Kapitel 39 - Des Saft des heiligen Baumes

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Gift in den Händen eines Weisen
ist ein Heilmittel, ein Heilmittel
in den Händen des Toren ist Gift.
~Giacomo Girolamo Casanova~

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„Jetzt nochmal langsam. Was genau ist mit diesem Saft, dass du ihn so unbedingt zurück haben willst?", wollte er wissen. Asai hatte eine überaus ernste Miene aufgesetzt, schon das war ungewöhnlich für sie. „Dieser Saft ist tödlich, wenn man ihn berührt verätzt er Gewebe und Knochen oder löst andere tödliche Reaktionen aus. Man kann ihn zwar auch als Medizin benutzen, aber dafür müsste man wissen, wie das geht. Und genau das, Tobirama, weißt du nicht.", erklärte sie mit fester Stimme. „Von so etwas stand in deinen Aufzeichnungen nichts.", meinte er leicht verwirrt, teilweise auch davon, dass sie plötzlich so ernst war. „Doch, aber in chinesisch, damit eben Deppen wie du es nicht lesen können und nicht auf die Idee kommen, damit herumzuexperimentieren oder sonst was.", erläuterte sie leicht genervt und verschränkte die Arme vor der Brust. Tobirama verengte leicht die Augen, ehe er aufstand und ihr zunickte. „Komm mit.", forderte er sie auf und lief aus dem Büro. „Die Tür, im übrigen, darfst du bezahlen.", sagte er noch trocken, während die Braunhaarige ihm ungerührt folgte. „Das werde ich von dem Schadensersatz bezahlen, den ich für deinen Einbruch in mein Haus und den Diebstahl meiner Sachen fordere.", zischte sie kühl zurück und funkelte ihn an. Er nickte darauf nur knapp und lief einfach weiter, ohne dass die Grünäugige sein Gesicht sehen konnte. ›Ich werde ihn nicht umbringen... ich werde ihn nicht umbringen... ich darf ihn nicht umbringen... er ist im Krieg wichtig... ich darf ihn nicht umbringen...‹, redete sie sich währenddessen immer wieder ein, jedoch machten Shukakus Vorschläge, wie man ihn am besten umbringen könnte, das ganze noch etwas schwieriger.
„Da wären wir." Die beiden waren vor einem unterirdischen Raum angekommen, die Gänge erinnerte Asai sehr an die Labore Orochimarus. Asai wollte grade die Tür öffnen, als Tobirama ihr Handgelenk festhielt. „Du wirst nicht noch eine Tür zerstören. Eine reicht.", meinte er genervt, ehe er die Tür aufdrückte. Weißes, grelles Licht schien ihnen entgegen, doch das störte keinen von beiden wirklich. Mit schnellen Schritten betrat die Hitomi-Nara das Labor, sie musste schon nach wenigen Sekunden bei dem Gestank des Saftes angewidert die Nase rümpfen, ehe sie dem markanten Geruch ins Labor hinein folgte, Tobirama lief dicht hinter ihr her, um aufzupassen, dass sie weder jemanden umbringt noch etwas auf seine Kosten zerstört. „Guten Tag.", begrüßte sie die drei Leute kühl, die an der Flüssigkeit experimentierten. Alle drei erstarrten sofort, als sie die Stimme des Gin-Tenshi erkannten. Einer von ihnen drehte sich langsam um und sah die Frau unsicher an, beruhigte sich aber etwas, als der Hokage hinter ihr zum Vorschein kam. „Ich hätte gerne das da wieder.", sagte sie und deutete auf den Saft, der von einer Wissenschaftlerin gehalten wurde. „Gebt ihr das Zeug zurück.", fügte der Hokage seufzend hinzu. „J-jawohl!", stotterte die Frau nervös und steckte einen Korken in die Öffnung des Reagenzglases, bevor sie es Asai hinhielt. Diese riss es ihr fast schon auf der Hand und funkelte die drei Leute dabei genervt an. „Danke.", knurrte sie trocken und sah dann zu Tobirama. „Meine Aufzeichnungen.", meinte sie bloß mit verengten Augen. „Dort.", murmelte er und deutete auf ein mit dünnen, schwarzen Lederbüchern gefülltes Regal, welches neben dem Tisch stand. Wortlos stampfte sie an den noch immer nervösen Wissenschaftlern vorbei und nahm ein Buch nach dem anderen in die Hand, um darin rumzublättern.
„Das sind alle.", stellte sie nach einigen Minuten, die sich für die Forscher schier endlos anfühlten, fest und nahm die ungefähr fünfzehn Bücher auf die eine Hand, während sie den giftigen Saft in der anderen hielt. Sie machte einige Schritte auf Tobirama zu und blieb direkt vor ihm stehen. Mit wütendem Gesichtsausdruck blickte sie zu ihm hoch. „Und du wirst mir noch erklären, warum du meine Sachen gestohlen hast.", zischte sie, ehe sie mittels Shunshin no Jutsu verschwand. Auch Tobirama machte sie schnell aus dem Staub, indem er sein Hiraishin verwendete. Die Forscher standen noch immer an Ort und Stelle, sie hatten nicht wirklich eine Idee, was grade in ihrem Labor eigentlich passiert war.

„Also, wenn ich bei dir war, um dich zu einer Mission zu holen-", setzte der Senju zu einer Erklärung an. „Oder mich wegen eines kindischen Streiches an zu nörgeln.", unterbrach die Braunhaarige ihn und grinste ihn an. Die beiden waren im Büro des Hokage, damit dieser der Hitomi erklären konnte, warum er bei ihr eingebrochen war. „Willst du jetzt wissen, warum ich diesen Saft gestohlen habe?", fragte er leicht genervt. „Natürlich, rede nur weiter. Ich höre schon nicht zu.", erwiderte die Unsterbliche, blickte ihn dabei aus ihren grünen Augen amüsiert an. „War nur ein Witz, jetzt erzähl schon, ich höre.", winkte sie ab, als der Weißhaarige sie noch wütender ansah. „Gut, also... wie schon gesagt, jedes Mal, wenn ich bei dir war, um dich wegen einer Mission abzuholen, wenn du mal wieder zu spät warst oder es vergessen hast, habe ich dieses seltsame Chakra gespürt, erst dachte ich, es wäre das Bijuu-Chakra, aber da ich später wusste, wie sich dieses anfühlt, wollte ich wissen, was es war.", erklärte er ruhig und behielt sein Gegenüber im Auge. „Darum habe ich dich auf diese Mission geschickt, in der Hoffnung, dass du wenigstens versuchst, noch für Frieden zu sorgen, damit es nicht ganz grundlos war. Letztendlich war es das doch, denn ich habe weder sonderlich viel erfahren noch konntest du für Frieden sorgen."
„Du redest zu viel. Sonst redest du weniger.", stellte sie fest, „Du hättest dich kürzer fassen können. Aber in Ordnung, da ich jetzt weiß, dass es dir um das Wohl des Dorfes ging... will ich trotzdem meinen Schadensersatz." Kurz zog der Mann seine Augenbrauen zusammen, ehe er leicht seufzte. „Dir kann man es auch gar nicht recht machen. Sonst rede ich zu wenig, jetzt rede ich zu viel. Aber gut, den Schadensersatz wirst du bekommen - auch wenn so gesehen kein Schaden vorhanden ist.", gab er zurück. „Tja, da du erwischt würdest, kann ich dich für Einbruch und Diebstahl anklagen, also hätte ich gerne einfach das Geld, oder du, Herr Hokage, landest vor Gericht. Und das wollen wir doch nicht, ka? Also, ich hätte das Geld gerne noch diese Woche, schlimmstenfalls diesen Monat, aber am besten noch vor dem Krieg.", sagte sie lächelnd, ehe sie den Raum verließ.

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt