf die kleine Gruppe und ihre Angreifer zu. „Was ist hier los?", wollte er wissen und sah zwischen den allen hin und her, sein Blick blieb etwas länger an dem Adler hängen, der ihn mit bernsteinfarbenen Augen anfunkelte und noch immer in Kampfstellung stand. „Um es kurz zu sagen: Wir sind Wanderer und wollten in dieses Dorf, aber diese Leute hier haben uns angegriffen.", erklärte Asai knapp und deutete mit einem Nicken auf die Männer und die Frau, während sie ihre Schatten-Technik auflöste. Einer der Männer fiel dabei fast um, schaffte es aber noch grade so, sich abzufangen. „Angegriffen?", hakte der Alte nach und sah kurz über die Angreifer, bevor er wieder zu Asai, Ashura, Taizou und dem Adler sah. „Ja, der da", fing Asai an und zeigte auf den Mann, der sie vor einigen Minuten noch mit der Spitzhacke angreifen wollte, „hätte mich fast umgebracht, wenn ich nicht so schnell reagiert hätte.", dann wendete sie sich an den Adler, der noch immer ziemlich aggressiv aussah. „Beruhig dich endlich, Kemono, das regt einen ja auf.", meinte sie, als sie sich vor ihn hockte. Ein noch immer ziemlich angriffslustiges Kreischen war die Antwort. „Man, sei still und setz dich hin. Sitz. Jetzt setz dich hin!", maulte sie ihn voll, doch er reagierte nicht. „Asai, ich glaube nicht, dass er auf dich hört.", meinte Ashura, hob dann sogleich abwehrend die Hände, als die Angesprochene ihn finster ansah. „Folgt mir bitte.", bat der Mann die Vier und lief vor, gefolgt von den fremden Männern und der Frau, Ashura und Taizou liefen ihnen auch nach und wenig später auch Asai. Nach wenigen Schritten blieb diese jedoch stehen und drehte sich um. „Kommst du, Kemono?", fragte sie den Adler, der darauf hektisch den Kopf schüttelte. „Na komm schon.", versuchte sie es weiter, was ihr wieder die selbe Reaktion des Adlers einbrachte. „Los, Bewegung!", forderte sie ihn auf, wieder schüttelte er den Kopf und legte sich einfach auf den Boden. „Vollidiot...", brummte sie genervt und lief langsam auf ihn zu. Ein wenig Panik war in den Augen des Greifvogels zu sehen, als sie sich vor ihn kniete. Ashura drehte sich kurz zu den beiden um, lief dann aber weiter, um zu den anderen aufzuholen. „Wenn du mitkommst, sorge ich dafür, dass du schon in vier Tagen wieder fliegen kannst.", meinte sie lächelnd und strich ihrem Freund einmal über den Kopf. Der Adler schien zu überlegen, wägte dabei den Kopf hin und her, bevor er schließlich nickte und aufstand. „Dann komm." Mit einem Winken forderte sie ihn auf, ihr zu folgen, was er dann auch tat, wenn auch zögerlich.
Sobald sie in dem kleinen Dorf ankam, blieb sie stehen und sah sich um, der Adler kam neben ihr zum Stehen. „Mh... wo gehen wir jetzt hin?", überlegte sie und ließ ihren Blick über das kleine Dorf wandern. „Hey! Asai!", holte die Stimme Ashuras sie aus den Gedanken. „Was denn?", fragte sie und sah zu dem jungen Mann. „Komm, der Älteste will dich auch sprechen.", rief er ihr zu. Langsam nickte die Braunhaarige und lief mit dem Adler zu ihm, dann gingen die drei in ein kleines Haus. Taizou saß schon auf dem Boden vor einem von drei großen Tabletts und musterte das Essen. Asai und Ashura setzten sich neben ihn auf den Boden und der Adler legte sich neben die Braunhaarige auf den Boden. Der Adler und seine Besitzerin musterten das Essen argwöhnisch, während der Älteste die drei zum Essen aufforderte. Der Schwarzhaarige stopfte sich fast sofort voll, der Otsutsuki aß langsam etwas, doch weder die Hitomi noch der Haast-Adler rührten das Essen an. „Warum isst du denn nichts?", fragte der Mann die Braunhaarige ziemlich überrascht. „Ich habe keinen Hunger.", meinte sie und sah zu ihrem Adler, welcher ihren Blick erwiderte. Ein Weile hörte sie stumm zu, während der Dorfälteste ihnen etwas erklärte. Er sagte ihnen, dass sie hier bleiben durften und erklärte ihnen noch etwas über das Dorf, dabei betonte er jedoch, dass die drei sich aus der Politik raushalten sollten und nicht rumschnüffeln sollten. Die Braunhaarige wendete dabei den Blick nicht eine Sekunde von ihrem Adler ab, umgekehrt genauso. „Gut, ich kümmere mich dann mal um Kemonos Flügel.", meinte Asai und sah dann zu den anderen. „Habt ihr hier ein freies Zimmer? Muss auch nicht groß sein." Der Mann überlegte kurz, bevor dann nickte und auf eine Tür deutete. „Den Flur entlang, die dritte Tür.", sagte er. Die Grünäugige nickte leicht, bedankte sich bei ihm und stand schnell auf, Kemono tat es ihr gleich und folgte ihr in den Flur.
Die nächsten Stunden verbrachte Asai damit, die Heilung von Kemonos Flügel mit ihrem Chakra zu beschleunigen, während die beiden jungen Männer sich im Dorf umsahen. Als die Sonne langsam unterging, wurden alle drei in ein kleines Häuschen geführt, wo sie die Nacht über bleiben durften. Sie richteten sich das Haus ein und am Ende des Tages waren Taizou und Ashura im Bett, während Asai etwas entfernt von dem Haus auf dem Boden saß und die Sterne beobachtete, neben ihr lag der Greifvogel, den Blick genau wie seine Retterin gen Himmel gerichtet.
Nach einer Weile hörte Asai leise Schritte, die sich ihr von hinten näherten.

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt