Kapitel 61 - Der Friedensvertrag

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Ein Vertrag heißt Vertrag,
weil man sich vertragen sollte.
~Frank Dommenz~

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Asai saß dem zweiten Raikage in dessen Büro gegenüber, beziehungsweise A saß an seinem Schreibtisch, während die Braunhaarige gezwungenermaßen vor ihm kniete und den Boden anstarrte. Letzteres tat sie nur, damit er nicht sah, dass ihre Augen sich durch Kuramas und Shukakus rot-golden gefärbt hatten. Das Chakra nahm man zwar mehr als deutlich wahr, aber der Raikage schien es nicht als Drohung zu nehmen, er beachtete es einfach nicht. „Fang an.", forderte der Schwarzhaarige sie auf. „Ich bin im Auftrag des Hokage hier, um alle Vorbereitungen für einen Friedensvertrag zu treffen.", erklärte sie. „Das habe ich bereits in einem Brief des Hokage gelesen.", sagte der Mann, „Und jetzt steh endlich auf."
„Aber Raikage-sama!", versuchte die Frau, die neben ihm stand, ihn zu unterbrechen. „Sie ist eine direkte Abgesandte des Hokage und hat einen unserer Shinobi gerettet, sie muss nicht weiter knien." Mit einem erleichterten Seufzen stand Asai auf. „Also, wie lauten die Bedingungen für den Friedensvertrag?", wollte der Raikage dann wissen. „Es sind insgesamt drei Bedingungen, die der Hokage vorgeschlagen hat.", begann Asai, „Erstens: In diesem und jedem weiteren Krieg kämpfen Kumogakure und Konohagakure auf der selben Seite, es sei denn der Friedensvertrag wird offiziell außer Kraft gesetzt. Zweitens: Der Hokage und der Raikage geben in der darauf hervorgehenden Allianz zusammen die Befehle, keiner darf den Shinobi des anderen Dorfes Befehle geben, solange der jeweils andere Kage nicht zustimmt. Und drittens: Sollte ein Bewohner aus eines der Dörfer einem Bewohner aus dem jeweils anderen Dorf Schäden zufügen, dazu zählen auch zum Beispiel Entführung, Mord, Überfälle, et cetera, wird der Friedensvertrag aufgelöst, sofern keine verständliche Begründung oder eine gerechte Strafe für die Täter vorliegt." Nachdem sie geendet hatte, herrschte erstmal Stille im Saal. Asai wartete auf die Antwort von A, während dieser über die Bedingungen nachdachte. Auch die Beraterin des Kages stand stumm daneben und sah die Braunhaarige nachdenklich an.

Am nächsten Morgen brach der Raikage mit zwei Shinobi, die Asai als Ginkaku und Kinkaku wiedererkannte, zum vereinbarten Treffpunkt auf. Asai flog ein Stückchen vor ihnen und sah sich aufmerksam um. Sie wusste, dass sie während des Treffens nicht auf andere Feinde warten müsste, denn die beiden Brüder würden versuchen, die beiden Kage anzugreifen, daran erinnerte die Unsterbliche sich noch genau. Dieses Mal hatten die beiden aber Benjiro und Asai als Wachen während des Treffens - die beiden Kumo-Nin waren zwar auch als solche gedacht, aber in ihrer Vorstellung hatten sie ganz eine andere Rolle. Benjiro kannte den Plan, die einzigen, die nicht eingeweiht waren, waren die Shinobi aus Kumo und der Raikage. Auch Hiruzen wurde von dem Geist und der Unsterblichen informiert, auch wenn sie ihm nicht gesagt hatten, woher sie ihre Informationen hatten. Er hatte sich schon längst damit abgefunden, dass Asai allerlei Sachen wusste, ohne jemals ihre Quellen anzugeben.
Sie waren schon einige Stunden unterwegs, als sie an der verwüsteten Grenze ankamen. Zum ersten Mal sah der Raikage nun also, was seine Entscheidung, Dämonen im Kampf zu benutzen, angerichtet hatte. Doch er blieb, wie nicht anders zu erwarten, nach außen hin teilnahmslos, genau wie die beiden Brüder. „Wir sind gleich am Treffpunkt.", rief Asai zu ihnen runter. Es kam keine Antwort, aber die Braunhaarige war sich sicher, dass die drei sie gehört hatten. Nach einigen Minuten ging sie in den Sinkflug, bis sie direkt über einer Lichtung flog. In eben diesem Moment klappte sie ihre Flügel mit einem Mal komplett ein und ließ sich wie ein Stein zu Boden fallen. Kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug, drehte sie mithilfe ihres Chakras den Wind so um sich, dass ihr Fall abgebremst wurde und sie sich einfach hinstellen könnte.
Kurz nachdem Asai und der Raikage samt seiner Leibwache angekommen waren, tauchten auch Hiruzen und Benjiro auf. Während des Gesprächs der beiden Kage saßen Benjiro und Asai auf einem Ast und beobachteten Ginkaku und Kinkaku, die auf der entgegengesetzten Seite der Lichtung standen und sich leise miteinander unterhielten. Leise Schritte waren im Unterholz zu hören, aber keiner der Shinobi nahm sie wahr. Etwas goldenes blitzte im Unterholz auf der einen Seite der Lichtung auf, auf der gegenüberliegenden Seite etwas silberneres, von dieser Seite kamen schwerere Schritte, welche jedoch auch nicht bemerkt wurden. ›Hier irgendwo muss es sein.‹

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt