Kapitel 53 - Der Hokage der dritten Generation

322 18 3
                                    

Der Pfad, auf dem der Held zur Größe wallt, ist steil und schmal, die meisten schreiten ihn in Einsamkeit.
~Emanuel Geibel~

________________________

„Sie sind spät dran, Asai-san.", bemerkte der Mann, der sie in Empfang genommen hatte. „Tut mir leid, ich habe erst vor zwei Tagen hiervon mitbekommen und mich so schnell es ging auf den Weg gemacht.", gab sie zurück und ging in den Versammlungsraum, Benjiro folgte ihr. „Guten Tag, Asai-san, schön, dass Sie noch kommen konnten.", sagte der Daimyou und blickte die Braunhaarige an, welche sich auf den freien Platz gesetzt hatte. „Beginnen wir.", meinte der alte Mann nun, „Wir müssen einen neuen Hokage bestimmen, nachdem Tobirama Senju nun gestorben ist. Und das möglichst schnell, da noch Krieg ist." Asai schloss die Augen und stützte ihre Ellbogen auf dem Tisch ab, um ihren Kopf auf ihre Hände zu legen. „Wenn ich jemanden vorschlagen dürfte...", sagte sie nach kurzer Zeit, als sich niemand sonst meldete, und sah mit ihren grünen Augen zum Daimyou rüber, der ihr darauf nur leicht zunickte. „Ich schlage Hiruzen Sarutobi vor. Er ist zwar noch jung, aber sehr stark und talentiert. Außerdem kann er sich gut in andere hineinversetzen und hat den Willen des Feuers in sich. Er-"
„Wenn ich dazu etwas sagen dürfte.", unterbrach ein Mann sie, nachdem er aufgestanden war. „Lass sie erst ausreden.", meinte der Daimyou, während Asai den Fremden kühl ansah. Sofort setzte dieser sich mit einem „Jawohl" wieder. „Ich schlage einen so jungen Mann vor, weil er das Dorf noch lange führen kann und die Interessen der jungen Generation besser versteht. Und die junge Generation ist schließlich wichtig für das Weiterleben des Dorfes. Sind sie unzufrieden im Dorf, wird es nicht sonderlich gut laufen, versteht sich, oder?", erklärte sie, ehe sie einmal tief durchatmete, „Und er hat im Krieg bisher schon viel geleistet und macht größere Fortschritte als die anderen in seinem Alter, so wie ich das mitbekommen habe. Das sollte es gewesen sein.", endete sie. Der Daimyou nickte ihr leicht zu und blickte dann zu dem Mann, der ihr schon vorher widersprechen wollte. Dieser stand nun auf und räusperte sich einmal, anscheinend um Asais Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, was jedoch von ihr keine Reaktion hervorrief. Sie blieb mit geschlossen Augen sitzen und wartete, bis er anfing. Der Schwarzhaarige atmete einmal tief durch. „Ich stimme Asai-san in einigen ihrer Punkte zu. Doch ich schlage Danzō Shimura als dritten Hokage vor.", begann er. „Er hat im Krieg ebenfalls viel geleistet und ist ebenfalls sehr stark. Zudem ist er im Alter von Hiruzen Sarutobi und damit gelten all die Vorteile, die Asai-san bereits aufgeführt hat, auch für ihn. Auch den Willen des Feuers hat er und er würde alles für das Dorf tun.", argumentierte er. Bei seinen Worten runzelte Asai leicht die Stirn und wäre zum Schluss beinahe in Gelächter ausgebrochen, doch sie konnte sich noch zurückhalten und grinste bloß leicht. „Asai-san, was gibt es denn da zu lachen?", fragte der Mann sie, worauf Asai aufblickte und ihre Arme vom Tisch nahm. „Ganz einfach: Ich widerspreche Ihnen nicht im vorhergegangenen, aber dass Danzō den Willen des Feuers hat und alles für das Dorf tun würde, bezweifle ich doch sehr.", sagte sie und fuhr fort, bevor der Mann ihr widersprechen konnte: „Er setzt nur seine eigenen Ideale durch, der Rest ist ihm vollkommen egal. Für ihn darf ein Shinobi keinerlei Gefühle besitzen. Das Dorf ist ihm wichtig, keine Frage, doch er würde zu zögern die Bewohner opfern, damit das Dorf stehen bleibt." Nach ihren Worten waren alle im Raum still und blickten zwischen Asai und dem Mann hin und her, als würden sie darauf warten, dass der Schwarzhaarige noch etwas erwidert. Dieser stand mit verengten Augen und zusammengezogenen Augenbrauen da und starrte Asai an, als würde er sie gleich umbringen wollen. Es dauerte nicht lange, bis der Daimyou das Schweigen brach: „Setzen Sie sich bitte wieder.", forderte er den Mann auf, welcher ihm sofort gehorchte. „Asai-san, stimmt es, was Sie gesagt haben?", wollte der alte Mann nun von ihr wissen. „Ja.", gab die Frau knapp zurück. „Dann ist die Entscheidung wohl klar.", meinte der Daimyou und sah zu den anderen Ratsmitgliedern, welche nur leicht nickten. „Nun gut, wenn Hiruzen Sarutobi dem zustimmt, wird er der Sandaime Hokage.", sagte er mit fester Stimme.

„Und... fertig!", sagte Asai, die grade eine braune Ledercouch an die Wand schob und sich darauf fallen ließ. „Das sollte alles gewesen sein...", murmelte sie seufzend, ehe sie aus dem Fenster blickte. „Ich hoffe mal, dass der Krieg bald vorbei ist...", wisperte sie zu sich selbst. „Hier.", sagte Benjiro, der grade in die Wohnstube kam, und stellte eine Tasse dampfenden Tee auf dem Wohnzimmertisch ab. „Danke.", meinte sie nur, ehe sie sich aufsetzte und nachdenklich vor sich hinstarrte. „Was ist los?", wollte der Blauäugige wissen und setzte sich neben sie, bevor er einen Schluck von seinem Tee nahm. „Hm? Ach, ich unterhalte mich grade nur ein wenig mit den Bijuu...", gab sie abwesend von sich, ehe sie ihre Tasse in die Hand nahm und einen Schluck des heißen Tees trank. »Seit wann?«, erklang Shukakus Stimme in ihren Gedanken. ›Das war ne Ausrede, Vollidiot.‹, gab sie zurück. »Ach ja, ich wollte dich noch umbringen.«, bemerkte er nebensächlich. ›Ist ja mal ganz was neues.‹, erwiderte Asai gelangweilt, ehe sie aufstand und den Raum verließ. Benjiro blieb einfach sitzen und trank einen Schluck von seinem Tee. „Du bist keine gute Lügnerin.", sagte er grade laut genug, dass Asai es noch grade so hätte hören können, wenn sie sich darauf konzentriert hätte. Die Frau setzte sich auf ihr neues Bett und sah aus dem Fenster. Die noch halb volle Teetasse hatte sie auf ihren kleinen Nachttisch abgestellt.

Mit einem leisen Klirren schlug die Spitze des silber-goldenen Schwertes auf dem steinigen Boden auf und bohrte sich einige Zentimeter in die Erde. „Hab ich dich.", wisperte das Mädchen mit den goldenen Augen und sah auf das schwarze, krakenähnliche Wesen, dessen einen Tentakel von ihrem Schwert durchbohrt wurde, herab. Der Dämon versuchte sich aus seiner Zwangslage zu befreien, doch das war so gut wie unmöglich. Ein vor Schmerz fiepender Ton kam von ihm, als Nanashi ihn hochnahm und ihm dabei den den Tentakel abriss, der von dem Schwert aufgespießt worden war. Schnell steckte sie das schwarze Wesen mit dem großen, roten Auge in einen Sack, in dem sich schon weitere Dämonen befanden, ehe sie ihr Schwert wieder in die Hand nahm. „Sind hier noch weitere Dämonen in der Nähe?", wollte sie wissen. 'Ja, nicht weit von hier. In Richtung Nordwesten.', gab das Schwert zurück und deutete mit einem goldenen Lichtstrahl in die Richtung. „Danke, Yawa.", meinte das Mädchen und lief schnell weiter.

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt