Kapitel 36 - Versiegelt

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Ich möchte weder gefangen sein,
noch bewachen müssen.
~Werner Hadulla~

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„Woah, mal langsam... was ist den hier passiert?!", fragte Asai laut, als sie in Konoha ankamen. Ein Teil des Dorfes war komplett zerstört, der Rest nahezu unversehrt. „Weiß ich nicht, aber ich werde es herausfinden.", meinte Tobirama kühl und folgte der Spur der Zerstörung. Kurz warf die Braunhaarige einen Blick zu den Kindern. „Ihr seht nach Verletzten.", befahl sie knapp, ehe sie hinter dem Senju her sprang. Mit einer knappen Berührung ihres Handgelenks beschwor sie Kuraibō, sollte sie angegriffen werden, während sie wieder versuchte, mit Kurama zu reden. Auf halber Strecke begegnete sie Tobirama, der auf sie zu warten schien. „Du gehst zurück zum Dorf.", sagte er mit emotionsloser Stimme. „Nein. Du hast mir nichts zu sagen.", gab sie mit verschränkten Armen zurück und verengte leicht die Augen. „Weder mein Bruder noch ich sind im Dorf, irgendjemand muss dort aufpassen, wenn jetzt jemand angreift, ist dort kaum jemand, der das Dorf verteidigen kann.", erklärte er mit verengten Augen. „Eh, hallo?! Sowohl der Senju als auch der Uchiha-Clan sind da! Die Nara, Sarutobi und wie sie alle heißen! Da sind genug!", fuhr sie den Weißhaarigen genervt an, „Und wenn du so überzeugt davon bist, dass die sich nicht allein verteidigen können, geh doch selbst hin, Senju-Depp!" Sie wollte an ihm vorbei stampfen, doch der Senju stellte sich ihr in den Weg. »Asai, lange nicht mehr voneinander gehört, hm?«, ertönte plötzlich Kuramas Stimme in ihren Gedanken und übertönte so für sie die Worte des Senju. ›Kurama? Wo bist du?‹, wollte sie wissen. »Versiegelt in-«
›Mito...‹ Ein leises Knurren entwich ihr. „Was hast du denn jetzt?", fragte Tobirama genervt. „Lass mich vorbei, ich muss deinen nervigen Bruder und seine Frau umbringen!", keifte sie und machte erneut Anstalten, weiterzugehen, wurde jedoch wieder aufgehalten. „Warum das?"
„Die haben Kurama versiegelt!", knurrte sie und wollte sich losreissen, wurde dann jedoch wieder von Tobirama an den Armen festgehalten. „Jetzt komm doch mal runter!", meinte er. „Du kannst mich mal kreuzweise, Senju! Lass mich los, damit ich deinen idiotischen großen Bruder und seine Frau umbringen kann!", brüllte sie und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. ›Da mache ich mir die Mühe und helfe denen mit Kurama, Frieden zu schließen, und diese Vollpfosten versiegeln ihn trotzdem!‹
»Rede nicht so über mich, als würde ich dich nicht hören... ich bin wieder hier...«, murrte der Neunschwänzige leicht genervt. „Jetzt beruhige dich doch endlich!", rief Tobirama ihr zu, doch das brachte nichts. Stattdessen hatte er im nächsten Moment ihren Ellbogen im Gesicht und wurde leicht zur Seite geschleudert. In der Sekunde, in der sie losgelassen wurde, wirbelte sie herum und verpasste dem Rotäugigen einen weiteren Schlag mitten ins Gesicht, um sicher zu stellen, dass er sie nicht wieder aufhalten würde. Dann machte sie sich auf den Weg, um dem ersten Hokage und der Jinchuuriki Kyūbis die Leviten zu lesen. Ersterer hatte grade jedoch wahrscheinlich mehr als genug Probleme, was ihr im Moment ziemlich egal war. Erst hatte sie sich die Mühe gemacht, mit Kurama ein neues Jutsu zu lernen, nur damit dann doch alles wie im Manga verlief, das ging ihr mächtig gegen den Strich.
„Yo! Mito und Hashirama! Kommt her, damit ich euch die Köpfe einschlagen kann!", brüllte sie, als sie am Tal des Endes ankam. Sie erhielt jedoch, wie erwartet, keine Antwort oder Reaktion. ›Kurama, wo sind sie?‹, wollte sie von dem Fuchs wissen. »Auf den Weg nach Konoha, aber sie haben einen Umweg genommen, um dir nicht zu begegnen.« Schnell beschrieb er ihr den Weg, den sie gehen müsste, um die beiden noch abzufangen, während Asai aufmerksam zuhörte. Mit einem Nicken drehte sie sich in die genannte Richtung und machte sich schnellstmöglich auf den Weg, in der Hoffnung, nicht auch noch auf Tobirama zu treffen. Der war wegen ihren ganzen Streichen nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen, vor allem nicht, nachdem er herausgefunden hatte, dass sie wirklich die Schwerter verunstaltet hatte, und nach diesem wortwörtlichen Schlag ins Gesicht war er wahrscheinlich mehr als wütend auf sie. Die Hitomi war sich sogar ziemlich sicher, dass er sie mehr hasste, als alle Uchiha zusammen. Tatsächlich konnte sie nach einigen Minuten die Chakren der beiden ausmachen, erreichte sie dann nach kurzer Zeit auch. Beide sahen ziemlich erschöpft aus, Hashirama hatte ziemlich viele Wunden davongetragen, die nur notdürftig von Mito versorgt wurden. Kurz überlegte Asai, erst seine Wunden zu heilen, um ihn dann eine Standpauke zu halten, entschloss sich dann auch dazu, den beiden erst zu helfen.
„Danke, Asai.", murmelte Hashirama, nachdem die Hitomi-Nara all seine Wunden versorgt hatte. Kaum eine Sekunde später lag er jedoch schon wieder mit dem Gesicht im Dreck, als Asai ihm die Beine weggezogen hatte, Mito ging es nicht anders. „Wofür war das jetzt?!", fragte der Senju, während er aufstand. „Lass mal überlegen... weil du Kyūbi versiegelt hast, obwohl wir dir geholfen haben, vielleicht?", sagte sie mit einem gespielt nachdenklichem Gesichtsausdruck. „Äh... ja, das- äh, tut uns leid...", murmelte er nervös, wobei er sich den Hinterkopf rieb. Mito war inzwischen auch wieder auf den Beine und sah zu Asai. „Wir hatten keine andere Wahl. Früher oder später wäre es wieder zu so etwas gekommen, hätte ich ihn nicht in mir versiegelt.", erklärte sie ruhig. „Hmpf... ja klar... hättet ihn auch einfach zu mir bringen können, dann hätte ich schon dafür gesorgt, dass kein Uchiha an ihn rankommt...", knurrte sie genervt. »Ich dachte, du wolltest den Geschichtsverlauf nicht verändern.«, ertönte Kuramas Stimme in ihrem Unterbewusstsein. ›Näh, ist es nicht eigentlich egal, was ich tue und was nicht? Eigentlich bin ich doch hier, um den Verlauf zu ändern... aber ich sollte es nicht übertreiben.‹, erwiderte sie gedanklich. „Du warst in dem Moment aber nicht da, damit war die Versieglung der plausibelste Weg.", meinte Hashirama mit erhobenen Händen. Asai umfasste ihren Kuraibō fester, ehe sie ihn verschwinden ließ. „Gut. Mir recht. Aber irgendwann werde ich euch das zurückzahlen.", meinte sie mit verschränkten Armen, ehe sie sich auf den Weg zurück nach Konoha machte. Im selben Moment kam Tobirama bei den beiden an und sah sie an. „Alles in Ordnung?", fragte er. „Seltsamerweise schon...", meinte Hashirama und sah der Hitomi nach. „Seltsamerweise?"
„Ich hätte auch erwartet, dass von Asai mehr kommt... als ein irgendwann...", sagte Mito mit verschränkten Armen. »Vor diesem irgendwann hätte ich etwas mehr Respekt... sie meint das vollkommen ernst.«, ertönte Kuramas Stimme in ihren Gedanken. Kurz zog sie die Augenbrauen zusammen, ehe sie ihrem Mann und seinem Bruder nach folgte. ›Und was hat sie vor?‹
»Wenn sie plant, dann ohne uns oder allerhöchstens mit Shukaku, weil seine Methoden ihr anscheinend am meisten zusagen...«, grummelte er.

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt