Wie ein Stein durch Glas

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Abseits des Lagers, lehnte sich Rayleght an einen Baumstamm.
Sie hatten vor einpaar Tagen die Grenze nach Eon überquert und schon jetzt, spürte man das warme Klima und das freundliche Wetter von seinem Heimatland.
Überall um sie herum, soweit das Auge reichte standen nur Bäume und das Licht der unter gehenden Sonne, schien in all seiner Pracht durch die Baumkronen.
Doch hielt sich Rayleghts Freude, über die Tatsache, dass er wieder da war in Grenzen.
Er fühlte sich noch immer unwohl und das Gefühl, dass er gehen sollte wuchs stetig.
Er sollte einfach seinen Rücken kehren und das tun was er am besten konnte, abhauen.
Doch sein Verlangen, zu verschwinden ,wurde nur von einem anderem noch übertrumpft.
Wie ein Stein durch Glas, war ihm die letzten Tage gedämmert, warum er noch hier war, warum er noch nicht gegangen war. Er war verliebt.
Er wollte es zwar nicht wahr haben, doch er war verliebt und das auch noch in seine Vorgesetzte.
Seit er diese Entdeckung gemacht hatte, spürte er wie sein Herzschlag, wann immer sie ihm nah war, immer schneller wurde.
Es war ein nerviges Gefühl und er wünschte sich einkleinwenig, dass er mehr Ahnung von der Liebe hätte.
Dass er mehr Liebe erfahren hätte.
Er war kein Mensch der sich gerne über Gefühle unterhielt und war sozial völlig unbeholfen.
Die Emotionen anderer, konnte er nur schwer deuten und Leute an sich ran zu lassen viel ihm schwer.
Er wünschte sich, jemand hätte mit ihm geredet, wie es war eine andere Person zu lieben, woher man es überhaupt wusste.
Doch die einzige Personen die so ein Gespräch mit ihm hätten haben können, waren entweder schon seit Jahren tot, oder hatten ihn schon immer gehasst und ihn verstoßen.
Um die Warheit zu sagen, er hatte keine Ahnung und es machte ihm Angst, machte ihm Angst, dass sie seine Gefühle nicht erwiedern würde, oder er so wie jeden Menschen denn er liebte, sie enttäuschen würde.
Er wollte nicht verliebt sein, es brachte ihn in solch eine unangenehme Lage und seit er es wusste konnte er nichtmehr still sitzen.
Hatte Angst in ihre Richtung zu schauen, sie könnte es ja merken, ihm war natürlich klar wie albern er sich aufführte und es beschämte ihn.
Wenn seine Schwester ihn jetzt sehen würde, würde sie ihn auslachen.
Doch vor allem anderen, würde sie die Frau, die sein Herz erweicht hatte gerne kennenlernen.
Die zwei würden sich vermutlich blendend verstehen, Hella würde mit ihrer offenen und freundlichen Art glänzen und Myra würde spielerisch versuchen sie in Verlegenheit zu bringen.
Und wieder fragte sich Rayleght, warum er nicht mehr wie seine Schwester sein konnte.
Sie wüsste was zutun wäre, sie hatte bestimmt noch nie Probleme mit Liebschaften gehabt.
Er konnte sich noch daran erinnern, wie die jungen Männer Hella hinter her liefen.
Ihm hingegen hat noch nie jemand hinter her geschwärmt und wenn doch ,so hat er es nicht bemerkt.
Doe Leute hatten ihn früher gemieden und er musste zu geben, es war auch größten Teils seine Schuld, er war nunmal keine freundliche Person, seine Laune war meist trüb oder gelangweilt und wenn ihm jemand Zuneigung zeigte, wusste er nicht was er damit anfangen sollte und mied die Person.
Rayleght fragte sich, wann es wohl angefangen hatte, wann er begonnen hatte Menschen von sich weg zu stoßen.
Es muss wohl angefangen haben, als sich seine Mutter das Leben nahm, oder als sie anfing langsam den Verstand zu verlieren und nur noch Rayleght bei sich haben wollte.
Oder noch viel früher, als er seinen Vater mit einer anderen Frau erwischt hatte und dieser versucht hatte ihm einzureden, ja kein Wort darüber an seine Mutter zu verlieren.
Es hatte natürlich keinen Zweck, sie wusste es, hatte es immer gewusst und genau das hatte sie in den Wahnsinn getrieben.
Die unerwiederte Liebe seines Vaters und was wenn er genauso enden würde wie sie, wenn jemand ihn so sehr verletzten würde, dass er sich einfach nichtmehr aufrichten konnte.
Es war immer einer seiner größten Ängste wie seine Mutter zu enden, alleine und verückt, verletzt durch die, die ihm am meisten bedeuten.
Deswegen, machte es ihm immer Angst, Leute an sich ran zu lassen.
Er hatte gesehen was Liebe, mit Leuten anstellen konnte und er wollte nicht so enden, niemals.
Doch wann immer er Myra sah, ihr dunklen Augen, seinen Blick einfingenn, fragte er sich, wie konnte so etwas, so viel Schaden anrichten.
Wenn er doch nur wüsste, ob sie ihn ebenfalls liebte und  wenn die Antwort nein hieß, dann könnte er wenigstens nach vorne blicken, so tun als ob er nicht verückt nach ihr wäre, als ob sie nicht die Person wäre, die seit langem sein Vertrauen und unbewusst sein Herz hatte.
Doch nichts in der Welt, war einfach, oder scherte sich um Rayleght. Weswegen er nun hier stand, abseits des Lagers und sich gegen einen Baum lehnte und sich dabei fühlte wie ein 13 Jähriges Mädchen, dass die Blüten einer Blume rupfte und dazu sagte "Er liebt mich. Er liebt mich nicht."
Er war auch schon mit dem Gedanken aufgekommen, wenn er nur lange genug versuchen würde seine Gefühle zu unterdrücken und sich so verhielt wie immer, vielleicht würde sich das Gefühl verflüchtigen, würde sich einfach als das Produkt zu lebhafter Fantasie entpuppen.
Doch wenn er ganz erhlich mit sich war, wusste er, dass seine Gefühle für Myra echt waren.
Er liebte sie und sowas kann man nunmal nicht wegdenken.
Er musste schwer aufseufzen.
Diese verdammte Frau!

A Tale of God and MenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt