Kapitel 24

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Belle PoV

Ich liege in meinem Bett, es ist 4 Uhr in der Früh und obwohl ich vor einer Stunde Hunde müde ins Bett gefallen bin kann ich nicht schlafen. Natürlich drehen sich meine Gedanken um diese schwarzen Augen, in denen sich die Lichtpunkte in der ganzen Stadt spiegeln. Und selbstverständlich auch der wunderschöne Kuss, der ganz anders war als die davor.

Ich grinse die weiße Decke an und könnte einfach schmelzen, der Kuss hat nicht dieses tiefe Kribbeln in mir ausgelöst, wie sonst, sondern mein Herz ist aufgegangen. Diese Seite von Mila hab ich nicht erwartet, dieses Sanfte, Zärtliche. Noch ein Grund auf meiner Liste, warum ich mich in Mila verliebt habe. Ich mag diese Punkt. Mein Grinsen wird breiter und weiß dass ich den Tag nicht überleben werde, da ich nicht schlafen kann. Aber das ist mir eigentlich egal, denn mein Gehirn malt sich die schönsten Szenarien aus. Küsse, Liebesgeständnisse, eine gemeinsame Wohnung, Kirchenglocken, ein Haus. Ja die volle Monteur, heute Nacht lasse ich das zu, Liebes trunken wie ich nun mal bin.

Ich kichere leise, das habe ich schon den ganzen Weg die Treppen herauf, wie konnte ich nicht erwischt werden? Genüsslich schließe ich meine Augen und lasse alles Revue passieren. Ihre Fingern in meinen Haaren, auf meiner Haut, die über meinen Körper streichen. Ihre plötzlich so sanfte, leicht raue Stimme, dieser fabelhafte Geruch ihrer Jacke, ihrer Haare. Ich stoße einen langen Seufzer aus und kuschel mich in meine vielen, weichen Kissen.

Danach kann ich mich an nicht mehr viel erinnern, irgendwelche Bruchstücke von Kleinigkeiten, die nicht wirklich relevant sind, schweben in meinem Gedächtnis umher als ich am nächsten Morgen von meinem ehrenwerten, nervtötenden Wecker geweckt werde. Stöhnend versuche ich ihn zu treffen und auszuschalten, ohne mich groß zu bewegen. Ja, ich werde heute sterben. Ich falle aus dem Bett und krieche ins Bad. Okay ganz so extrem ist es auch wieder nicht, es fühlt sich allerdings exakt so an.
Ich werfe mir ein paar einfache Sachen über und binde meine Haare zu einem Messi Dutt zusammen. Mein Blick trifft den Spiegel und ich wünschte er hätte es nicht getan. Tiefe Augenringe zieren meine Visage, meine Augen sind rötlich und brennen, meine Lippen gereizt und spröde. Ich krame in meinem Kosmetikschränkchen und ziehe eine Gesichtscreme und Lippenbalsam hervor, vielleicht sind das heute meine Lebensretter. Leicht lächelnd schmiere ich alles notwendige in mein Gesicht, was es sicher nicht besser aussehen lässt, aber ich mich zumindest ein wenig besser fühle. Ohne ein weiteren Blick in den Spiegel zu wagen, nehme ich die paar wenigen Schulsachen, die ich heute brauche und mache mich auf den Weg nach unten.

Nach einem nicht ganz so ausgewogenen Frühstück gehe ich mal wieder zu meiner heißgeliebten Bank zum Zeichnen. Ich setze mich seufzend auf das weiße Holz und genieße die letzten, bunten Blätter an den Zweigen der Linden vor mir im Park. Ich hole mein Büchlein heraus, sowie meine Lieblings Stifte und beginne die Landschaft auf das Blatt zu bringen. Dabei lasse ich ein bisschen Platz für meine Fantasie, ich mache es alles ein bisschen düsterer, mystischer, geheimnisvoller, wie ein verwunschener Wald in einem fernen Königreich.
Ich puste meine lästigen Haarsträhne aus dem Gesicht und spüre wie sich ein Schatten über mir gebildet hat. Schnell lasse ich mein Buch zu schnappen und schaue auf. Jenna, das Mädchen vom Bonfire steht über mir. Ihre Haare hat sie offen und sie schweben seiden in der Luft. "Du bist ziemlich talentiert", sie lächelt mich freundlich an. Mein Mund steht wohl etwas offen, denn sie schaut direkt auf meine Lippen und ihr Lächeln wird breiter. "So überrascht mich zu sehen?" Sie lacht und fährt sich durch ihre langen Haare. "Ähm ja... Ehrlich gesagt schon... Ich bin hier normalerweise allein" erwidere ich daraufhin, etwas verlegen. Aufmerksam blickt sie mich an. "Ist das nicht einsam?"
Ich denke nach.
"Na ja, nein. Ich bin ja nicht wirklich einsam, ich bin umgeben von Dingen die mir gefallen und nur weil ich nicht mit jemandem rede oder am Handy sitze heißt es nicht, dass ich verloren bin." Meine Finger fahren über den Einband meiner kleinen Welt.
Jenna setzt sich neben mich."Aber wir haben noch nicht mal sieben Uhr morgen und du sitzt hier."
"Das ist meine persönliche Therapiestunde", ich grinse schief, "Hier gibt es eine kurze Möglichkeit allem ein wenig zu entgehen. Außerdem ist es manchmal ultra anstrengend von lauten Menschen oder Sachen umgeben zu sein, findest du nicht?" Sie nickt, scheint ein wenig nachzudenken und deutet dann mit einer sanften Kopfbewegung in eine Richtung.
"Scheint als würden wir Besuch bekommen" Ich wende meinen Blick in die Richtung und entdecke Mila. Ich spüre wie mir warm wird, wahrscheinlich bildet sich auch noch eines dieser liebestrunkenen, dümmlichen Grinsen auf meinem Gesicht. Sie scheint sich sehr angeregt mit jemandem zu unterhalten, denn ich kann erkennen, dass sie ihr Handy am Ohr hält. Mila fährt sich durch ihre Haare und vergräbt sie gleich wieder ihrer Jackentasche, sie zieht eine Zigarette und ihr Feuerzeug hervor und zündet sie an. Der Rauch verlässt langsam ihre Lippen und die Person, an der anderen Seite der Leitung, scheint auf sie einzureden, da sie bisher kein Wort gesagt hat. Mila knurrt etwas in den Hörer und legt dann auf, sie rauft sich die Haare, will sich umdrehen, doch scheint mich im noch im Augenwinkel zu sehen. Ich hebe meine Hand leicht und winke zaghaft, Mila bleibt in ihrer Bewegung stehen und läuft zu uns. Man kann an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass sie jemanden am liebsten zerfetzen würde und ich beiße auf meine Unterlippe.

Was wohl passiert ist?



Naaaaa, was wohl passiert ist? 😉😘

Danke für die vielen Reads meine Lieben 💕💋

Ich werde jetzt mal meine schon laaaaaang versprochene Lesenacht planen und sie auch bald (hoffentlich bald) durchführen 😅❤️

Schreibt mir gerne Verbesserungsvorschläge, auch privat ☺️😘

LG K💕

Sex, girls and other problems (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt