Titel des 41. Teils

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Dunkelheit umgab mich. Ich habe kein Tageslicht mehr gesehen, seit sie mich gefangen genommen hatten. Die Luft war schal, in dem Raum gab es keine Fenster und nur eine schmale Tür.
Vermutlich wollten sie mich einfach verhungern lassen. Das letzte Mal getrunken hatte ich vor... ich weiß es nicht mehr. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Zu Essen hatte ich nur ein Stück Brot bekommen, aber das ist schon lange her.
Mein Magen war zu müde zum Knurren. Ich konnte kaum atmen, so rau war mein Hals. Die Schläge spürte ich immer noch, sie hatten mich überall geschlagen, in den Bauch, in den Rücken, ins Gesicht. Sie hatten mich getreten, mich unter Stromstöße gesetzt, mir Brandwunden zugefügt.
Doch am meisten schmerzten die Schusswunden, zwei Kugeln, in meinem Körper. Eine in meinem Bein, die andere in meiner Schulter. Es fühlte sich so an, als bohrten sie sich jede Minute tiefer in mein Fleisch. Sie brannten und schmerzten jeden Sekunde und erinnerten mich daran, dass ich fast gestorben war. Sie erinnerten mich daran, wo ich war. Als könnte ich das vergessen.
Hinter mir knarzte etwas.
Die Tür.
Ein schmaler Lichtspalt erleuchtete den Raum und ich sah meinen Schatten an der Wand vor mir, auf einem Stuhl zusammengesunken, gefesselt. Zum Sterben verurteilt.
"Hier ist der Verräter, Hauptmann" Eine Frauenstimme.
"Ich hoffe, ihr habt ihm gründlich zugesetzt"
"Aber natürlich"
"Du weißt, ich wollte ihn nicht sehen, bevor er nicht völlig gebrochen ist. Aber nun, nach dieser Nacht..."
Es war nur eine Nacht gewesen? Seltsam, wie sich eine Nacht lang Folter wie eine Ewigkeit anfühlen kann...
Schwere Schritte kamen näher, ein Schatten türmte sich vor mir auf, eine Hand griff in meine fettigen Haare, riss meinen Kopf zurück. Jemand leuchtete mir mit dem grellen Schein einer Taschenlampe in die Augen. Ich blinzelte.
"Gut gemacht, Schöning. Abtreten"
Schritte entfernten sich, die Tür fiel ins Schloss, doch die Gestalt, der Hauptmann, wie Schöning ihn genannt hatte, blieb stehen.
"Na, Verräter, wie geht's?"
Ich ließ nur ein dunkles Knurren hören.
"Hast es dir hier ja ganz nett gemacht..."
Ich konnte das scheinheilige Grinsen fast hören.
"Willst du etwas zu trinken? Dann verrate uns einfach all deine Geheimnisse, und schon bekommst du Wasser"
Er hielt eine Flasche hoch und lachte dreckig. Ich schwieg eisern.
"Komm schon, erzähl uns von deiner kleinen Widerstandsgruppe. Erzähl uns von deinen Freunden. Erzähl uns, was Ihr vorhabt..."
"N Scheiß werd ich tun"
Der Hauptmann zögerte kurz und fuhr dann mit schleimiger Stimme fort:
"Weiß du, als du dich bei uns eingeschlichen hattest, konnte ich dich eigentlich ganz gut leiden. Hast deine Rolle überzeugend gespielt, du mieser kleiner Verräter"
Ein Schlag ins Gesicht. Dann noch einer. Etwas Warmes lief mir aus der Nase, lief über schon getrocknetes Blut.
Ich ließ es über mich ergehen, ohne einen Laut von mir zu geben. Diese Genugtuung gönnte ich ihm nicht.
"Sag schon, wie viel konntest du an diesem verdammten Jaucke weiterleiten, ohne dass wir es verhindern konnten?"
Ich biss mir auf die Lippe. Noch ein Schlag. Ich schmeckte Blut.
Die Tatsache ist: Ich wusste nichts, als Jaucke mich beauftragte. Ich habe keine Ahnung gehabt. Ich hatte immer noch keine Ahnung. Ich habe Informationen gesammelt, doch wofür? Warum wollte er, dass ich mich beim Militär einschlich?
"Es ging so einfach. Ihr seid so dumm. Ihr habt so lange gebraucht, um mich zu entlarven", sagte ich gehässig.
Der Hauptmann schaltete die Taschenlampe aus. Schatten breiteten sich plötzlich überall aus. Ich konnte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht spüren.
"Egal wie ihr es vorhabt, du und deine dreckigen Freunde werdet es nie schaffen, in eure Welt zurückzukehren. Niemals"
Die Schritte entfernten sich, die Tür wurde wieder geöffnet.
"Hab gehört, deine Freunde wurden aufgespürt. Und je mehr du uns verrätst, desto länger..." - er lachte auf - "... bleiben sie am Leben"
"Nein!", stieß ich hervor. "Das glaube ich euch nicht! Sie sind in Sicherheit! Ihr werdet sie niemals finden!"
Der Gedanke, dass Jako und die anderen noch frei waren, war das Einzige, was mich am Leben gehalten hatte.
"Ach ja?", fragte der Hauptmann. "Wir werden sehen..."
Damit fiel die Tür ins Schloss.

Überraschenderweise öffnete sich die Tür nur wenige Stunden später wieder. Ich schloss die Augen, das Licht blendete mich. Wieder eine Taschenlampe, wieder die zackigen Schritte eines Soldaten.
Doch das Gesicht, das ich im Schein der Lampe erkennen konnte, war warm und strahlte.
"Endlich habe ich dich gefunden! Gott sei Dank, du lebst noch"
"... Vanessa?"
"Hör zu, ich kann nicht lange hier bleiben. Sie haben Jako gefunden, Frodo und Flo auch. Hier, Wasser und Essen"
Sie setzte eine Schale mit Wasser an meine Lippen und ich trank gierig.
"Tut mir leid, ich kann deine Fesseln nicht lösen, das dauert zu lange... Hier, etwas Brot"
Sie musste mich füttern, doch darüber machte ich mir im Moment keine Gedanken. Endlich hatte ich wieder etwas zu essen, mehr wollte ich gar nicht.
"Vanessa, ich..."
"Ssschh, sag nichts, iss einfach"
Nachdem all das Brot verschwunden war und ich noch etwas Wasser getrunken hatte, verschwand sie ebenso plötzlich, wie sie gekommen war.
Und sie ließ eine Menge Fragen zurück.

Das nächste Mal, dass sich die Tür öffnete, war ein paar Tage später. Ich glaube zumindest, dass es Tage waren, vielleicht auch Wochen, ich schlief immer unregelmäßiger.
"Vanessa?", fragte ich unvorsichtigerweise. Sofort biss ich mir auf die Lippen. Wenn das nicht Vanessa war, dann hatte ich sie jezz verraten.
Und tatsächlich. Hinter mir ertönte ein raues Lachen. Das war definitiv nicht Vanessa. Der Hauptmann. Hatte er überhaupt einen richtigen Namen? Einen anderen als 'Hauptmann'?
"Nein, Verräter. Ich bin es bloß. Und ich habe dir jemanden mitgebracht"
Ein Stöhnen ertönte, als der Hauptmann die Person in den Raum schubste. Sie blieb vor mir liegen und sah nicht auf, doch ich erkannte sie trotzdem.
"Frodo! Was haben sie mit dir gemacht?"
Er hustete und atmete schwer, aus seinem Mundwinkel lief Blut. Er antwortete nicht, sah nur mit leerem Blick an mir vorbei.
Der Hauptmann lachte erneut, diesmal noch gemeiner und ekliger.
"Ich habe ihn ein wenig... verhört. Genauere Einzelheiten erzählt er dir bestimmt gerne selber. Viel Spaß noch... Fischer!"
Dir Tür fiel ins Schloss.





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Ääähm was.
Was.
Alsooo...
Ja, okay.
Ihr habt mir partout 20 Kapitel lang nicht geglaubt.
Was ist denn mit euch?!
Kann ich nicht ein paar dämliche Leser haben und nicht so intelligente?
Ach man.
Los, feiert schon eure Party.
Ich feier später, ich muss ein paar Arbeiten schreiben, das heißt, Pause für die Story bis zum Wochenende, und auch mein Wett-OS muss leider warten.
Ach so, Birke, Tabs, was wollt ihr denn für einen OneShot? (Bekommt jeder einen :3)
Ich komme am Wochenende wieder und feier mit euch eine kleine Party^-^
Na los, feiert schonmal vor xD

War No More || Berliner ClusterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt