Dinge im Verborgenen

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Geschockt wollte sich Hella umdrehen,  sie war kurz davor ihren Mund zu öffnen und zu schreien.
Doch drückte sich eine warme Hand auf ihren Mund und hinderte sie daran, sich zu bewegen.
Panik stieg in ihr auf.
Wo war sie da schon wieder hinein geraten.
Ihre Atmung wurde schneller und ihre Panik wurde zu Furcht, als sie langsam nach hinten gezogen wurde.
Sie wurde hinter eine Säule gezerrt und bemerkte, dass sich der Griff der Person hinter ihr lockerte.
Sie würde handeln, wenn  der richtige Moment gekommen war.
"Psch" Hörte sie die Person hinter sich sagen, als sie die Hand von ihrem Mund nahm.
Hella dachte nicht lange nach und rammte der Person ihren Ellenbogen in den Bauch.
Sie konnte das geschockte Ausatmen hören und ein Keuchen.
Schnell drehte sie sich um und wollte ihrem Angreifer den Rest geben, als sie sah, wem sie ihren Ellenbogen in  den Magen gerammt hatte.
Vornüber gebeugt und keuchend stand Maxon, dessen Gesicht rot angelaufen war und einzelne Adern aus diesem hervor traten.
Schuld machte sich in Hella breit, nur um sogleich von Fragen ersetzt zu werden.
"Maxon?" Zischte sie.
"Was soll der Mist!"
Maxon der sich noch immer den Magen hob schaute zu ihr hoch.
"Die bessere Frage wäre doch."
Er fasste sich nochmals an den Bauch.
"Warum du hier bis, dies ist der Dienstbotenflügel, wir mögen es nicht wenn reiche Ladys hier rumschnüffeln." Er hob herausfordernd eine Augenbraue in die Höhe. "Oder habt ihr etwa nach mir gesucht?"
Empört verschränkte Hella die Arme.
"Ich habe nicht herum geschnüffelt.
Ich habe mich verirrt."
Sie machte eine kleine Pause und starrte ihn wütend an.
"Und außerdem, wärt ihr die letzte Person, die ich hier suchen wollte."
Maxon der sich einigermaßen von dem Schlag erholt hatte, richtete sich wieder auf.
"Ihr Habt euch verirrt?"
Er schaute sie zweifelnd an, er glaubte ihr nicht.
"Dann werde ich dafür sorgen lassen, dass ihr nur noch mit Karte das Zimmer verlässt."
Hella versuchte ihn mit Blicken zu erdolchen, als sie sagte.
"Vorsichtig oder ich schlage euch nocheinmal."
Maxon gab vor verängstigt zu sein.
"Oh nein! Bitte nichtmehr schlagen!"
Hella rollte nur mit den Augen, über das kindische Verhalten ihres Gegenübers.
"Apropos, was geben die euch zu essen, so viel Kraft hätte ich von einem dürren Mädchen wie euch nicht erwartet."
Empört schlug Hella ihm auf die Schultern.
"Ich zeig euch gleich, was so ein dürres Mädchen machen kann!"
Maxon schaute sie ziemlich unbeeindruckt an.
"Was auch immer ihr mit mir zu tun gedenkt, könntet ihr es leiser machen, ich möchte nicht, dass meine Kollegen gestört werden."
Hella zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Als ob dies, die Räume der Diener wären."
Maxon schaute sie abschätzend an.
"Nicht jeder kann in einem Raum mit Seidenvorhängen leben Mylady."
Er fügte noch sarkastisch hinzu.
"Und da euch dieser Raum so missfällt, möchte ich euch wieder zurück, in eure Abteilung bringen."
Hella schnaubte auf, doch unternahm nichts, als Maxon sie in einen der Gänge schob.
Doch ging ihr nichtmehr der Gedanke aus dem Kopf, dass Maxon sie los haben wollte.
Sie hatte keine Ahnung, wohin sie gingen.
Die Dienstbotengänge, waren das reinste Labyrinth.
Doch Maxon schien sich bestens auszukennen, denn er lotzte sie durch die stickigen Räume, direk in einen kleinen Garten, den sie als den Rosengarten des Schlosses erkannte.
Maxon hörte auf, sie voran zu stoßen und schubste sie stadessen leicht in den Garten.
"Hey!" Beschwerte Hella sich.
"Tut mir leid Mylady, meine Hand muss ausgerutscht sein."
Sagte Maxon, doch auch wenn Hella ihn nicht sehen konnte, hörte sie das Lachen in seinen Worten.
"Sei bloß vorsichtig, sonst rutscht mir die Hand gleich aus."
Flüsterte Hella.
"Hat die Lady was gesagt?"
Fragte er sarkastisch nach.
"Nein!"
Fuhr sie ihn an.
Maxon hob beschwichtigend die Hände, doch sein grinsen wich nicht von seinen Lippen.
Er räusperte sich kurz ehe er in seiner herablassenden Manier anfing zu reden.
"Jetzt wo ich euch von den bösen Diensträumen gerettet habe, wie wäre es mit einem Kuss?"
Hella zog die Augenbrauen nach oben.
"Wie wäre es, mit einer gebrochenen Nase?"
Maxon fasste sich an seine Brust und tat so, als ob Hella ihn verletzt hätte.
"Meine liebe Dame, ich dachte wir hätten bereits geklärt, dass ihr mich anziehend findet."
Hella hob eine Augenbraue.
"Mein lieber Herr."
Äffte sie seinen Tonfall nach.
"Ich dachte, wir hätten bereits geklärt, dass ich sogar Besenstiele anziehender finde als euch."
Maxon kam ihr einen Schritt näher, und schaute auf sie herab.
"Die Erignisse von letztens, haben doch deutlich bewiesen, dass ihr lügt meine Liebe."
Hellas Wangen wurden rot, soe erinnerte sich nur zu gut an diese Nacht, doch sie hatte nichts zu bedeuten.
Sie räusperte sich und versuchte diese Spannung, die ihr so sehr gefiehl und sie gleichzeitig wahnsinnig machte, aus dem Gespräch zu nehmen.
"Ich wünsche einen Thema wechsel!"
Rief sie, zu ihrer eigenen Überaschung aus.
Maxon schien ebenfalls etwas überascht und zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Und über was wünscht die Lady zu sprechen?"
Hella zuckte nur mit den Schultern.
"Ich weiß nicht, das Wetter? Politik?
Irgenwas?"
Er schaute sie belustigt an.
"Über das Wetter wünsche ich nicht zu reden, doch um dieses Gespräch abhaken zu können, es ist sonnig."
Sagte er arrogant.
"Und Politik, ist etwas was ihr reichen Leute tut, um eure Zeit zu vertreiben, während wir eure Arbeit verichten.
Also harken wir auch dieses Thema ab."
Hella schaute ihn entgeistert an, als er fortfuhr.
"Was uns nun mit dem Gespräch  irgenwas übrig lässt und ich wünsche zu erfahren, warum ihr in den Diensträumen wart."
Er versuchte es unbeschwert klingen zu lassen, doch hörte Hella den barschen Unterton.
"Da giebt es nichts zu wissen, ich hab mich verirrt."
Maxon zog wie zuvor, die Augenbrauen nach Oben.
"Entweder ihr versucht mich für dumm zu verkaufen, oder ihr seid wirklich unfähiger, als ich dachte."
Empört zog Hella die Augenbraue nach oben.
"Wie bitte?"
"Oh ich glaube ihr habt mich ganz gut gehört, das letzte Mal als ich geschaut habe, hattet ihr noch Ohren."
Sie schlug ihm leicht gegen die Schulter.
"Ich war aufgewühlt und hatte nicht geschaut wo hin ich ging."
Triumphierend blickte Maxon sie an und ihr wurde klar, er hatte sie provoziert, damit sie mit der Sprache rausrückte.
"Weswegen? Hat man euch das blaue statt das rote Kleid heraus gelegt?
Oder ist eich gar ein Nagel abgebrochen?"
Fragte er mit gespielter Empörung.
"Nein! Und selbst wenn dem so wäre, würde ich es euch nicht sagen!"
Er pfiff etwas durch seine Zähne
"Das ist aber nun wirklich nicht fair Mylady, jetzt habt ihr mich ganz neugierig gemacht."
Eingeschnappt zuckte sie mit den Schultern.
"Das ist aber nicht mein Problem."
Er zog eine Schnutte, als er sagte.
"Sie sind eine böse Frau."
"Soll schonmal vorgekommen sein."
Er lehnte sich gegen die Wand.
"Ich bitte sie, wir sind ganz alleine, in einem wunderschönen Garten, umgeben von Rosen, wo gibt es bessere Orte, als hier sich seine Geheimnisse zu erzählen."
"Es geht nicht um die Umgebung, in der ich sie erzählen muss, sondern der Person."
Gab sie trocken zurück.
"Ach kommen sie, wir machen ein Spiel draus, ich erzähle ihnen etwas und dafür erzählen sie mir etwas."
"Warum sollte ich etwas über sie wissen wollen?"
Er warf ihr ein kokettes Grinsen zu.
"Seit ich ein so charmanter gutaussehender Bursche bin?"
Hella dachte einen Moment über sein Angebot an, sie wollte ihn nicht gewinnen lassen, doch andererseits, wollte sie mehr über diesen Mann erfahren.
Sie ließ einen einen Seufzer von sich.
"Na schön! Aber ich fange an."
Maxon zuckte mit den Schultern.
"Wenn es euch glücklich macht."
Hella überlegte einen Moment bevor sie sagte.
"Erzählt mir etwas über eure Familie, wo kommt ihr her?"
"Nun" Begann er.
"Geboren, bin ich vor 25 Jahren in einem kleinen Dorf in der Nähe der Weisen Weite. Dort lebte ich mit meinen Eltern in einer kleinen Hütte.
Ich bin Einzelkind und meine Eltern waren Bauern.
Ich hatte eine halbwegs normale Kindheit, bis auf einpaar Ausnahmen und bin bis jetzt ganz gut über die Runden gekommen."
Hella nickte, sie war etwas enttäuscht, bei jemand der so charismatisch wie Maxon war, hätte sie eine interessante Lebensgeschichte erwartet.
"Jetzt seid ihr dran gute Frau."
"Ich werde heiraten."
Maxon hob eine Augenbraue.
"Was?"
"Ich werde heiraten, ich habe es gerade erfahren."
Maxon nickte verständnisvoll.
"Jemand den ich kenne?"
"Das bezweifle ich, er ist kein Diener."
Gab sie bissig zurück.
"Touche."
Sagte Maxon.
"Mögt ihr den armen Kerl?"
Fragte er sie.
"Wie bitte?"
"Ob ihr den armen Kerl mögt.
Meine Güte, am Ende habt ihr wirklich etwas an den Ohren."
Sie schlug ihm gegen die Schulter.
"Ich finde das nicht lustig.
Wie würdet ihr euch fühlen, wenn man euch das Recht verweigern würde, aus Liebe zu heiraten."
Er schaute etwas geknickt zu ihr rüber.
"Ihr habt Recht, das war nicht in Ordnung von mir, ich bitte um Entschuldigung."
Sie schaute zu ihm rüber doch konnte sie keinen Funken an Sarkasmus erkennen, oder andere Zeichen, dass er sie auf den Arm nahm.
"Ich vergebe euch."
Er nickte ihr dankbar zu und für eine Weile standen sie schweigend nebenainander.
"Was werdet ihr nun dagegen tun?"
Fragte er sie.
"Ich weiß es nicht, vermutlich garnichts."
"Wann soll die Hochzeit stattfinden?"
Sie seufzte.
"Schon bald."
"Dann solltet ihr die letzen Moment in Freiheit noch genießen oder?"
Hella zog eine Augenbraue hoch.
"Inwiefern?"
"Ich weiß es nicht, tut doch einmal etwas verbotenes, oder etwas anderes, als in einem stickigen Salon zu sitzen und über Mode zu reden.
Genieß einfach das Leben."
Sie nickte leicht.
"Ich verstehe."
Und bevor Hella wusste was sie tat, drückte sie ihre Lippen auf Maxons.
Dieser war geschockt und begriff nicht wie ihm geschah.
So schnell wie sie ihn geküsst hatte, löste sie sich wieder von ihm.
"Zählt das als verboten?"
Fragte sie.
Eim Grinsen zierte Maxons Lippen als er sagte.
"Also dass was ihr da gerade mit euer Zunge getan habt, war ganz sicher nicht anständig."

"Das ist schön."
Sagte ihre Tochter.
"Kommen sie zusammen?"
Ihre Mutter lächelte.
"Lass mich die Geschichte einfach weiter erzählen.
"In der Zeit, die Hella an Hofe verbrachte und Rayleght in der Weisen Weite. Brach in der Mitte des Landes, ein Sturm los, in Form einer Gruppierung, die Dörfer angriff und Städte niederbrannte.
Niemand hätte gedacht, dass diese Leute so viel Chaos anrichten könnten.
Doch war dies erst der Anfang, es sollte noch viel schlimmer kommen.
Viele sollten den Tod durch sie finden und dass alles nur wegen eines Mannes......"

A Tale of God and MenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt