"Unsere Geschichte beginnt mit Fogbonds Krönung zum König von Niggland. Die Gruppe der Nebelwandler wollte durch ein Portal die Erde mit Niggland verbinden um mehr Macht zu erhalten und sich nicht mehr verstecken zu müssen. Fogbond lehnte dieses Vorhaben aber ab, weil er im die Existenz der beiden Welten fürchtete. Von da an waren die Nebelwandler unsere Feinde. Sie wollten ihren Anführer zum König machen um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen..." , begann Yulf ehe er von (natürlich) mir unterbrochen wurde:
"Und wer ist ihr Anführer? Der, der Estus erwischt hat, oder?"
Nimus schüttelte den Kopf.
"Nein der eigentliche Anführer ist Ferox. Er ist ein Elf und gleichzeitig ein begabter Magier. Er hat die Blue Darkness Bücher erschaffen." , erklärte er.
"Und wer hat jetzt diesen Estus angegriffen?" , fragte Will genervt.
"Das war Aspero." , krächzte eine Stimme hinter uns. Alle fuhren herum. Ein paar Meter von dem Steinkreis mit dem flackernden Feuer entfernt, stand Adrog. Er hatte die großen Schwingen zusammengefaltet und musterte uns mit schief gelegtem Kopf. Ledo sprach ihn direkt an: "Wird Estus durchkommen?"
Adrog neigte leicht den Kopf.
"Er wird ein paar gewaltige Narben davon tragen, aber er sollte es schaffen." Alle atmeten erleichtert aus. Estus schien hier sehr beliebt zu sein.
"Wer ist Aspero?" , meldete sich Susanne zu Wort. Augenblicklich wurde es wieder still. Adrog seufzte und kam näher zum Feuer, ehe er anfing weiter zu erzählen.
"Aspero ist ein Schattendrache. Der letzte Lebende seiner Sippe. Er war mit mir und ein paar anderen eine Leibwache von Fogbond. Falsa, darf ich bitten?" Der Adler sah zu Falsa, die aufeinmal neben mir stand. Ich zuckte erschrocken zurück und fiel von der Bank. Es wurde leise gelacht, während ich mich knurrend wieder auf die Bank zog. Falsa öffnete ihre Hand und klares helles Licht sickerte in das Feuer. Langsam entstanden Bilder im Feuer.
"Was ist das?" , wollte ich wissen.
"Erinnerungen. Längst vergangen, aber immer noch frisch. Seht hinein!", flüsterte Falsa.
Das taten wir und sofort verlor ich mich in den Erinnerungen einer jungen Falsa:In der Mitte des großen Raumes stand ein Tisch an dem mehrere Leute und Wesen standen. Direkt vor Kopf stand ein eindrucksvoller Drache mit karminroten Schuppen, die im Fackelschein zu brennen schienen. Das musste Fogbond sein, der König. Es war das 31. Jahr seiner Herrschaft. Ich war hierher gekommen um so gut ich könnte gegen die Nebelwandler zu helfen. Mit meinen gerade mal zwanzig Jahren, war ich definitiv die jüngste hier. Direkt neben dem König befand sich ein großer brauner Adler in schimmernder silberner Rüstung. Auf der rechten Seite des Tisches standen die Ritter von Pertra. In ihren goldenen Rüstungen waren sie nicht zu übersehen. Auf der anderen Seite waren die Anführer der Völker vertreten. Ostaar war da. Der Anführer der Elfen. Neben ihm, ach ich wusste nicht mal mehr wer das war. Ich lehnte an einer der Säulen und sah dem Treiben zu.
"Danke, dass ihr so zahlreich erschienen seit um über das Problem mit den Nebelwandlern zu sprechen." , donnerte Fogbonds Stimme durch den Raum. Sofort wurde es still und alle sahen zu ihrem König. Ostaar erhob sich. Sein Gewand flatterte bei jeder Bewegung seines Körpers.
"Wir sollten zu ihnen in die Sichelberge gehen und sie ein für alle Mal vernichten!" , rief er. Zustimmendes Murmeln erhob sich im Raum. Wo er recht hatte, hatte er recht. Vor einem Jahr hatten die Nebelwandler am Tag das Königshaus angegriffen. Einige Stimmen wurden laut und eine angespannte Stimmung begann zu knistern. Plötzlich hallte ein lautes Knurren durch den Raum und die Köpfe drehten sich zum Urheber. Ein Drache trat neben Fogbond aus dem Schatten. Nur das Licht der Fackeln, das sich in seinen schwarzen Augen spiegelte, ließ mich den Drachen erkennen. Seine Schuppen waren so düster wie der Schatten hinter ihm. Sein Maul war leicht nach oben geschwungen und verlieh ihm ein dauerhaftes hinterhältiges Grinsen. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Der Drache war sogar mehr als einen Kopf größer als der König selbst. Ostaar stand da und verengte die Augen.
"Wer bist du überhaupt? Und wer hat dir erlaubt zu sprechen?"
Die Augen des Drachen funkelten.
"Ich bin Aspero und habe mir selbst erlaubt zu sprechen." , meinte das Wesen gefährlich leise.
"Du wagst es..." , begann Ostaar. Fogbond schlug mit den Flügeln und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich.
"Wenn wir streiten bringt und das keinen Deut weiter. Aspero ist mein Freund und ich vertraue ihm mein Leben an. Hört an was er zu sagen hat!"
Aspero neigte den Kopf vor Fogbond.
"Danke mein König," dann wandte er sich an alle anderen im Raum, "Die Nebelwandler wollen, dass wir sie angreifen und sollten wir das tun und in die Sichelberge reisen sitzen wir in der Falle. Sie kennen dieses Gebirge besser als wir. Mich ausgenommen. Was meint ihr warum der Angriff auf das Königshaus so leicht abgewehrt werden konnte. Es waren nur an die hundert Nebelwandler. Wenn Ferox uns am Boden sehen will, dann tut er das auch."
"Willst du behaupten wir seien schwach?" , brauste einer der Ritter auf. Seine Kameraden stimmten mit ein, warfen die Fäuste in die Luft und beschimpften Aspero. Der schwarze Drache lächelte nur und zog sich wieder in den Schatten zurück. Seine glitzernden Augen fielen auf mich und schienen sich tief in meine Seele zu bohren. Er nickte mir leicht zu und seine Augen wanderten bedeutungsvoll zu den Streitenden. Ich wusste sofort was er von mir wollte. Also kletterte ich einfach auf den Tisch.
"Ruhe!" , brüllte ich, so laut ich konnte. Alle sahen erschrocken zu mir.
"Wollt ihr weiterstreiten und den Nebelwandlern das geben was sie wollen? Sie wollen doch das wir streiten! Und was tun wir gerade? Streiten!" Du nun folgende Stille legte sich wie eine dicke Decke über den Raum. Alle sahen sich betreten an und es wurde nur noch ein wenig geflüstert. Fogbond nickte mir zu.
"Danke. Darf ich euch Falsa vorstellen? Sie ist eine junge Magierin und wie ich gehört habe, sehr begabt." Es wurde verhalten geklatscht. Fogbond sah in den Schatten neben sich.
"Aspero? Bring Falsa bitte in ihren Raum und zeig ihr ein wenig das Königshaus. Wir schaffen das hier schon."
Aspero verneigte sich und bedeutete mir mit einem Nicken ihm zu folgen. Hinter uns fiel die hohe Eichentür krachend ins Schloss. Jetzt sah ich den Drachen vor mir auch zum ersten Mal richtig. Er hatte einen schlanken Kopf und geschwungene Hörner. Ein Kamm aus verdrehten Stacheln lief von seinem Nacken bis zu seinem Schwanzende. Seine Vorderbeine waren gleichzeitig seine Flügel. Ähnlich wie bei einer Fledermaus. Er hatte noch zwei starke Hinterbeine. Alles an ihm war nachtschwarz. Nichts an ihm war in einer anderen Farbe. Ein Grinsen spielte im seine Mundwinkel.
"Hast du mich nun ausgiebig betrachtet? Willst du zur Sicherheit vielleicht noch ein Bild malen?"
Ich wurde doch tatsächlich ein bisschen rot.
"Es ist nur so, ich hab noch nie einen Schattendrachen gesehen. Nur von ihnen gehört." , versuchte ich schnell zu erklären.
"Liegt vielleicht daran, dass der Rest tot ist." , meinte er trocken.
"Tut mir leid ich..."
"Du brauchst dich nicht für etwas entschuldigen was du nicht getan hast Falsa."
"Aber..."
"Kein Aber. Sie sind tot. Niemand kann das ändern und deine Schuld ist es ganz bestimmt nicht. Und jetzt komm! Oder wir sind bald hier festgewachsen."
Ich musste mich ziemlich beeilen hinter ihm her zu kommen. Ich sprintete förmlich. Ohne sich umzusehen, holte er mich plötzlich mit einem seiner Flügel vom Boden. Ich schrie erschrocken auf. Er beförderte mich auf seinen Rücken und ich hielt mich erstaunt an einem seiner Stacheln fest.
"Wir wollen dich ja nicht überanstrengen." , zischte er spöttisch.
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Blue Darkness
Paranormal"Heiliges Kanonenrohr!" Mich hätte gerade fast ein Drache abgefackelt! Ich hatte aber nicht die geringste Lust als menschlicher Barbecuespieß zu dienen. Die 15-jährige Ella bekommt zu ihrem Geburtstag ein mysteriöses Buch geschenkt. Ohne darüber na...