Der Aufstieg

29 7 4
                                    

Myra schlug ihre Kletteraxt tief in das Gestein unter ihr.
Die Kälte und der Wind zogen an ihrem Körper und machten den Aufstieg nicht gerade leichter.
Sie hatten gerade erst die Hälfte des Berges erklommen, in dem die Banditenbande, die sie zur Strecke bringen mussten, sich verschanzen.
Etwas nervös schaute Myra nach unten, sie hatte Höhen noch nie leiden können.
Eine Angst die sie leider schon immer hatte. Doch schienen die Anderen aus ihrer Gruppe, die Hauptgruppe, sich nicht an der Höhe zu stören.
Ganz im Gegenteil, sie konnte hören wie Sera, Ray und Lette sich immer wieder etwas zu riefen und anscheinend sich eine gute Zeit machten, während sie hier wie eine dicke Katze auf einem Baum saß und Angst hatte auch nur einen Meter höher zu klettern. Sie biss ihre Zähne zusammen und führte ihre fünfköpfige Gruppe weiter voran.
Die Anderen zählten auf sie.
Sie hatten sich am Fuß des Berges in Gruppen aufgeteilt und jeder dieser Gruppen hatten eine bestimmte Aufgabe.
Die eine Gruppe würde unten im Tal warten und den Banditen die flüchten würden das Handwerk legen, während die restlichen Gruppen andere Wege nahmen um den Berg zu erklimmen, da eine zu große Gruppe zu viel Aufmerksamkeit erregen würde.
Sie signalisierte sich ihre Standorte jedoch bei Nacht mit Hilfe von Rauchzeichen, die man von der Spitze des Berges nicht ausmachen konnte.
Doch hatte sie Angst, dass trotz all ihrer Bemühungen sie am Ende  entdeckt  würden, und es auf ihrer Seite viele unnötige Tode geben wird.
Sie schüttelte ihren Kopf und versuchte somit ihre Negativen Gedanken auszublenden.
Stadessen schlug sie einen weiteren Haken aus Eisen in den Fels und befestigte daran ein Sicherheitsseil, das sie Alle Verband.
Nur für den Fall, dass einer von ihnen abrutschen sollte.

Rayleght schlug mit all seiner Kraft seine Axt wieder in den Stein und zog sich daran hoch.
Er konnte schon langsam merken, wie seine Gelenke schwer wurden.
Dass der Schnee und Wind ihm auch noch um die Ohren wehte, dass machte die Sache nicht gerade besser.
Wieder holte er aus und stoß die andere Axt in den Stein, um sich an ihr hochzuziehen.
Dabei rutschte er jedoch mit seiner rechten Hand aus und schliff damit über die Felswand, bevor er wieder damit Halt fand.
Er presste die Zähne zusammen, als er merkte wie eine warme Flüssigkeit an seinem Handgelenk unter dem Handschuh und seinem Mantel entlang lief. Toll das hatte ihm gerade noch gefehlt.
Rayleght merkte wie seine Wunde unnatürlich brannte und ihm wurde klar welche Hand er sich gerade verletzt hatte.
Es war nicht nur seine Schwerthand, sondern auch die Hand mit dem schwarzen Mal.
Angst kroch durch seinen Körper und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit.
Er hatte sich nich nie an seinem Mal verletzt, brannte es deshalb so stark?
Seinen Gedanken wurden ein apruptes Ende gemacht als er hörte wie jemand etwas rief.
Durch den Wind kamen die Worte, die eine Warnung waren, jedoch nich bei ihm an und so kam es, dass ihn beinahe ein Felsbrocken erwischt hätte, der sich von der Felswand gelöst hatte.
"Rayleght!" hörte er Sera von Oben rufen.
"Bist du in Ordnung?"
Er schaute dem Felsbrocken nach, der ihn beinahe erwischt hätte und gab Sera einen Daumen hoch.
Als er wieder nach Oben schaute sah er Sera die ihn vorschend anschaute.
"Pass besser auf und hör auf zu träumen!" Wies diese ihn zurecht.
Rayleght nickte nur, nicht sicher ob sie es gesehen hatte und sie alle begannen weiter hinauf zu kletter.

Es wurde schon bald dunkel, und anstatt sich fast taub anzufühlen, brannten die Muskeln von Rayleght, so langsam ging ihm die Puste aus.
Er war nicht der Einzige dem es so ging, denn immer wieder beobachtet er, wie Jemand länger als nötig an einem Fleck blieb oder auch Mal daneben griff.
Doch konnten sie erst eine Pause einlegen, wenn sie Oben angekommen waren. Keuchend zog sich Rayleght ein weiteres Mal nach Oben, musste jedoch etwas auf der Stelle verweilen, da er zu überanstrengt war.
Er schaute nochmals hinauf und wäre vor Erleichterung beinahe umgekommen.
Er konnte die Bergspitze erkennen.
Gerade als er sich wieder weiter hochziehen wollte sah er es.
Myra hatte nicht mit genügend Kraft in die Felswand geschlagen und als sie sich hochziehen wollte, gab die Axt nach und löste sich aus dem Stein.
Sie schaffte es nicht ihr Gleichgewicht wieder zu bekommen und stürtzte nach hinten.
Lette die direkt hinter ihr war, versuchte sie noch irgenwie zu fassen zu bekommen, doch vergriff sie sich um Millimeter.
Er konnte den geschockten Laut hören den Myra von sich gab als sie ihren Halt verlor und Jacob der ihren Namem schrie.
Unbewusst merkte er ,wie er einen Arm aus Reflex  nach ihr ausstreckte und fühlte den Stoff und ihre Haut, als er es gerade noch schaffte sie an ihrem Arm zu packen und sie vor einer ernsten Verletzung zu bewahren.

Myra fühlte die Schwerelosigkeit, jedenfalls für einen kurzen Moment.
Sie wusste, sie würde nicht in die Tiefe stürtzen, da sie ein Sicherheitsseil um sich hatte.
Doch würde sie vermutlich Bekanntschaft mit der Felswand machen.
Innerlich bereitete sie sich schon auf ihren Aufschlag vor, doch kam er nie.
Statt gegen eine harte Felswand, krachte sie gegen etwas anderes, gegen Etwas, was von der Wucht ihres Falles aufkeuchte.
Egal was es war, Myra klammerte sich daran und als sie wieder die Augen aufmachte merkte sie, dass es einer ihrer Begleiter war, der sie gerettet hatte.
Sie ließ sich etwas nach hinten fallen um zu sehen, welcher ihrer Leute sie gefangen hatten, nur um in die blauen Augen von Ray zu blicken.
Noch immer etwas erschrocken und außer Atem klammerte sie sich an ihn und legte für einen kurzen Moment ihren Kopf auf seine Schulter um auszuatmen.
Als sie sich sicher war, dass sie wieder weiter konnte, fing sie an mit ihrer verbliebenden Axt weiter hinauf zu klettern.
Sie konnte jedoch den Arm von Rayleght spüren, der sie von unten stützte.
Dankbar für seine Unterterstüzung, kletterte sie weiter. Es war nicht mehr weit!
Den Rest ihres Aufstiegs meisterten sie ohne Zwischenfälle und dafür war sie dankbar, als Myra sich zum letzten Mal nach oben zog und erschöpft auf den Boden legte hatte sie nur einen Gedanken.
Geschafft!


A Tale of God and MenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt