Es war wieder Weihnachten.
Etwas viel scheppernd zu Boden, gefolgt von aufgeregten Stimmen.
Lexie, welche sofort die Stimmen ihrer Kinder erkannte, grummelte unzufrieden.
Da sie nicht so schnell aufstehen konnte, wie sie es gewohnt war, merkte sie sofort, dass Ace sich zu rühren begann, um das für sie zu erledigen. Sofort war die beruhigende Wärme in ihrem Rücken weg und die Hand, welche auf ihrem gewölbten Bauch ruhte war ebenfalls verschwunden.
Ihr ungeborenes Kind, welches den Verlust ebenfalls merkte, protestierte umgehend. Es trat mit seinen Füßchen gegen die schützende Bauchdecke. Da Lexie kurz vor der Niederkunft war, wog dieser Protest besonders schwer. Den nur die unmittelbare Nähe zu seinem Vater beruhigte dieses Kind zur Zeit!
Ace, welcher ihre Unruhe sofort spürte, drehte sich an der Tür nochmals um und kam auf seine Frau zu. Lexie hatte sich während dessen mit Mühe umgedreht und schaute ihn unglücklich über die Situation an.
Er lächelte schief, beugte sich über Lexie und gab ihr einen Kuss und streichelte kurz über ihren Bauch, was die Tritte nur kurzzeitig stoppte. "Ich schaue nur kurz, was die Kinder jetzt schon wieder kaputt gemacht haben und bin gleich wieder für dich da. Versprochen!"
Lexie rief ihm noch ein "Ich nehme dich beim Wort!" hinterher, was dem davon stürmenden Ace ein Lachen entlockt.Weil es kurz darauf sehr still wurde und dann lange keine Geräusche mehr von ihnen zu hören war, stand Lexie mit viel Mühe auf. Es dauerte im Moment mindestens doppelt so lange, wenn nicht noch länger, einfach nur aus dem Bett zu kommen. Sie hatte das Gefühl das Kind sei schon längst überfällig, so dick wie sie zur Zeit war. Aber bisher war noch alles ruhig. Und solange Ace das Kind beruhigen konnte, war Lexie auch zufrieden. Aber im Moment war er nicht da. Und das machte ihr das Kind mit seinem jetzigen Radau mehr als deutlich.
Mühsam zog sich Lexie am Bettpfosten aus dem Bett und blieb einen Augenblick stehen zum durchatmen. Sofort spürte sie ein paar Tritte gegen ihre Blase, was Lexie zu einem Zwischenstopp im Bad zwang. Auf dem Weg aus dem Schlafzimmer klaubte sie sich noch ihren Bademantel vom Haken und zog ihn sich im gehen über. Aufgrund der starken Wölbung von ihrem Bauch ging er zwar nicht mehr zu, aber auf dem Flur war es etwas kühl. Schwerfällig tapste sie die paar Meter vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer.
Was sie dort dann sah, trieb ihr die Tränen in die Augen.
Ihre Kinder hatten versucht, den Baum für Weihnachten ganz alleine zu schmücken!
Ace hatte gestern Abend nur noch den Baum in den dafür vorgesehenen Ständer gestellt, bevor sie beide total erschöpft ins Bett gefallen waren. Eigentlich wollten sie ihn heute nach dem aufstehen gemeinsam schmücken.
Jetzt beobachtete sie, wie Ace beim schmücken des Baumes ihre gemeinsamen Kinder unterstützte. In einer Schüssel am Rand, lagen die zusammen gekehrten Reste einer gebrochenen Weihnachtskugel.
Das war also die Ursache gewesen, warum Lexie und dadurch auch Ace wach geworden sind.
Ganz in Gedanken stand Lexie im Türrahmen, streichelte ihren Bauch und beobachtete ihre Familie.
Ein zufriedenes Gefühl stieg in ihr auf. Das ist Weihnachten!
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Der Weihnachtswolf
ParanormalAlexandra, kurz genannt Lexie, musste einfach mal raus. Nach einer schlimmen Trennung zog es sie in die einsamen verschneiten Wälder der Rocky Mountain in die abgelegene Blockhütte der Familie. Hier will sie in Ruhe über Weihnachten überlegen, wie e...