Kapitel 9

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Immer noch ganz in Gedanken versunken saß Lexie, dick angezogen in ihrer Winterkleidung, auf dem Fußboden im Wohnzimmer der Blockhütte.
Sie bemühte sich einen Sinn in die Geschehnisse auf der Straße zu bringen. Aber egal wie sie es drehte und wendete. Eine Tatsache blieb. Der Wolf war im Begriff sich in einen Menschen zu verwandeln. Das konnte selbst Lexie nicht bestreiten. Auch wenn sie das "wie" nicht erklären konnte.
Mitten in ihre Überlegungen platzte ein Geräusch von draußen. Ein Auto für langsam auf den Hof vor. Lexie stand auf und ging zum Fenster mit Sicht auf den Vorplatz. Irritiert erkannte sie das Auto von Jeff ihren Ex und ehemaligen Kollegen. Sie fragte sich, warum er ausgerechnet hier auftauchte. Und wie er überhaupt wusste das Lexie hier untergekommen sei.
Während Jeff sein "wervolles teures" Auto, wie Lexie es nannte, vorsichtig neben Lexies alter Kiste, wie Jeff ihr Auto nannte, abstellte, öffnete Lexie schon die Tür der Hütte und erwartete ihn. Sie sprach ihn auch sofort an, als er endlich geparkt hatte und die Tür zum aussteigen öffnete.
》Was willst du den hier! Und wie hast du mich eigentlich gefunden? Ich dachte eigentlich wir hätten alles geklärt und wären fertig miteinander!《
Jeff schien der Tonfall nicht zu gefallen. Den er ging gleich auf Angriff.
》Wir sind noch lange nicht fertig! Glaubst du allen ernstes ich lass dich einfach gehen? So nicht! Fertig sind wir erst, wenn ich das sage!
Gefunden habe ich dich durch eine Detektei. Was glaubst du, wie peinlich es ist den zu erklären, warum meine Freundin weg ist und ich sie unbedingt wieder haben will. Wie kannst du es wagen einfach abzuhauen!《 Jeff kam Lexie dabei immer näher. Diese bekam allein von seinem aggressiven auftreten schon Panik. Da halfen die Vorwürfe nicht. Die verstärkten die Panik eher noch. Jeff drängte Lexie in die Hütte und schlug die Tür laut zu, so das Lexie zusammen zuckte. Als er danach immer noch Anstalten machte ihr näher zu kommen, flüchtete Lexie hinter das Sofa vor dem Kamin.
》Was willst du! Wir haben uns getrennt. Mein Auszug hat doch alles beendet.《 rief Lexie angstvoll.
》Hier ist gar nichts beendet. Nicht solange ich es nicht sage. Haben wir uns verstanden. Ich bin hier, um dich abzuholen. Es geht nach Hause und im neuen Jahr arbeitest du auch wieder für mich. Ist das klar!《Mit jedem Wort wurde Jeff lauter. Lexie wusste nicht mehr wohin.
》Das kannst du vergessen! Ich gehe nirgends mit dir hin. Und arbeiten werde ich schon mal gar nicht mehr für dich!《 rief Lexie. Scheinbar war das zuviel. Jeff sprang regelrecht über das Sofa. Er packte Lexie und knallte sie gegen die Kaminumrandung. Ihr blieb die Luft weg.
》Jetzt hör mir mal zu. Ich bin nicht den weiten Weg gefahren um mich jetzt anzicken zu lassen. Du packst deine Sachen und kommst mit!《
Als Jeff auch noch anfing sie zu würgen, kroch Lexie die Panik die Wirbelsäule hoch. Da sie nicht reagieren konnte, vor Angst war sie wie gelähmt, schüttelte Jeff Lexie.
》Antworte gefälligst!《
Lexie wurde immer mehr die Luft abgeschnürrt. In ihrer Panik hatte sie nur einen Gedanken 》Hilfe《 Sie sah schon fast nichts mehr, da sich ihr Sichtfeld verdunkelte.
Kurz vor der Bewusstlosigkeit hörte Lexie auf einmal das splittern einer Tür.

Der WeihnachtswolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt