Kapitel 30 - Lesenacht 4

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Belles PoV

Ich stochere mit der Gabel in meinem Essen herum und pikse somit eine Erbse nach der anderen auf. Mir ist der Appetit ziemlich vergangen, aber Jenna meinte ich solle etwas essen. Gebracht hat das leider nichts, denn mein Magen tanzt immer noch.
Immerhin redet Jenna nicht über den fast Suizid, im Gegensatz zum Rest der Schule, die sich sehr respektlos und offensichtlich darüber unterhält. Von "Die Arme, warum hat das Niemand gemerkt" bis "Die will doch nur Aufmerksamkeit" schnappe ich Kommentare auf. Die haben wahrscheinlich alle nicht gesehen wie sie dort stand und überzeugt davon war, dass sie fliegen könnte. So hatte es den Anschein.
Die Sanitäter haben sie sofort mitgenommen, nachdem sie eingetroffen sind und ein paar hysterische Jungs und Mädchen versorgt, so habe ich es mitbekommen. Hoffentlich geht es ihr bald besser.
Jenna erzählt mir etwas, aber ich höre ihr nicht zu. "Entschuldige mich, ich muss auf die Toilette", ich bringe immerhin ein kleines, wahrscheinliches furchtbares Lächeln zustande und gehe auf die Mädchenklos.

Dort wasche ich lange meine Hände und fahre mit diesen, gekühlt und nass, über das Gesicht. Tief atme ich ein und sortiere meine Gefühle einigermaßen. Mir wird langsam übel und ich will nicht in mein Essen kotzen, selbst wenn ich es nicht zu mir nehmen möchte. Mein Blick sucht in meinem Spiegelbild irgendwas, als hätte es die Antwort auf diese Frage in meinem Kopf.

Was ist hier los?

Da es aber nicht macht außer genauso verwirrt zurück zu starren, gebe ich es auf und laufe wieder raus. Ich will gerade um die Ecke biegen, als ich einige aufgebrachte Satzfetzen höre. "Du weißt Alpha hat uns befohlen ein Statement an die richtigen Leute zu setzen. Und du weißt genauso, dass das ja jetzt nicht ganz so eindrucksvoll war wie der Boss sich das vorgestellt hat. Und wen macht sie verantwortlich. Ja, genau mich. Wenn wir dich nicht brauchen würden, würde ich dich liebend gerne von heute auf morgen verschwinden lassen. So wie man das in unserem Job nun mal regelt. Aber egal. Das tut jetzt nichts zur Sache. Den nächsten Auftrag sollst du gefälligst richtig ausführen. Hast du mich verstanden?!" Die tiefe Stimme eines Mannes durchschneidet die Luft, und wartet auf eine Antwort. Diese bekommt er wohl auch, denn kaum eine Sekunde später spricht er weiter. "Es ist schön, wenn wir uns da einig sind ich möchte nämlich, dass du..." Mehr kann man nicht hören, denn der Mann senkt die Stimme um einiges mehr und ich kann noch nicht Mal hören, dass überhaupt Worte seine Lippen verlassen. Kurz darauf höre ich das Geräusch von schweren Stiefeln auf den Fliesen. "Gut. Bis dann." Die Schritte kommen mir so nahe, dass ich die Luft anhalte und mich einfach so schnell wie möglich wieder in die Mädchentoilette begebe. Lange höre ich die Schuhe wiederhallen und erst als ich mir eindeutig hundert Prozent sicher bin, dass absolut kein gruseliger Mordlustiger auf dem Gang ist, trete ich wieder hinaus.

Ach du heilige Scheiße. Das wird mir heute zu viel, ich könnte einen Schnaps vetragen. Dabei trinke Ich nicht gerne.

Gedankenverloren laufe ich zu, ohne wirklich zu wissen wohin und vor allem ohne auf mein Umfeld zu achten, dabei renne ich, mal wieder, in jemanden rein. "Tut mir leid", murmele ich schnell und will schon weiter laufen, als ich nach oben schaue und in die dunklen Augen von Mila blicke. Für einen Moment bin ich so erleichtert, dass ich heulen könnte. Ich drücke sie an mich, na ja wohl eher drücke ich mich an sie und schlinge meine Arme dabei überflüssig fest um sie.

"Wow... Prinzessin... Ich bekomme keine Luft, entspann dich...", sanft streicht das, sonst so verführerische Mädchen über meine Haare. "Das mit Sabrina scheint dich ziemlich mitgenommen zu haben... Ich denke aber ihr wird es bald besser gehen okay?" Mein Nicken wirkt wohl nicht überzeugend, denn Mila hebt mein Kinn an und schaut in meine Augen. Ich weiß nicht was sie sieht. Ich glaube ich sehe einfach nur fertig aus.

" Was hältst du davon wenn wir uns ablenken? "


Mila PoV

Ich schaue das verzweifelte Mädchen an und frage mich was in ihrem Kopf vor sich geht. Wahrscheinlich zu viel, sie ist so rein und macht sich wegen jedem kleinen Kack schon unnötig viel Gedanken.

" Ja", sagt sie leise und mir verpasst die Art ein ungutes Gefühl, aber ich lächle sie an und nehme ihre Hand. "Komm wir gehen jetzt was richtiges Essen, den Fraß hier bekommt man ja kaum runter." Ein kleines Lächeln huscht über ihr Gesicht und sie folgt mir.

Ich weiß ganz genau, was das mit Sabrina sein sollte. Ein Warnschuss. Eine Drohung. Vielleicht auch der Startschuss für weitere Aktionen. Das wird jetzt immer weiter so gehen, bis sie das bekommen hat, was sie will. Und das kann jeden Tag etwas anderes sein. Das macht dieses Mädchen so unberechenbar.

Obwohl sie ist kein Mädchen, sie ist eine Furie und sobald sie Blut geleckt hat, wird sie nicht aufhören. Und das wird Leben kosten. Viele Leben.









So das war das letzte Kapitel der Lesenacht 😅❤️

Ich hoffe euch hat es gefallen ☺️

Sagt mir gerne eure Meinung zu der Story und natürlich zur Lesenacht 🤔😁

Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und ein schönes Wochenende 😘

LG K💕

Sex, girls and other problems (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt