Myra blickte mit großen Augen auf die Szene die sich vor ihr darstellte.
Um sie herum lagen dutzende Leichen von Männern und Frauen, der ganze Boden war Blutdurchtränkt und auf einem Altar stand der Mann der ihre Söldner auf dem Gewissen hatte.
Sie spürte wie Hass in ihr aufstieg und sie sah zu Rayleght der ihren Blick jedoch nicht erwiederte sondern auf ein blondes Mädchen schaute welches die Leiche eines jungen Mannes in ihren Armen hielt und bitterlich weinte.
Das muss seine Schwester sein.
"Hella!" Rief er und sie hörte wie seine Stimme etwas höher wurde als sie normalerweise war.
Das Mädchen blickte nicht auf und hielt stadessen den Körper des Mannes noch fester.
Sie musste ihn geliebt haben.Sie riss ihren Blick von den beiden Geschwistern los und fing an die Stufen des Altars hinauf zu laufen zu Carapaius der noch immer einen komischen Singsan von sich gab.
Sie musste nicht hinter sich gucken um zu wissen, dass Rayleght ihr dicht auf den Fersen war.
Hinter ihnen konnte man noch immer das Geräusch von Kämpfen hören nur sie und Rayleght waren von ihrer Gruppe so weit vorgedrungen.
Sie bemerkte, dass Carapaius immer lauter wurde und je näher sie ihm kam, desto schwerer war es für sie einen Schritt vor den anderen zu setzen.
Sie blickte zu Rayleght der ebenfalls das Gesicht verzog und griff nach seinem Arm.
Zusammen versuchten sie gegen diese unsichtbare Wand anzukommen, doch schon jetzt schrie jeder einzelne Muskel ihres Körpers.
Sie wollte sich hinlegen und aufgeben aber stattdessen setzte sie einen Fuß vor den anderen.
"Im Auge des Blutmondes nehmt unser Opfer!"
Hörte sie den wahnsinnigen rufen und sah mit Schrecken wie er Hella an den blonden Haaren hochzog und ihr ein Messer in den Leib trieb."Nein!"
Hörte sie den Markerschütternden Schrei Rayleghts und wie er versuchte voran zu kommen.
Das Blut seiner Schwester tropfte in eine Schalle und aufeinmal war es so, als ob jemand alles um sie herum abgestellt hätte.
Alles Geräusche um sie herum verstummten und es war beinahe so, als ob man ihr die Luft zu atmen raubte.Sie fragte sich ob es die Anstrengung war die sie jetzt halluzinieren ließ oder die Realität.
Doch vor ihnen tauchte schwarzer Dampf auf und das Blut auf dem Boden und in den Behälter fing an zu kochen und sammelte sich zu einem Fleck.
Es sah aus wie eine Hand.
"Nehmt die Hülle die wir Opfern!"
Rief Carapaius und griff wieder nach Hella um sie wie eine Trophäe hoch zuhalten.
Die Schattenhand griff nach ihr und der Rauch saugte sich in Hella ein.Myra und Rayleght konnten nichts anderes tun als da zu stehen und zu zusehen wie sie sich schüttelte und aufschrie.
Ihre Augen leuchteten Rot und ihre Haut verlor jede Farbe die sie jemals bessesen hatte auch ihr blondes Haar wurde weiss.
"Hella!"
Hörte sie Rayleght durch zusammengebissenen Zähnen rufen.
Doch seine Schwester hörte ihn nicht sie fiel auf den Boden und schrie unkontrollierbar während sie sich mit ihren Nägeln wund kratzte.
Ihre Haut sah aus als ob sie Risse bekam und brechen würde noch einmal schrie sie so laut, dass Myra wenn sie es gekonnt hätte sich die Ohren zugehalten hätte, dann brach sie auf dem Boden zusammen und der Rauch verließ wieder ihren Körper.
"Nein! Das ist falsch!"
Carapaius schaute fassungslos auf Hella die sich nichtmehr rührte.
Der Schatten gab einen Laut von sich den man beinahe als Schrei deuten könnte, er schien Schmerzen zu haben ohne Wirt.
Neben ihr sah sie Rayleght der aufschrie und sich die Hand hob, die er normalerweise immer in seinem Handschuh hatte.Schmerz seelischer und körperlicher zog durch seinen Körper.
Es war als ob sich seine Hand zersetzten würde und er riss verzweifelt seinen Handschuh von der Hand, der sein schwarzes Mal verborgen hatte.
Er konnte sehen wie Myra ihn mit großen Augen anschaute bevor alles was er spürte Schmerzen war.
Das Schwarz leuchtete regelrecht und fraß sich in ihn hinein es war als ob ihn etwas zu dem Schatten zog.
Auch dieser schien zu merken, dass eine Verbindung zwischen ihnen war und wie vorher schon bei Hella kam er auf ihn zu und zog in seinen Körper.Schmerzen wie er sie noch nie gespürt hatte zuckten durch seinen Körper und er bekam nur wage mit, dass er schrie.
Er sah wie sich das schwarze Mal ausbreitete und sich immer weiter seinen Arm hinauf schlängelte.
Es war als ob sein Blut versuchen würde ihn zu verätzen und er schrie ein letztes Mal auf, bevor er ohnmächtig wurde und ihn die Schwärze übernahm.Es war ein komisches Gefühl.
Er sah einen Raum, er befand sich in dem Raum doch er war nicht wirklich da.
Es war beinahe so, als ob er alles von Oben beobachtete.
Seine Augen durchsuchten den Raum und blieben an einer blonden Frau hängen.
Sie hatte blaue Augen und wirkte sehr jung.
Es war seine Mutter.
Traurig saß sie auf dem Bett, einzelne Tränen rannten ihr über das Gesicht, die sie sich schnell wegwischte als sich die Tür öffnete.Ein junger Mann torkelte in den Raum hinein und ließ sich schwerfällig neben sie fallen.
"Wo warst du?"
Fragte sie ihn.
"Nirgends." Säuselte der Mann.
"Benjen! Lüg mich nicht an."
Erschrocken erkannte er seinen Vater.
"Lass mich schlafen Frau, wir reden morgen."
Doch seine Mutter ließ es nicht auf sich beruhen.
"Du warst bei einer anderen Frau oder?"
Sagte sie kühl.
Sein Vater antwortete ihr nicht sondern legte sich einfach in das Bett, doch sie wusste es.Das Bild vor ihm verschwamm wie Tinte in Wasser und aufeinmal hörte er die Stimme einer Frau in seinem Kopf.
"Ich werde verrückt."
Sie hörte sich panisch an.
"Jeden Tag träume ich von einem Mann der zu mir kommt."
Er hörte das Geräusch von einem Stift der über Papier fuhr, dies musste eine Art Tagebucheintrag sein.
"Er hält mich fest, flüstert mir schöne Dinge ins Ohr und tröstet mich und jedes mal wenn ich aufwache bin ich entäuschter, dass er nicht real ist.
Meine Träume sind schöner als das Leben."Wieder war es als ob sich etwas vor ihm auflösen würde und ein neues Bild entstand vor ihm.
Seine Mutter saß an ihrem Schreibtisch und schien etwas zu schreiben.
"Ich habe ihn gesehen! Nicht nur in meinen Träumen, heute morgen habe ich ihn gesehen."
Ein Klopfen unterbrach sie und schnell packte sie ihr Buch ein ehe sie an die Tür eilte.
Er konnte nicht erkennen wer es war, doch kam ihm die Aura sehr bekannt vor.
Er hatte sie schon öfters in Träumen gespürt und vorhin als der Schatten in ihn eindrang hatte er sie wieder erkannt.
"Ich dachte du wärst nicht real."
Keuchte seine Mutter.
Er sah wie sich eine Hand um sie legte und die Tür hinter sich schloss.
Ein Mann hatte sie im Arm und flüsterte ihr ins Ohr.
Seine Mutter kicherte und schloss die Tür ab.Das nächste was Rayleght sah, war seine Mutter, doch sie hatte einen runden Bauch.
"All die Zeit hatte ich gedacht ich hätte mir diese Nacht nur eingebildet, dass ich verrückt bin.
Doch ich erwarte ein Kind.
Benjen denkt es wäre seins, ich habe ihm eingeredet es wäre in einer der Nächte passiert, in denen er so betrunken war, dass er sich nichtmehr erinnern konnte.
Er ist glücklich und ich bin glücklich ich sehe kein Problem."
Sie legte den Stift kurt beiseite und strich sich über den Bauch.
"Das einzige was mich betrübt ist, er ist fort, er taucht in meinen Träumen nichtmehr auf."Er konnte einen Kinderschrei hören und sah seine Mutter, wie sie ein Neugeborenes in den Armen hielt.
"Ein Junge."
Verkündete eine der Hebammen.
Seine Mutter betrachtete das Kind und blickte es voller Liebe an. "Rayleght"
Sagte sie sanft.Die Szene dauerte nicht lange an und wieder verschwamm alles in Rauch.
"Er verfolgt mich!" Hörte er die panische Stimme seiner Mutter.
"All die Jahre hat er mich in Ruhe gelassen und seit ich wieder ein Kind erwarte jagt er mich in meinen Träumen.
Doch er ist nichtmehr zärtlich, er ist grausam, er versucht mich in den Wahnsinn zu treiben. Er kann es nicht ertragen, dass ein anderes Kind außer Rayleght hier ist, ich muss sie beide beschützen.
Selbst wenn dies heißt, dass ich sie vor mir selbst beschützen muss....."Und wieder war alles schwarz, doch nichts kam.
Keine weiteren Bilder oder Stimmen, es war als ob er ganz alleine war weggesperrt in seinem eigenen Kopf.
Er wusste es war noch jemand hier.
Sein Vater.
Sein echter Vater.....
Bei jeder verstrichenen Sekunde merkte er, wie er sich immer weiter auflöste.
Wie sein Geist in sich zerfiel und die Macht über seinen Körper verlor.....

DU LIEST GERADE
A Tale of God and Men
FantasyRauch und Feuer, so hatte alles begonnen und so würde alles enden..... Dies ist eine Geschichte über Götter und Menschen. Dies ist die Geschichte über einen Adelssohn, der sein Schicksal überlebte und einer entflohenen Sklavin, die nach Erlösung suc...