I've found love (Niall Horan ff)

Chapter 27

Theas Sicht:

Langsam öffnete ich meine Augen. Das grelle Licht bereitete mir Kopfschmerzen und so schloss ich sie wieder. Gestern hatte ich es mit dem Alkohol wohl leicht übertrieben, ich konnte mich auch an kaum etwas erinnern. War ich eigentlich in meinem Bett? Wer hätte mich denn dort hinein bringen sollen? Ich blinzelte erneut um feststellen zu können, wo ich mich überhaupt befand. In Lou's Zimmer. Was zur Hölle machte ich in Lou's Zimmer? Ich drehte mich auf die Seite und sah einen schlafenden Louis. Vielleicht hatte ich es nicht mehr bis in mein Zimmer geschafft und Louis hatte mich netterweise bei sich schlafen lassen, so muss es gewesen sein. Ich stand auf, um in mein Bad zu verschwinden, bis ich schockiert stehen blieb. Ich hatte nichts an. Warum hatte ich nichts an? Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Vorsichtig hob ich die Bettdecke hoch. Auch Lou hatte nichts an. Nein, das durfte nicht wahr sein. Ich hatte mit meinem besten Freund geschlafen, der dazu auch noch vergeben war, genau so wie ich. Ich hatte Niall betrogen, unbewusst. Ich konnte mich noch nicht einmal daran erinnern, Louis wahrscheinlich auch nicht. Leise tappste ich durch das Zimmer, bis plötzlich die Tür aufgeschlagen wurde. "Hey, Louis! Ich bin wieder da, guten...", verstummte Niall plötzlich. Total schockiert starrte er erst mich und dann den schlafenden Louis an. Wie versteinert blieb ich stehen. Das war jetzt ein sehr unpassender Zeitpunkt. Mir liefen die Tränen über die Wange, doch Niall rannte mit einem eiskalten Blick einfach wieder aus dem Zimmer. Nein, das durfte jetzt nicht unsere Beziehung zerstören. Mit einem richtigen Heulkrampf lief ich in mein, nein UNSER Zimmer und zog mir schnell etwas über. Dann warf ich mich in das Bett und weinte mir die Seele aus dem Leib. Ich hatte alles kaputtgemacht.

Nialls Sicht:

Ich schnappte mir meine Jacke und lief aus dem Haus. Ich hatte kein Ziel, einfach irgendwo hin, wo ich alleine und ungestört war. Orientierungslos lief ich durch kleine Straßen, bis ich in einem verlassenen Park stand. Ich setzte mich auf eine Bank und ließ die Tränen einfach laufen. Thea, das Mädchen, das ich über alles liebte, das Mädchen, für das ich alles auf der Welt tun würde und das Mädchen, das das einzige war, die mich immer zum Lachen bringen konnte, hatte mich betrogen. Und das auch noch mit meinem besten Freund. Wieso nur? Wie konnte Thea mir das nur antun? Ich dachte, wir würden uns lieben. Meine Welt ist schlagartig zusammengebrochen. Thea war der wichtigste Mensch in meinem Leben und dieses Gefühl zerriss mir das Herz. Sie war meine Traumfrau, MEIN Mädchen. Warum schlief sie einfach mit Louis? Hatte ich irgend etwas falsch gemacht? Ich wusste nichts, außer, dass ich ein emotionales Wrack war.

Theas Sicht:

Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen, doch plötzlich kam jemand in mein Zimmer. "Thea? Was ist denn mit dir passiert?", fragte ein besorgter Haz. Er setzte sich zu mir und nahm mich in den Arm. Ich erzählte ihm unter Tränen was passiert war und er verstand mich. Da hatten wir ja auch ein mal das selbe Problem. Er versprach mir, dass er mit Louis reden würde. Schließlich wusste er von der Sache ja noch gar nichts und  sollte schleunigst mit El darüber reden, bevor diese es von jemand anderem gesteckt bekam. Ich entschied mich dafür, erst mal ein bisschen Abstand zu nehmen. Louis konnte ich erst einmal nicht mehr in die Augen schauen und Niall würde es in meiner Gegenwart nicht aushalten. Er tat mir so leid, und an allem war ich schuld. Eleanor war höchstwahrscheinlich auch sauer auf mich und alle würden sich streiten. Und wer war der Auslöser? Natürlich ich. Ich hatte den Jungen meiner Träume gefunden und versaute es einfach. Ich schmiss ein paar wichtige Sachen in eine Reisetasche und sagte Zayn, Liam und Harry dann Bescheid, dass ich erst einmal weg wäre. Sie verabschiedeten sich von mir und versprachen mir, dass sich alles klären würde ich schon bald wieder hier sein würde. Hoffentlich. Mit roten Augen verließ ich das Haus. Wo wollte ich eigentlich hin? Hier in London kannte ich niemanden, also wartete ich gefühlte 1000 Stunden auf einen Flug nach Dortmund.

Nialls Sicht:

Irgendwann wurde es kalt draußen und ich ging zurück in die Villa. Hoffentlich würde ich Thea nicht begegnen, das würde ich nicht aushalten. Auf der einen Seite war ich total sauer auf sie und würde sie am liebsten nie mehr wiedersehen. Auf der anderen Seite war ich enttäuscht und verletzt, hatte aber Sehnsucht nach ihr, meiner anderen Hälfte. Ich betrat das Wohnzimmer, wo die Jungs alle versammelt auf den Sofas saßen. Als ich Louis sah, brannten bei mir alle Sicherungen durch. Ich rannte auf ihn zu und griff ihn an. Er war mein bester Freund, er WAR. Ich holte gerade zu einem Schlag aus, als Liam mich zurückhielt und von Louis weg zog. "Niall! Was soll das? Reiß dich zusammen!", schrie er mich an und ließ mich langsam los. Ich blickte alle böse an und verschwand dann in mein, UNSER Zimmer. Sie war weg und ein Teil ihrer Sachen auch. Auf dem Boden lag ein Pullover von ihr. Ich hob ihn auf und roch an ihm. Er roch so sehr nach ihr und schon wieder fühlte ich diesen unglaublichen Schmerz. Ich hatte vergessen,  wie schlimm Liebeskummer war. Zusammen mit dem Pulli verkroch ich mich in mein Bett und ging auf Twitter. Die Jungs waren nicht für mich da, also teilte ich meine Sorgen mit Twitter. "I've never felt so empty and heartbroken." twitterte ich. Dies bereute ich aber 5 Minten später wieder. Der Tweet löste das reinste Chaos aus und tausende von Fans reagierten auf ihn. Die meisten beschimpften Thea als Schlampe und fragten, was sie gemacht habe. So war das nicht geplant, ich wollte nicht, dass es ihr schlecht ging. Rückgängig machen konnte ich es jetzt aber auch nicht mehr. 

Nächster Tag

Thea:

Meine Eltern freuten sich unglaublich, mich mal wieder zu sehen. Von dem Vorgefallenen erzählte ich ihnen nichts, ich konnte momentan nicht wirklich darüber reden. Niall hat sich nicht einmal bei mir gemeldet und ich mich nicht bei ihm. Ich hatte seinen Tweet gelesen und gleich wieder losgeheult. Ich hätte ihm so gerne alles erklärt, aber er ignorierte mich. Heute würde die Europa-Tour starten; eigentlich war ja geplant, dass ich mitkomme. Stattdessen saß ich hier allein in meinem Kinderzimmer und heulte. Ich ging ins Badezimmer und sah in den Spiegel. Ich sah aus wie einen Leiche; blass, verheulte Augen und dunkle Augenringe. Ich hielt diesen Schmerz nicht aus. Ohne Niall war ich nichts. Ich sah keinen anderen Ausweg und griff zu einer Rasierklinge. Ich hatte mich noch nie geritzt und hielt auch nie was davon, aber jetzt konnte ich die Menschen verstehen, die so etwas machten. Ich schlitzte langsam kleine Schlitze in meinen Arm. Das Blut strömte aus der Wunde und es befreite mich. Es befreite mich von dem Schmerz und den Sorgen.