18. Kapitel

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Ich bin ja eigentlich nicht sonderlich egoistisch, geschweige denn selbstverliebt, aber in den Klamotten, die wir von Falsa bekommen hatten, sah ich wirklich verdammt gut aus. Ich trug schwarzes Leder, hohe schwarze Stiefel und eine schwarze Hose. Vorne auf meiner Brust prangte der rote feuerspeiende Drache, der in einer stacheligen Spitze auslief. Das Wappen des Widerstands. Ich hatte eine Metallplatte auf der Schulter und einige an den Armen, die wie etwas große Fischschuppen   aussahen. An meiner linken Schulter war ein kleiner schwarzer Umhang befestigt, der aber nicht bis auf den Boden reichte. Er ging mir höchstens bis zu den Kniekehlen. Meine roten Haare vielen mir leicht gelockt ein Stück über die Schultern. Susanne und Will sahen aber auch nicht schlecht aus. Meine Freundin grinste mich an. Sie trug ebenfalls schwarzes Leder, aber keinen Umhang. Will stand die leichte Rüstung durch seine schwarzen Haare aber am besten. Falsa lächelte uns stolz an: "Ihr seht fantastisch aus meine Lieben." Dann umarmte sie uns stürmisch einen nach dem anderen. Jarus der in einer Ecke stand, grinste ziemlich ungehalten, während wir von Falsa fast erdrückt wurden. "Grins nicht so blöd!" , fuhr ich ihn an. Jarus kicherte bloß und schüttelte amüsiert den Kopf. "He Falsa dein Gehilfe möchte auch eine Umarmung." , rief Susanne, die sein Kichern auch gehört hatte. Bevor Jarus protestieren konnte, hatte Falsa ihn schon an sich gedrückt. Will, Susanne und ich waren nun am lachen, was Jarus mit einem genervten Schnauben erwiderte. Falsa ließ ihn los und drehte sich wieder zu uns um. Sie wies auf die Stühle am Tisch. "Setzt euch, ich möchte euch so viel wie möglich über diese Welt erklären." Wir taten wie geheißen und ließen uns auf die Stühle fallen. Falsa und Jarus machten es sich in den Schaukelstühlen bequem. " Wie Adrog euch sicher schon erzählt hat, könnt ihr leider erstmal nicht auf die Erde zurück. Ihr sitzt hier fest. ", fing die Magierin an. Susanne und ich wechselten betretene Blicke und Will brummte irgendwas. "Tut mir wirklich leid." , versuchte sie uns zu trösten. Nur um es zu erwähnen: das funktionierte nicht. "Wie lange bist du schon hier William?" , wollte Falsa wissen. (Wir hatten uns schon vorgestellt, obwohl ich vermutete, dass Falsa unsere Namen eh schon wusste.) Will seufzte und sah Falsa an. "Ungefähr zwei Jahre, ich bin mir nicht sicher. Wir waren Arbeiter an dem großen Portal der Nebelwandler." Falsa nickte bedächtig und sah Will tief in die Augen. Dann sah sie ihn aufeinmal traurig an.
" Mein Beileid zu deinen Verlusten. "
Will sah sie überrascht an: "Könnt ihr Gedanken lesen?"
" So in etwa. "
"Ihr altert hier in Niggland ganz normal, kehrt ihr aber wieder auf die Erde zurück, seid ihr in dem gleichen Alter und in dem gleichen Moment in dem ihr eure Welt verlassen habt."
" Ja", brummte ich angefressen, "das hatten wir ja schon."
" Wie versuchen euch auszubilden. Wir bringen euch das kämpfen bei. Mit einer Waffe eurer Wahl versteht sich. Ihr seid jetzt im Widerstand und wir brauchen immer neue Leute hier. ", fuhr Falsa fort.
" Ja, wir sterben gern... Und oft. ", kam es von Jarus. Falsa strafte ihn mit einem bösen Blick, doch Jarus zuckte nur mit den Schultern. "Heißt das, wir müssen irgendwann jemanden töten?"  , fragte Susanne perplex. Falsa sah sie mitleidig an: "Früher oder später werdet ihr es müssen um euch selbst zu verteidigen."
Kabumm! Das mussten wir erstmal verdauen. Blut sehen, war bei mir kein Problem, aber selbst jemanden töten? Da war ich mir nicht so sicher. Falsa erhob sich von ihrem Stuhl. "Kommt, wir stellen euch jetzt dem Widerstand vor."

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