Zur selben Zeit in Eon
"Und dann sagte ich, aber doch nicht mit Honig!" Gelächter erfüllte den kleinen Teesalong in dem sich Hella befand, als Lady Lucias ihre Geschichte beendete.
Auch sie kam nicht umhin ein freudiges Kichern auszustoßen.
Zusammen mit sechs weiteren Damen, saß sie im Damenzimmer und wartete darauf, dass die Männer ihre Angelegenheit beendeten.
Frauen waren dabei nicht zugelassen und so kam es, dass sie die Anderen erst später auf dem Ball treffen würden. Ihre beste Freundin Alyssa stupste sie leicht an.
"Und ,denkst du was sie uns da gerade erzählt hat ist wahr?" fragte diese mit einem gedämpften Tonfall, sodass nur Hella sie hören konnte.
Mit einem schelmischen Grinsen antwortete diese.
"Um Lord Lucias Willen, hoffe ich es beim besten Willen nicht!"
Und nahm noch einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse, bedacht darauf nicht zu schnell zu trinken.
"Wahr oder nicht, ich hoffe ich muss für längere Zeit keinen Honig mehr essen!"
Die zwei brachen in geckicher aus und als sie die forschen Blicke der anderen bemerkten, hoben sie schnell ihre Fächer in die höhe und wedelte damit vor ihrer Nase, bedacht sich nicht ihrer Blöße zu geben.
Lady Lucias wollte gerade den Mund aufmachen, als die Tür zum Salon geöffnet wurde.
Ein junger Mann mit braunen Augen und Haaren kam herein.
Er verbäugte sich schnell vor ihnen allen, ehe er zu sprechen begann.
"Mylady, Die Herren sind mit ihren Geschäften zu einem Ende gekommen und wünschen sich auf den Ball vorzubereiten."
Lady Lucias eine alte und edle Dame stand langsam auf und die übrigen folgten ihr. "Dann wollen wir sie nicht warten lassen!" sagte diese feierlich.
"Meine Damen! Auf in die Schlacht."
Der junge Bote verbäugte sich nocheinmal, ehe er aus dem Raum eilte.
Hella hätte jedoch schwören können, dass sein Blick etwas länger als notwendig auf ihr geweilt hatte.
Doch hatte sie keine Zeit darüber nachzudenken, als sich Alyssa bei ihr unter hakte und sie in Richtung ihre Zimmer schob.Hella saß vor ihrer Kommode und schaute in dessen Spiegel, als eine ihrer Hofdamen ihr die Frisur hochsteckte, das perfekte Kleid für sie aussuchte und ihr half es anzuziehen.
Normalerweise mochte Hella Bälle.
Ob sie nun Zuhause in Weißfach zu Tage kamen, oder sie wie in diesem Fall, zu einer anderen Burg eingeladen wurde.
Doch hatte dieser für sie einen bitteren Nachgeschmack.
Dies würde der erste Ball ohne ihren Bruder sein.
Diesmal würde Rayleght nicht jedes Mal, wenn ein anderes männliches Wesen sich ihr näherte aus der Entfernung über sie wachen und darauf achten, dass der junge Mann sie anständig behandelte.
Diesmal konnte sie nicht einfach mit ihm den Ball verlassen und sich vor den obszönen Gesprächen der Oberklasse drücken.
Nein, diesmal war sie auf sich alleine gestellt. Man würde meinen, sie würde nach einem Jahr der Trauer mit diesem Gefühl bekannt sein.
Doch hatte sie ihre Zweifel, ob dass sie sich jemals an den Tod ihres Bruders gewöhnen könnte.Als ihre Hofdamen fertig waren sie anzukleiden, stand sie auf und betrachtete sich im Spiegel.
Ihre blonden Haare waren elegant nach oben gesteckt worden, sie wurden von vielen verzierten Nadeln oben gehalten.
Hier und da leuchtete eine Perle durch, die sich an Spangen befanden.
Ihr kleid bestand aus Blutroter Seide, auf die an ihrem Saum Blumenstickerein prangten.
Ihr Schmuck war auf ihre Kleiderfarbe abgestimmt und funkelte in sämtlichen Rottönen.
Jedes Mädchen hätte sich wunderschön gefühlt.
Jedes Mädchen nur nicht Hella.
Für sie fühlte sich der rote Schmuck zu schwer, die Haare zu trapiert, das Kleid zu ausfallend an.
Denn tief in ihrem Inneren wusste sie, dass war nicht sie.
Dieses Mädchen, dass sie im Spiegel anschaute.
Mit dem Schmuck so teuer und schwer, dass ein ganzes Dorf einen Monat davon leben konnte.
Und einem Kleid so schwer und eng, dass sie sich fühlte die Luft zum atmen würde ihr genommen, dass war einfach nicht die selbe Person, die es liebte Stunden in einer Bibliothek zu sitzen und zu lesen.
Die gerne einfach Mal bei Nacht oder Regen, raus in einen Rosengarten ging und die Natur bewunderte.
Nein, diese elegante und edle aussehende Frau im Spiegel, war eine Fremde für sie.
Vorsichtig plazierte sie eine Hand auf ihre Wange und die fremde Frau im Spiegel tat es ihr gleich.
Wenn Ray sie jetzt so sehen könnte, was würde er dazu wohl sagen?
Trotz all der Dinge die ihr gerade durch den Kopf gingen ,schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen.
Vermutlich würde er sie den ganzen Abend damit aufziehen und sie mit jedem Vorhang, der die gleiche Farbe wie ihr Kleid besäße vergleichen.
Ihr Lächeln verschwand jedoch, als sie ein Klopfen an der Tür hörte und wieder zurück in die Realität gerissen wurde. In einer Realität, in der ihr Bruder nunmal tot war.
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A Tale of God and Men
FantasyRauch und Feuer, so hatte alles begonnen und so würde alles enden..... Dies ist eine Geschichte über Götter und Menschen. Dies ist die Geschichte über einen Adelssohn, der sein Schicksal überlebte und einer entflohenen Sklavin, die nach Erlösung suc...