Kapitel 17 - Der Brunnen

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Bei unserer
Suche nach Glück
hilft uns die
Kraft der Hoffnung.
~Dalai Lama~

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Am nächsten Tag machten die drei sich gleich an die Arbeit, einen Brunnen auszuheben, auch wenn Taizou anfangs nicht sonderlich dafür war, nach einiger Zeit ging es dann. Die drei teilten die Aufgaben ein, damit es schneller ging, Asai lockerte den Boden mit Doton-Chakra, Ashura löste die losen Steinbrocken mit seinem Fuuton-Chakra und Taizou holte die Felsen raus. So kamen sie schneller voran, als die Hitomi es vom Anime in Erinnerung hatte, aber nicht zu schnell, dass sie den Brunnen ganz allein ausheben würden. Die Dorfbewohner sollten bald kommen, da war sich die Braunhaarige ganz sicher - in einigen Tagen vielleicht. Die Arbeit war anstrengend, aber das kam der Grünäugigen grade gelegen, dann konnte sie die Kraft, die sie sonst beim Meditieren abbaute, ohne Meditation loswerden.
Am Ende des Tages waren die drei fast vollkommen ausgepowert, doch sie arbeiteten mit ihrer übrig gebliebenen Kraft noch so lange weiter, bis es überall dunkel war. Dann machten die drei sich auf den Weg nach Hause, wo Kemono auf diese wartete. „Na, Großer?", murmelte die Braunhaarige müde und strich ihm über den Kopf, bevor sie ins Haus ging. Flatternd hüpfte der Adler ihr nach. Die anderen beiden waren schon in ihre Zimmer und hatten sich schlafen gelegt, während Asai sich erstmal waschen ging.

Am nächsten Morgen fing genau das selbe wieder von vorne an, die drei arbeiteten den ganzen Tag mit verteilten Aufgaben, nur dieses Mal beobachtete Kemono sie, statt vor dem Haus zu warten.
Tagelang ging das so weiter, sie brauchten nach der Zeit schon eine Leiter, um nach unten zu kommen, bis dann die Dorfbewohner mit Schaufeln und Spitzhacken ankamen. Die drei kletterten aus der Grube und sahen die Leute an, die Hitomi musste sich dabei ein erleichtertes Seufzen verkneifen. Wenn die Dorfbewohner mithalfen, müsste sie nicht mehr so viel machen und konnte mit Kemono ausfliegen, wie sie es ihm versprochen hatte. „Was macht ihr hier?", fragte Taizou mit leicht verengten Augen. „Wir wollen euch helfen! Ihr gräbt diesen Brunnen schließlich für unser Dorf, nicht für euch.", sagte Kanna entschlossen. Ashura lächelte leicht und erklärte ihnen, wie er ihnen Chakra geben wollte. Nach seiner Erklärung setzten die Dorfbewohner und Ashura sich im Kreis hin und hielten sich an den Händen. Asai beobachtete, wie Ashura Teile seines Chakras zu den Dorfbewohnern leitete, um ihres zu aktivieren.
Eine Weile später brachten Taizou, Asai und Ashura ihnen bei, wie sie ihr Chakra freisetzen konnten, was die nächsten zwei Tage in Anspruch nahm. Danach gingen die Arbeiten wieder an, dieses Mal ging alles sehr viel schneller, nur Asai half dieses Mal nicht mehr mit. Stattdessen hatte sie ihre Flügel mitgenommen, die bei den Arbeiten zuvor nur im Weg gewesen wären, und überprüfte alle Gelenke, Streben und die Sprungfedern, bevor sie sie dann aufsetzte und festmachte. „Na komm, Kemono, wir schauen mal, wie gut dz jetzt fliegen kannst!", rief sie ihrem Adler zu lachend zu, sofort war dieser schon in der Luft, einige der Dorfbewohner beobachteten Asai beim auffalten ihrer Flügel, machten dafür eine Pause bei der Arbeit. Sogar Ashura kam hervor, um sie zu beobachten. Mit schnellen Schritten lief die Hitomi auf die Klippe zu und stieß sich dann kraftvoll ab, nur um sich wenige Sekunden später im freien Fall wiederzufinden. Als der Wind so in ihren Haaren zerrte, schlich sich ein breites, zufriedenes Grinsen auf ihre Lippen. Ihre Hände umklammerten die ledernen Halterungen an den Flügeln, sie schwenkte leicht hin und her, um einen Aufwind zu finden. Sobald sie einen hatte, zog sie ihre Flügel herum und flog fast schon senkrecht an der Klippe entlang gen Himmel. Der Wind pfiff in ihren Ohren, wirbelte ihre Haare umher, doch von alle dem ließ sie sich nicht beirren, schließlich war es auch der Wind, der sie nach oben trug, das Pfeifen war wie Melodie für sie, die zu ihrem Flug sang. Nur wenige Zentimeter vor ihrem Adler schoss sie an diesem vorbei und flog immer höher. Ein erschrockenes Kreischen ertönte hinter ihr, was sie jedoch nur mit einem Lachen quittierte. „Na komm, Kemono, wie gut kannst du fliegen?", fragte sie ihn laut, um gegen den tosenden Wind anzukommen. Der Haast-Adler kreischte nochmals auf, bevor er sich in weiten Kreisen ebenfalls höher bewegte, um seiner Besitzerin zu folgen. „Mh... hochschrauben? Das will ich auch mal probieren...", murmelte die Grünäugige zu sich selbst, ehe sie ihre Flügel genauso legte, wie Kemono es tat, und sich in Kreisbewegungen höher bewegte. Ihre Adler hatte in der Höhe schnell aufgeholt und flog nun neben seiner Besitzerin. Diese grinste noch immer, wirbelte dann ihre silbernen und ließ sich senkrecht Richtung Boden fallen, ein Manöver, das ein Adler normalerweise nie nachgemacht hätte, doch ihrer stürzte sich mit angelegten Flügeln hinter ihr her. Asai bemerkte dies aus dem Augenwinkel und entschied sich schnell, dass sie eher wieder hoch müsste, als sie es geplant hatte, damit ihr Adler sich nicht selbst in den Tod stürzte. Einige Meter vor dem Boden drückte sie ihre Flügel wieder in die Waagerechte, weshalb sie wieder vom Aufwind hochgedrückt wurde, ihrem Adler ging es genauso.
Den Rest des Tages flogen die beiden über dem Tal umher, beobachteten die anderen beim Arbeiten oder machten dem jeweils anderen nach, um ihre eigenen Techniken zu verbessern, während die Dorfbewohner weiter am Brunnen arbeiteten und die beiden ab und zu beim Fliegen beobachteten.

Die nächsten Tage, Wochen und Monate, lief es fast genauso, ab und zu half die Hitomi auch noch bei den Arbeiten, damit der Brunnen etwas schneller fertig werden würde.
Asai zog mal wieder ihre Kreise über dem Dorf, den Blick zu den Wolken gerichtet, schräg hinter ihr, in ihrem Windschatten, flog Kemono. Nach einigen Stunden des Flugs hörte sie Jubelgeschrei von unten, sofort sah sie in die Richtung, in die der Brunnen gegraben wurde. Ashura kletterte grade aus dem Loch, hinter ihm lief Wasser aus dem Brunnen und schwappte nun über. Lächelnd schraubte Asai nieder und landete bei den Dorfbewohnern, ihr Adler tat es ihr gleich und musterte das Wasser. „Ich sagte doch, dass wir das schaffen werden.", murmelte die Hitomi, während sie ihre Flügel mit den Drehrädchen zusammenfaltete.
Am Abend begannen die drei, ihre Sachen zusammenzupacken, um am nächsten Morgen gleich abreisen zu können. „Asai, meinst du, Vater hat Indra schon zu seinem Nachfolger gemacht?", fragte Ashura die Braunhaarige, die neben ihm am Tisch saß. „Kann sein, werden wir dann sehen.", gab sie zurück, bevor sie einen Bissen von ihrem Reisbällchen nahm, den Rest gab sie ihrem Adler, der sich neben ihr niedergelassen hatte. „Ich geh mich dann mal schlafen legen. Bis morgen.", verabschiedete sie sich, bevor sie in ihr Zimmer ging. Statt sich schlafen zu legen, setzte sie sich im Lotussitz aufs Bett. Jetzt sollte sie meditieren können, war sie der Meinung, weil der Baum bereits abgebrannt worden war. Falls es wirklich daran daran gelegen hatte, dass sie die letzten Monate nicht vernünftig meditieren konnte.

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt