Kapitel 3

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Belles PoV:

Nach einigen Minuten still schweigends und Gedanken sortierens, bin ich dann auch endlich so weit und gehe zum Bus, um in die Schule zu kommen.

Mein erster Eindruck?

Gefängnis in hässlich.
Großer, grauer Betonklotz, umrahmt von einem hohen Maschendraht Zaun. Ein paar kränklich aussehenden Bäumchen und einem mickrigen Streifen Grün an den Rändern. Ein riesiger Mob an Schülern, strömt in den Klotz und ich werde, mitgerissen bis ich in der Mitte des großen Flures stehe, an der Stelle, vor der riesigen Treppe, wo sich der Strom teilt. Etwas unbeholfen stehe ich da und starre auf den kompliziertesten Plan, den ich jemals gesehen habe. Jemand stupst mich an und ich drehe mich überrascht um, ich kenne doch keinen. Ein großer, braunhaariger Typ steht vor mir, so dass ich nach oben schauen muss, ein schiefes Grinsen ziert sein Gesicht und seine schokobraunen Augen strahlen vor Wärme und Freude. Sein Grinsen ist ansteckend und ich lächle zurück. Er streckt mir die Hand hin. "Kyle", etwas zaghaft nehme ich seine Hand, die er freundschaftlich drückt. "Belle" Seine Augen werden groß, dann lacht er. "Genauso wie die Disney Prinzessin?" Ich konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen. Sein Grinsen wird frech. "Ach ich soll dir ja die Schule zeigen. Kommt Eure Majestät." Er reicht mir theatralisch den Arm, in den ich mich einhake und lache. Scheint so als würde es heute doch ganz lustig werden.

Die restlichen Stunden, am Vormittag, vergehen wie im Flug und da Kyle oft die gleichen Fächer belegt hat, macht es sehr viel Spaß, er hat mich die ganze Zeit schief angeschaut und mich schon Streber getauft, weil ich mich bei jeder Frage gemeldet habe. Und damit wären wir bei meinem alten Status, Belle der Streber, von wegen Neuanfang, manche Dinge bleiben wohl. Da Kyle aber nicht so aussah als ob er es böse gemeint hat, grinste ich ihn nur an.

Jetzt machen wir uns auf den Weg in die Mensa um zu Mittag zu essen und dann noch die letzten Stunden anzugehen. Leider. Wie gerne würde ich jetzt den ganzen Nachmittag draußen im Park verbringen und Dinge zeichnen, jetzt ist es noch warm genug. Seufzend setze ich mich neben Kyle und schaue auf mein Hühnchen, welches aussieht als wäre es tot gebraten, langsam stochere ich darin herum und nehme zaghaft eine Gabel. Großer Fehler. Ich beginne zu Husten, was der liebe Kyle nur mit einem Lachen quittiert und ich ihm um Atem ringend auf den Arm hämmere. Der ganze Saal starrt zu uns rüber und ich sehe gerade bestimmt aus wie eine knallrote Tomate, da ich mich immer noch nicht beruhigt habe.

Und dann steht sie plötzlich da, mit ihrem schelmischen Grinsen, während sich ihre schwarzen Augen in meine bohren.

Erstmal zum Gespött der Schule machen, sehr sauber Belle. Sehr sauber.

Endlich beruhige ich mich, alle schauen immer noch perplex zu mir, machen dann aber weiter, bis auf das eine bestimmte Augenpaar, welches sich in meinen Rücken brennt, während ich mich wieder zum Essen wende.

Als ich fertig bin, klingelt es gerade zum Unterricht, weshalb ich meine Tasche nehme und mich von Kyle verabschiede, da er jetzt Spanisch hat und ich Kunst. Wenigstens ein kleiner Trost für mein Künstler Herz, ich laufe die Gänge zum Raum entlang, wo noch keiner ist, da sich alle noch Zeit lassen. Plötzlich spüre ich eine Person hinter mir, ich nehme die Schatten an der Wand wahr, sie ist größer als ich. Ich lege ein wenig mehr Tempo zu. Eine Hand umschließt mit einem Mal meine und zieht mich zu sich. "Mila", entweicht es meinen Lippen. "Hat da jemand etwa Paranoia geschoben?", sie mustert mich belustigt. "Mmh... Nein...", sie hat mich so nah an sich gezogen, dass ich sie fast berühre. Aber nur fast. "Ah ja ja...", sie glaubt mir nicht. Würde ich mir auch nicht, rote Wangen sagen alles. Sie streicht mir eine Haarsträhne zurück, welche sich gelöst hat. Meine Augen werden größer, wahrscheinlich sehen sie aus wie zwei Kugeln.

Und plötzlich war sie da, ganz auf einmal, sie stürzt auf mich herab. Diese Zwiespaltigkeit. Ein Teil meines Herzens schrie, wollte sie küssen, wollte meine Finger in ihren Haaren versenken. Und dann war da der andere, der größere Teil, der voller Panik, der sich dazu entscheidet, sich loszureißen und wegzulaufen.

Was stimmt nicht mit mir??

Grauenhaftes Kapitel, ich weiß 😣
Hoffe man kann es halbwegs lesen 😣😅
LG K💕

Sex, girls and other problems (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt