2. Kapitel (Vergangenheit)

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Ein kalter Wind fuhr heulend um eine der zerklüfteten Spitze der Sichelberge. Ein Drache hockte auf einem hervorstehenden Felsen. Er hatte seine langen dolchartigen Krallen in das Gestein gebohrt und sich zum Schutz vor den eisigen Winden zusammen gekauert. Seine Schuppen waren von solcher Schwärze, sodass er auf den ebenfalls schwarzen Steinen kaum zu sehen war. Mit seinen stechenden eisblauen Augen suchte er die Umgebung unter sich ab. Plötzlich tat sich etwas unter ihm. Ein grauer Pegasus bagann unter der Sichelbergspitze auf der der Drache kauerte seine Kreise zu ziehen. Der Drache verengte seine Augen zu Schlitzen, Rauch stieg aus seinen Nüstern auf. Dann stieß er sich von der Felskante ab und schoss auf den Pegasus zu. Der Kopf seines Opfers schnellte herum und der Pegasus schaffte es im letzten Moment dem Drachen auszuweichen. Der Drache stieß ein wütendes Geheul aus, spannte seine Flügel auf und wollte erneut angreifen, doch der Pegasus war schneller. Er rammte den Speer den er im Maul trug in das Gesicht des Drachen. Blut spritzte in die Luft, als der Speer sich durch die Drachenschuppen bohrte. Geblendet holte der Drache mit einer Klaue aus und erwischte den Pegasus am rechten Flügel, es knackte laut und das erschrockene Wiehern des fliegenden Pferdes hallte noch in den Sichelbergen wieder, nachdem es in den Tod gestürzt war. Der Drache packte den Speer mit der Klaue und riss ihn aus seinem linken Auge. Das Blut lief ihm in Bächen über das Gesicht und tropfte in die Tiefe. Er wankte in der Luft, während das Blut immer weiter lief. Der Speer war magisch gewesen, was bedeutete, dass die Wunde niemals heilen würde. Er würde sterben. Es sei denn...

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