Kapitel 46 - Ein nicht ganz gelungener Plan

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Wo ein Wille ist,
ist auch ein Weg
zu Fehlentscheidungen.
~Gerhard Uhlenbruck~

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Die von Asai angeführte Einheit war gut im Unterholz versteckt, immer in der Nähe des Teams, dem sie Rückendeckung geben sollten. Doch was das Team nicht wusste, war, dass sie genau das nicht tuen würden, jedenfalls größtenteils. „Battō, je-", bevor sie den Befehl beenden konnte, flog ein Kunai direkt in ihrem Rücken und ließ sie fast umfallen. „Was zur...?", knurrte sie und beschwor Kuraibō, ehe sie herumwirbelte und weitere Kunai abwehrte. »Pass auf, Asai, mein Jinchuuriki ist unter ihnen.«, ertönte Gyuukis Stimme in ihrem Unterbewusstsein. ›Und da warnst du mich erst jetzt?!‹, zischte sie zurück und warf Battō einen Blick zu, der seinen großen Ohren aufgestellt hatte, bevor sie sich den vier Angreifern widmete, die nun vor ihr standen. ›Gyuuki, welcher?‹, fragte sie den Achtschwänzigen. »Der ganz rechts, er trägt eine Halskette aus Wolfszähnen.«, erwiderte der Kraken-Ochsen-Mischling sofort. „Gut." Zum Angriff bereit hielt sie den Kuraibō schräg vor sich. „Dein restliches Team steckt auch in der Klemme.", bemerkte Battō. „War klar, sie müssen uns bemerkt haben.", zischte die Braunhaarige, ehe sie sich kraftvoll abstieß und dem ersten Gegner das halbrunde Ende in den Magen rammte und ihm dann damit die Beine wegzog, keine Sekunde später stand sie hinter dem nächsten. Sie knockte die drei Nicht-Jinchuuriki so schnell sie konnte aus, bis sie vor dem letzten der Gruppe stand. „Du bist also der Jinchuuriki von Hachibi.", meinte sie ruhig. „Woher-?!"
„Ich weiß vieles. Vor allem über euch Jinchuuriki, denn ich bin selber einer. Ich bin die Jinchuuriki aller neun Bijuu zeitgleich.", erklärte sie, den Kuraibō neben sich gestützt. „Verstehe... dann bist du also Chimamire no Gin-Tenshi, korrekt?", fragte er nach, mit einem Blick auf das silberne Gestell auf ihrem Rücken. „Ganz genau." Im nächsten Moment lag auch er bewusstlos am Boden. Asai stand direkt hinter ihm, die Hand, mit der sie ihn bewusstlos geschlagen hatte, noch immer leicht erhoben, Kuraibō war spurlos verschwunden. „Asai! Die Teams sind in Schwierigkeiten!", rief Battō ihr zu. „Verdammt.", knurrte sie nur und rannte los, nachdem sie Matatabis Chakra zur Beschleunigung aktiviert hatte. Es dauerte so keine fünf Sekunden, bis sie beim ersten Dreier-Team der Einheit angekommen war, welches von fünf Shinobi umzingelt war, drei weitere lagen entweder bewusstlos oder tot am Boden. Die restlichen wurden ohne große Schwierigkeiten von Asai ausgeschaltet. „Seid ihr in Ordnung?", fragte sie die drei sofort, als sie vor ihnen stand, worauf sie nur nickten. „Gut, ihr sucht die anderen Teams auf, sie sind auch in Schwierigkeiten, und helft ihnen. Ich sehe währenddessen nach Tobiramas Team und schicke Doppelgänger zur Hilfe.", meinte sie ernst, wieder kam nur Kopfnicken zurück, die drei Konoha-Shinobi verschwanden darauf mit dem Flughund im Unterholz. Augenblicklich schloss Asai die Fingerzeichen für das Doton: Kage-Bunshin no Jutsu, worauf sieben Kopien ihrer selbst vor ihr erschienen. Auch diese machten sich sogleich auf den Weg, um den Teams zu helfen. „Battō, spür Tobiramas Team auf!", befahl sie knapp und sah sich mit durch Kyūbis Chakra blutroten Augen um. Der Flughund nickte wortlos und stellte die Ohren auf. Es dauerte einen Moment, bis er die kleine Gruppe inmitten der Feinde fand. „Sie sind komplett umzingelt, von innen gibt es ohne ein gutes Teleportationsjutsu kein entkommen. In diese Richtung, aber du musst dich beeilen.", gab Battō von sich. „Verdammt! Kuso!", zischte sie aufgebracht, ehe sie der angezeigten Richtung im Eiltempo folgte. »Warum benutzt du nicht die Flügel?«, wollte Chōmei wissen. ›Im Unterholz bin ich besser versteckt, am Himmel bin ich leicht zu treffen. Ich bin zwar unsterblich, aber das gilt nicht für den Rest dieser Einheit und genau die muss ich grade beschützen.‹, gab sie zurück. »Das sind ausgebildete Shinobi! Für was hältst du die?! Kleinkinder?!«, lachte der Yonbi. ›...So war das nicht gemeint... ich will nur keine grundlosen Opfer...‹
»Es ist Krieg. Das hast du schon oft genug erlebt, also brauch ich dir nicht erklären, wie Krieg funktioniert. Das solltest du selbst verstehen.«, meinte Shukaku nur lachend. ›Solche Ablenkungen kann ich grade nicht gebrauchen!‹, knurrte sie zurück und schloss die Bijuu aus ihren Gedanken aus. „Battō, wie weit noch?", fragte sie den Flughund. „Wir sind gleich da!", erwiderte er. Schon kam der erste Gegner in Sicht, der sofort Alarm schlug, als er Asai kommen sah. Diese beschwor sofort wieder Kuraibō herauf und holte damit aus. „Geh mir aus dem Weg!", knurrte sie ihn an, ehe sie zuschlug, doch der Maskierte konnte ohne große Schwierigkeiten ausweichen. „Wer zur Hölle bist du?", wollte der Mann wissen und zog sein Katana. „Asai Hitomi-Nara, nicht erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.", stellte sie sich vor und grinste den Mann kurz an, ehe sie wieder ernst wurde. „Und jetzt, geh mir aus dem Weg, Vollidiot.", meinte sie monoton. Einen Moment lang wartete sie, ehe sie sich kraftvoll abstieß und den Feind mit voller Wucht wegtrat. „Ich sagte: Geh. Mir. Aus. Dem. Weg.", knurrte sie genervt. „Battō, navigier mich. Wo ist Tobirama mit seinem Team?", fragte sie und sah den Flughund eindringlich an, durch ihre eigentlich grünen Augen zuckten blitzartige, weiße Muster, die kurz darauf wieder verschwanden, was das Tier erschaudern ließ. „Komm mit.", gab dieser fast schon ängstlich zurück, ehe er rasch weiter flog. So schnell sie konnte stürmte sie ihm hinterher. ›Bisher verläuft rein gar nichts nach Plan... verdammt! Warum mache ich mir überhaupt die Mühe?!‹ Genervt biss sie die Zähne zusammen, als sie ein Donnerrollen in der Ferne hörte. „Nani? Ein Sturm?", murmelte sie und blieb augenblicklich stehen. „Das kann nicht sein... der Wind steht nicht richtig... hier kann kein Sturm sein... das hätte ich schon vor mindestens einer Stunde bemerken müssen...", fügte sie hinzu und sah zum Himmel. „Nein...", hauchte sie fassungslos. Pechschwarze Wolken türmten sich über dem Wald auf, schneeweiße Blitze zuckten durch die Wolkenwand, doch nur ein paar Kilometer weiter, außerhalb des Waldes, konnte man schon wieder blauen Himmel sehen. Mit geweiteten Augen starrte die Hitomi in den Himmel, dieses Bild war ihr nur allzu bekannt. ›Verdammt... warum jetzt?! Warum nicht... in ein paar Tagen?! Wenn das jetzt passiert, wars das...‹ Kurz warf sie einen Blick zurück. ›Wenn ich abhaue, dann könnte ich es noch aufhalten, jedenfalls hier... aber dafür würde ich riskieren, dass auch Hiruzen und die anderen sterben... wenn das passiert...‹
„Asai! Wo bleibst du?!", holte Battō sie aus ihren Gedanken. Sie warf einen Blick in seine Richtung, in der sie auch eine Lichtung erkannte, auf der sie Chakra wahrnahm, dann wendete sie ihren Blick wieder in die entgegengesetzte Richtung. „Ich...", murmelte sie, ihre grünen Augen waren nun fast vollständig von den weißen Blitzen besetzt. Zähneknirschend wendete sie sich in Battōs Richtung und bewegte sich mittels Shunshin auf die Lichtung, grade im rechten Moment, um ein Schwert abzufangen, welches sonst Kagami getroffen hätte. „Tobirama, verschwindet hier. Sofort.", befahl sie ausdruckslos, ohne das Team anzusehen.

Zum Fliegen Geboren ||Naruto FF|| [Abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt