Lexie packte ihre letzten Sachen in den schon gut gefüllten Karton und schaute sich in der Wohnung nochmal um, ob sie was vergessen hat.
Sie wollte auf keinen Fall nochmal hier her oder von ihrem Ex Jeff hören. Nachdem sie sicher war, nichts vergessen zu haben, zog sie ihren braunen Wollmantel über und schleppte den schweren Karton zum Auto. Nachdem auch dieser verstaut war, atmete sie einmal tief durch und schaute gedanklich auf das letzte Jahr zurück.
Sie arbeitete vor einem Jahr noch als Privatsekretärin für Joseph Price in seiner Textilfirma. Nach Neujahr kam sein Sohn Jeff als Juniorgeschäftsführer neu in die Firma. Lexie war auf Anhieb fasziniert von dem Mann und es dauerte nicht lange und die beiden wurden ein Paar. Nach drei Monaten daten und kennenlernen zog Lexie in das Haus oder eher in die Villa von Jeff mit ein. Aber das ständige Zusammensein auf Arbeit und Privat tat ihrer Beziehung nicht gut. Schon kurz darauf kriselte es bei ihnen. Jeff fing wegen jeder Kleinigkeit einen Streit an. Auch eine Versetzung von Lexie in eine andere Abteilung half wenig. Es gab ihrer Beziehung eher den Todesstoß. Danach ging es nur noch bergab.
Lexie sah als einzige Chance heil aus der Sache raus zu kommen nur noch den absoluten Schlussstrich. Sie kündigte zum Jahresende und räumte ihre Sachen aus der gemeinsamen Wohnung und zog vorübergehend in ein Hotelzimmer.
Gestern war ihr letzter Arbeitstag. Die letzten drei Monate glichen nach der Kündigung eher einem Spießrutenlauf. Jeff schikanierte Lexie wo er nur konnte und schreckte auch vor öffentlichen Demütigungen nicht zurück. Er ließ es so aussehen, als wäre ihre Versetzung und offensichtliche Degradierung und das Beziehungsaus alleine ihre Schuld. Zugute kam ihm dabei ein geplatzter Geschäftsabschluss, der in der Zeit geschah, als Lexie von der Privatsekretärin der Geschäftsführung in die Produktionsverwaltung wechselte. Es hatte damit zwar nichts zu tun, aber Jeff schürte die Gerüchteküche und machte damit Lexie zum Sündenbock. Joseph Price wusste es zwar besser, konnte aber wenig gegen das Getuschel und die Mutmaßungen der Kollegen von Lexie anrichten. Er nahm kurz darauf auch recht erleichtert die Kündigung von Lexie an, welche genug von allem hatte.
Nach der doch recht anstrengenden Zeit wollte Lexie ihre Kräfte lieber für Schönes verwenden. Sie wusste nur noch nicht so genau, wie es jetzt weiter gehen sollte. Da sie auch nicht ewig in einem Hotelzimmer bleiben wollte und auch eher abgeneigt war in Cottonville weiter zu leben, wollte sie erstmal über die Feiertage in die alte Blockhütte der Familie in die Rocky Mountains und über ihre weitere Zukunft nachdenken.
Ihre alten Einrichtungsgegenstände waren schon eingelagert, da Jeff nichts von Lexie in seinem Haus haben wollte. Das hätte ihr schon zu denken geben sollen, aber Lexie war damals noch zu glücklich gewesen und hatte alles durch die rosa Brille des Verliebtseins gesehen. Zynisch schnaubte sie bei diesem Gedanken. Immerhin wurde ihr die Brille recht schnell runter gerissen.
Das die Möbel eingelagert und der Lagerraum im Voraus für ein halbes Jahr noch bezahlt ist, gab Lexie ausreichend Zeit sich was zu überlegen.
Lexie wandte sich dem alten Fachwerkhaus, Jeffs Haus, zu und verabschiedete sich. (Haus siehe Bild oben)
Sie zog noch ihren Schlüssel vom Ring und steckte ihn in den Briefkasten bevor sie in ihren alten roten Honda Civic stieg und sich auf den Weg machte.
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Der Weihnachtswolf
ParanormalAlexandra, kurz genannt Lexie, musste einfach mal raus. Nach einer schlimmen Trennung zog es sie in die einsamen verschneiten Wälder der Rocky Mountain in die abgelegene Blockhütte der Familie. Hier will sie in Ruhe über Weihnachten überlegen, wie e...