Lagern

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"Halt stop! Alle sofort stehen bleiben!"

Rief Myra nach hinten.
Augenblicklich ging ein Ruck durch die Menge, und ihre Begleiter zogen an den Zügeln ihrer Pferde um diese zu stoppen.
Sera die bis jetzt gerade neben Rayleght geritten war, gab ihrem Pferd leicht die Sporen und trieb es dahin wo Myra und Lette vor ihrem Hindernis standen.
"Was ist los?" Fragte die an Myra gewannt. "Das Geröll versperrt uns den Weg wir müssen es aus dem Weg schaffen!" informierte Lette Sera, bevor Myra überhaupt den Mund hätte auf machen können.
"Das sollten wir morgen machen, es wir schon bald dunkel, da können wir eh nichtmehr weiter reiten. Das Beste wäre es einfach hier für die Nacht ein Lager aufzuschlagen." Tat Myra ihren Gedanken kunt. Sera sah für einen kurzen Moment so aus, als ob sie Myra widerspreche würde.
Doch schien sie letztentlich doch einzusehen, dass Sie recht hatte.
"Ich lasse Feuerholz sammeln."
Verkündete sie stadtdessen.

Eine Stunde später, hatten sie ein kleines Lager aufgebaut.
Den Schnee hatten sie weitestgehend von ihrer Stelle weggeräumt und in der Mitte des improvisierten Lagers, knisterte ein Feuer.
Die Pferde standen in einen Halbkreis um die Stelle und grasten die einzelnen Sträucher ab die noch wuchsen.
Myra hatte ihre Bettrolle gerade ausgelegt und saß um das Feuer und beobachtete ihre Begleiter.
Lette und Sera saßen ihr gegenüber und schienen sich angeregt zu unterhalten andere ihrer Begleiter schliefen schon längst oder aßen, so wie in Jacobs Fall etwas von ihrem Proviant. Nur eine Person schien etwas fehl am Platz und stand neben seinem Pferd um diesem seine Sachen abzunehmen. Langsam stand Myra von ihrem Platz am Feuer auf und schlenderte auf Rayleght zu.
Dieser bemerkte sie erst, als sie praktisch schon direkt vor ihm stand.
"Klappts?" Fragte sie.
Er schaute kurz zu ihr rüber und antwortete dann "Muss ja."
Ein Lächeln zierte Myras Lippen als sie sagte. "Weißt du, ich wette am Feuer ist es viel wärmer als hier.
Warum setzt du dich nicht einfach zu uns?" Er schien einen Moment zu überlegen bevor er antwortete.
"Ach was. Und außerdem gibt es sowieso nicht mehr viel Platz um das Feuer herum." Er versuchte sie abzuwimmeln schoss es Myra durch den Kopf. Sie wusste, wenn sie ihren Willen bekommen wollte müsste sie ihre Strategie ändern und sie wusste auch schon genau wie sie dies anstellen sollte.
Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf ihren Lippen auf.
"Weisst du wo es viel Platz gibt?
In meiner Bettrolle, warum legst du dich nicht einfach dazu?"
Sie konnte sehen wie Rayleghts sonst so mürrische und gleichgültige Gesichtszüge geschockt wurden und er so rot wie eine Tomate anlief.
Ja, da hatte sie ihn echt unerwartet getroffen. Sie hätte am liebsten laut losgelacht und als Rayleght sah, dass sie ihn nur auf den Arm nahm, konnte sie sehen wie er selbst versuchte ein Schmunzeln zu verbergen.
"Ach was." sagte er mit einer gewissen Belustigung in der Stimme.
"Ich denke du hast auch gute Gesellschaft ohne mich, und außerdem glaube ich wenn ich mich zu dir legen würde.
Hängt mich der alte Mann auf."
Rayleght zeigten mit dem Kopf auf Jacob, der sie Beide aus der Ferne musterte. Lächelnd antwortete Myra.
"Wenn du meinst, wir wollen ja dein schönes Gesicht nicht ruinieren.
Aber wenn du dich doch noch entscheiden solltest dich zu uns zu sitzen, bist du herzlich willkommen."
Rayleght nickte ihr dankend zu.
"Ich behalte es im Hinterkopf."
Versicherte er ihr.
"Das hoff ich doch."
Rief sie noch über die Schulter und saß sich dann wieder zu den Anderen ans Feuer.
Jacob der mit essen fertig war sah sie fragend an, nach dem Motto.
"Weißt du was du tust?"
Myra zuckte nur unschuldig mit den Schultern. Wann wusste sie je was sie tat.

Als Rayleght fertig war so zutun als hätte er noch was zu erledigen.
Schnappte er sich seine Bettrolle und zog sie wiederwillug zu den Anderen.
Schließlich wollte er nicht erfrieren.
Als er seine Sachen für die Nacht gerichtet hatte saß er sich noch etwas näher ans Feuer und begann etwas trocken Fleisch zu essen.
Myra beobachtet ihn dabei mit einem triumphierenden Lächeln auf dem Gesicht. Er rollte nur mit den Augen.
Doch er wusste, dass wenn er einer von ihnen sein wollte. Er ab und an auch mal zu ihnen sitzen musste.
Jacob der etwas ältere Mann, saß neben ihm und musterte ihn nicht gerade unauffällig.
"Was?" Fragte Rayleght etwas barscher als er beabsichtigt hatte.
"Nichts." sagte Jacob mit einer sanfteren Stimme als er von ihm erwartet hatte. Der alte Mann griff sich an den braunen Bart der schon langsam anfing grau zu werden.
"Ich versuche nur etwas schlauer aus dir zu werden." Etwas genervt schaute Rayleght zu Jacob.
"Und?" Dieser zuckte nur mit den Schultern. "Außer dass du mürrisch bist und gerne alleine, ist mir ehrlich gesagt nichts an dir aufgefallen."
Rayleght brach den Blick zu Jacob ab und starrte in das knisternde Feuer.
"Mehr gibt es da auch nicht."
Aus dem Augenwinkel konnte Rayleght sehen wie Jacob den Kopf schüttelte. "Nein das glaub ich nicht."
brummte er "Ansonsten hätte sie dich nie mitgenommen." Nun wurde Rayleght doch noch hellhörig.
"Was?"
"Myra nimmt keine Leute mit, denen sie nicht vertraut, sie muss etwas in dir gesehen haben, was ich noch nicht zu Gesicht bekommen hab."
Das Gespräch wurde Rayleght langsam etwas zu intim und schnell versuchte er das Thema zu wechseln.
"Und was hat sie in dir gesehen?
Warum bist du hier?"
Ein Lächeln, oder zumindest glaubte Rayleght dass Jacob lächelte, durch den Bart war dies nämlich schwer zu sagen, bildete sich auf Jacobs Gesicht.
"Ich habe erhlich gesagt nicht die geringste Ahnung.
Ich war einfach ein Versager, der seinem Kind mehr bieten wollte als er hatte." Rayleght zog einen  Braue "Du hast ein Kind?"
fragte er vorsichtig nach.
"Ja einen Sohn, er müsste in einpaar Wochen 15 werden. Ich hab ihn aber schon seid einpaar Jahren nichtmehr gesehen." Rayleght sah woe Jacobs Blick traurig wurde. "Wo lebt er dann, wo du doch jetzt hier bist."
"Bei seiner Tante, meiner jüngeren Schwester. Ich schiecke ihnen jeden Monat Geld." Rayleght nickte.
"Warum besuchst du ihn nicht?"
fragte er vorsichtig nach.
"Er möchte mich nicht sehen, sagen wir mal so unsere Beziehung ist nicht gerade das was man unter Perfekt bezeichnen kann."
Rayleght nickte langsam.
"Sie wird sicher nicht besser, wenn du
nichts mehr mit ihm machst."
Ein freudloses Lachen entwich Jacobs Lippen. "Ich habe aber Angst, dass ich es nur noch schlimmer mache."
Rayleght blickte zu Jacob und dachte über seine eigenen Worte nach, bevor er ihm antwortete.
"Glaub mir wenn ich dir sage, dass man nichts falsch machen kann wenn man Zeit mit seinem Kind verbringt und ihm zeigt, dass es wichtig ist."
Jacob nickte einen kurz.
"Du hörst dich so an als ob du Erfahrungen in sowas hättest."
Etwas ertappt merkte Rayleght, dass er zu emotional bei ihrem Gespräch geworden war. "Das Gespräch ist beendet." brummte er bevor er sich in seine Bettrolle lag und die Augen schloss.

A Tale of God and MenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt