Kapitel 27- Uchiha und Senju

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Nur der Mensch ist so
sinnlos blöd und führt Kriege
gegen seine Mitmenschen. [...]
~Stefan Wittlin~

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›Kurama? Ist der Krieg schon vorbei, ka?‹, fragte Asai den Fuchs in ihren Gedanken. Mehr als tausend Jahre war sie jetzt schon unterwegs, langsam gab es nichts neues mehr zu sehen. »Was weiß ich. Ich habe meine Höhle schon seit Jahren nicht mehr verlassen. Kann sein, vielleicht aber auch nicht. Sieh selbst nach.«, gab der Kyūbi zurück. ›Danke für deine ausgesprochen hilfreiche Antwort.‹ Seufzend stand sie auf, bis eben hatte sie noch im Schneidersitz auf einem Hügel gesessen, und sah sich nochmal um. „Hier siehts gar nicht so scheisse aus wie an den anderen Orten, an denen ich war.", stellte sich fest. Als sie hier angekommen war, war es bereits Nacht, also hatte sie kaum gesehen, was an diesem Ort war. Eine weite Wiese, auf der vereinzelte Bäume wuchsen, mit viele Hügeln, auf denen Blumen sprossen. „Na dann, Kurama, wo gehts lang, ka?", fragte sie laut, obwohl der Fuchs auch nur ihren Gedanken gehört hätte. »Nach Norden.«
„Wo ist Norden?" Irgendwo im Feuer-Reich donnerte der Fuchs nun seinen Kopf gegen die Höhlenwand, bevor er der Hitomi in ihrem Unterbewusstsein die Richtung zeigte. „Dankeschön.", flötete sie und machte sich sogleich auf den Weg in besagte Richtung. »Nervt noch jemanden von euch dieses "ka" von ihr?«, fragte der Ichibi die restlichen Bijuu. Beinahe sofort stimmten alle zu. ›Sorry, dass ich in einem Land aufgewachsen bin, in dem dieses "ka" am Ende von Fragen nun mal Gang und Gebe ist. Seid besser froh, dass ich es nicht immer, bei jeder Frage, benutze.‹, erwiderte die Brünette in ihren Gedanken. Darauf erwiderte Shukaku nichts mehr, ebenso wie die anderen acht Bijuu.

Die Reise dauerte einige Tage, vielleicht auch eine Woche, bis Asai an dem Steingebilde, in das eines Tages die Hokage-Köpfe eingemeißelt werden würden, ankam. „Also sind die Dörfer noch nicht gegründet worden... was für ein Mist...", murrte sie leise. Grade, als sie sich wieder verziehen wollte, bemerkte sie, dass zwei Jungen oben auf dem Berg saßen. „Mh... ich mache wohl doch erstmal einen kleinen Ausflug und überlege, ob ich nicht doch hier bleibe.", meinte sie dann zu sich selbst und sprang auf einen Ast, um von dort aus weiterzuspringen. Es dauerte nicht lange, bis sie die Klippe erreicht hatte, an der sie nun problemlos mit Chakra hochkletterte. Sobald sie oben ankam, lag die Aufmerksamkeit der beiden Jungen, die sie sofort als Hashirama und Madara erkannte, auf ihr. „Guten Tag.", sagte sie knapp und ging einige Schritte von der Schlucht weg, um Anlauf zu nehmen. „Wer bist du?", erwiderte der Uchiha mit leicht verengten Augen. „Eigentlich erwidert man erst die Begrüßung und nennt seinen eigenen Namen, bevor man fragt. Aber gut, ich bin ja nicht so. Mein Name ist Asai Hitomi-Nara, und ihr seid, ka?", antwortete sie, ohne die beiden anzusehen, damit beschäftigt, die Halterungen ihrer Flügel zu überprüfen. „Ich bin Madara.", sagte der Junge mit den zottigen Haaren. „Und mein Name ist Hashirama.", fügte der Senju hinzu. „Hier, halt mal.", meinte sie darauf bloß und warf diesem den Stab zu, dem sie vor einigen Jahren den kreativen Namen „Kuraibō", was eigentlich nur soviel wie dunkler Stock bedeutete, gegeben hatte. „Was ist das?", fragte der Junge. „Ein Stock. Kuraibō. Hab ich von... äh... meinem... Meister?... bekommen...", erwiderte sie, musste am Ende aber überlegen, wie sie den Rikudō Sennin bezeichnen sollte, ohne dass die beiden Jungen merken konnten, wen sie meinte. Ihr Meister war er jetzt nun nicht wirklich, auch wenn er ihr die Grundlagen in Chakra-Nutzung beigebracht hatte, aber das war in dem Moment egal. „Und wozu benutzt man den?", hakte er weiter nach. „Keine Ahnung, wie man damit kämpfen kann, bin bisher noch nicht in so 'nen Fall geraten, dass ich dachte 'oh, jetzt muss ich den wohl mit meinem Kuraibō verhauen', aber Hago-... äh, mein Meister hat ihn ja auch nicht wirklich als Waffe benutzt.", sagte sie lächelnd, aber immer noch ohne die beiden anzusehen, die sich wahrscheinlich wunderten, was sie da machte. „So, das wars. Gib mir mal Kuraibō zurück.", forderte sie den Senju auf, der ihr den Stab sofort zuwarf. Mit einem leisen Geräusch verschwand er in einer Staubwolke, sobald Asai ihn mit ihrem Handgelenk berührt hatte. „Was machst hier überhaupt?", fragte Madara, als sie an die Rädchen fasste, die an den Halterungen der Flügel waren. „Ich mache... einen kleinen Ausflug.", gab sie grinsend zurück und sah den Uchiha kurz aus ihren grünen Augen an, ehe sie die ersten Gelenke der Flügel lockerte. Dann rannte sie auch schon auf den Abgrund zu, ohne dass sie ihre Flügel vorher öffnete. Mit einem kräftigen Sprung stieß sie sich vom Rand der Klippe ab und ließ sich erstmal einfach fallen, hinter sich hörte sie noch Hashirama und Madara etwas rufen, durch das Pfeifen des Windes hörte sie aber nicht raus, was sie riefen. Erst kurz vor dem Boden leitete sie Chakra in ihre Flügel und öffnete sie so, für den Bruchteil Millisekunde blieb sie in der Luft stehen, ehe sie durch den Druck nach oben getragen wurde. Ohne es wirklich eilig zu haben, fasste sie langsam an die ledernen Halterungen, während sie an Hashirama und Madara vorbei gen Himmel schoss. Rasch drehte sie einige weite Kreise, um ihren Aufstieg zu regulieren, bevor sie ihre Flügel schief legte und sich so in den Wind drehte. Sie verschwand ziemlich schnell am Horizont, machte sich auf den Weg zu Kuramas Höhle, um den Fuchs zu besuchen, jetzt wo sie die Chance dazu hatte. „Wow...", brachte Hashirama nur hervor. „Ich habe noch nie einen Menschen fliegen sehen...", fügte Madara hinzu, der sich eher wieder gefasst hatte als sein Freund, welcher darauf leicht nickte. „Was es so alles gibt...", murmelte der Senju.

Asai hatte währenddessen den Kyūbi erreicht, der reichlich genervt von ihrem Besuch war. „Komm mal runter, Kurama, ist doch nur nett gemeint.", versuchte Asai, den Dämon vor sich zu beruhigen, ihre Worte hatten jedoch die selbe Wirkung wie Mentos in einer Cola-Flasche, denn nun fing der Fuchs auch noch an, nach der Unsterblichen zu schnappen. „Beruhig dich doch erstmal.", sagte sie mit leicht erhobenen Händen, doch auch dieses Mal klappte es nicht wirklich, sie machte es erneut nur noch schlimmer. In ihrem Unterbewusstsein lachte Shukaku sich scheckig, was die Lage nicht grade verbesserte, da dies Asai des Öfteren aus der Konzentration holte.
Letztendlich endete das Spielchen, als die Hitomi von der Pfote des Kyūbi auf den Boden gedrückt wurde und so nicht mehr ausweichen konnte. „Eigentlich wollte ich ja nur reden. Mit so einer Reaktion hätte ich bei Shukaku gerechnet, aber nicht unbedingt bei dir, muss wohl ein schlechter Tag für dich sein. Aber gut, hat jeder mal. Ich weiß ja, dass keiner von euch neun mich wirklich leiden kann, aber gleich zu versuchen, mich umzubringen, ist übertrieben. Vor allem, da ich nicht mal sterben kann, falls du es noch nicht bemerkt hast. Denn wenn ich es könnte, wäre ich erstens schon längst tot, und wenn das nicht der Fall wäre, wäre ich zweitens nicht so Lebensmüde und zu dir kommen."
„Erstens: Du fängst schon wieder mit deinen nervigen Reden über sonst was an. Zweitens: Nur einer von uns neun kann dich wirklich nicht leiden, nämlich Shukaku, sonst geht es so. Und drittens: Halt endlich deine Klappe!", knurrte der Kyūbi entnervt. „Da mache ich mir mal die Mühe und besuche dich...", maulte sie und setzte sich auf, sobald Kurama seine Pfote von ihr runternahm. „Ich kann Besuch nicht leiden. Nicht mal von dir. In deinem Unterbewusstsein können wir gerne reden." Nun verschränkte die Braunhaarige beleidigt die Arme. „Pff, dann geh ich eben wieder.", meinte sie und wendete sich ab. Hinter sich hörte sie noch den Fuchs schnauben, in ihrem Unterbewusstsein lachte Shukaku noch immer, doch das blendete Asai mit einer Chakra-Wand bestgehend aus, was nicht sonderlich leicht war.
Stundenlang marschierte sie durch den Wald, es war schon dunkel als sie auf einer Lichtung eine Pause machte. Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und wollte grade meditieren, als sie etwas im Unterholz bemerkte. Sofort stand sie wieder auf den Beinen und sah sich um, tippte beim Aufstehen auf ihr rechtes Handgelenk, wobei Kuraibō wieder auftauchte, welchen sie dann in die Hände nahm und auf das Unterholz richtete, in dem einige rote Augenpaare aufleuchteten. „Sharingan?", murmelte sie ungläubig. „Nicht mal in Ruhe meditieren kann man hier... also ehrlich mal...", beschwerte sie sich und sah kurz zum Himmel. Zu Ihrem Pech war dieser von Wolken bedeckt, also konnte sie ihr Schatten-Jutsu vergessen. „Kommt endlich raus! Oder habt ihr Angst, gegen eine Frau zu kämpfen?", höhnte sie dann grinsend. »Dir ist klar, dass du nicht unbesiegbar bist?«, fragte Matatabi. ›Ist mir bewusst, aber ich zeige doch keine Angst vor diesen Idioten. Die wissen ja nicht, was ich draufhabe und können dementsprechend nicht richtig reagieren, verstehst du? Ich nutze ihre Unwissenheit über meine Fähigkeiten und mein Wissen über die Fähigkeiten des Sharingan, oder Mangekyou Sharingan, als Vorteil.‹, gab sie zurück, ehe sie sich in Kampfstellung begab. Kaum eine Sekunde später war sie schon von mehreren Uchiha-Clan-Mitgliedern umzingelt, allesamt bewaffnet. »Sie sind definitiv in der Überzahl. Ich hoffe mal, dein Plan ist gut.«, gab nun auch Kokuo ihren Senf dazu. ›In der Überzahl gegenüber einem zu sein-‹
»Ich habe uns neun schon dazugerechnet.«, unterbrach die Fünfschwänzige die Frau sofort. ›Oh...‹ Mehr Zeit für Gespräche blieb Asai jedoch nicht, da sie schon von den ersten Katon-Jutsus bombardiert wurde. Blitzschnell hielt sie den Bō vor sich und drehte ihn blitzschnell, sodass die Feuerkugeln daran abprallten. „Dann gehts jetzt wohl richtig los...", meinte sie amüsiert grinsend.

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt